Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.
Wissenschaftsstadt Darmstadt weiht Smiley-Geschwindigkeitsanzeige des Verkehrswacht Darmstadt e.V. im Herdweg ein
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am heutigen Dienstag (7.) eine neue Smiley- Geschwindigkeitsanzeige im Herdweg in Höhe des dortigen Waldorfkindergartens eingeweiht. Ab sofort strahlt der Smiley dort freundlich, wenn sich die vorbeifahrenden Autofahrer an das auf 30 km/h beschränkte Tempolimit im Herdweg in Höhe des dortigen Waldorfkindergartens halten. Übergeben wurde die Anlage von Bernd Rohrmann von der Verkehrswacht Darmstadt e. V. Zuvor hatte ein ehemaliger städtischer Mitarbeiter die Anzeige im Rahmen einer Aktion von Verkehrsministerium, ADAC und Landesverkehrswacht gewonnen.
Bei Überschreitungen der Geschwindigkeitsbegrenzung wird den Fahrerinnen und Fahrern statt eines Smiley die reale Fahrgeschwindigkeit angezeigt; ein Bußgeldbescheid ist damit zwangsläufig nicht verbunden. Als ersten Standort hat die Stadt in Abstimmung mit der Verkehrswacht den Herdweg ausgewählt, weil hier der Zugang zum Waldorf-Kindergarten noch besser geschützt werden soll. In den nächsten Jahren kann der digitale Smiley aber auch an anderen besonders zu schützenden Stellen im Darmstädter Stadtgebiet eingesetzt werden, insbesondere vor Grundschulen und Kindertagesstätten.
„Einigen Verkehrsteilnehmern ist anscheinend nicht bewusst, wie schnell sie im Ortsgebiet fahren. Insbesondere vor Kindergärten und Schulen stellt zu schnelles Fahren eine große Gefahr dar. Die nun installierte klassische radarbasierte Geschwindigkeitsanlage hat daher zum Ziel, das Verhalten der Kfz-Fahrer zu beeinflussen, indem es dem Fahrenden die eigene Geschwindigkeit vor Augen führt. Auf diese Art ist es erfahrungsgemäß möglich, die gefahrene Geschwindigkeit um durchschnittlich 15 bis 18 Prozent zu reduzieren und die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, erläutert Stadträtin Barbara Boczek, die sich bei Bernd Rohrmann ausdrücklich für die Arbeit der Verkehrswacht bedankte.
„Ein sinnvoller Nebeneffekt des Messgerätes liegt in der Erfassung statistischer Daten. Damit können die Verkehrsbelastung des Straßenabschnitts und verschiedene Geschwindigkeitsprofile permanent in Form von Diagrammen ausgewertet werden. Die anonymisierten Daten können von den Verkehrsplanern später zur Optimierung von Straßen-, Gehweg- und Radwegplanungen verwendet werden“, so Verkehrsdezernentin Boczek abschließend.
Die Verkehrswacht Darmstadt ist eine von über 30 örtlichen Verkehrswachten in Hessen. Mit unserem ehrenamtlichen Engagement tragen wir dazu bei, die Mobilität auf hessischen Straßen sicherer zu machen und die Zahl der Unfallopfer zu verringern.
Verkehrsministerium, ADAC und Landesverkehrswacht hatten im vergangenen Jahr alle 426 hessischen Städte und Gemeinde angeschrieben und auf die Aktion mit dem Slogan ‚Ein Smiley für die Verkehrssicherheit‘ hingewiesen. Das Interesse an der Aktion war überwältigend. 287 Gemeinden haben sich als Standort beworben. Unter diesen Gemeinden wurden in 2017 und 2018 jeweils 48 zur Verfügung stehenden Dialog-Displays verlost. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte die Bewerbung eingereicht und das jetzt im Herdweg installierte Gerät gewonnen.
Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt zu Veranstaltungsreihe zum Thema
100 Jahre Frauenwahlrecht ein
Mit einer Veranstaltungsreihe zum Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“ unterstreicht die Wissenschaftsstadt Darmstadt die Bedeutung dieses Meilensteins in der Geschichte der Demokratie in Deutschland. Das Stimmrecht ist Grundlage für die Gleichberechtigung und politische Teilhabe von Frauen und Männern.
Das Zahlenverhältnis von Männern und Frauen in den Parlamenten hat sich seit Erkämpfung des Frauenwahlrechtes im Jahr 1918 über die Jahre hinweg zwar verbessert, aber keineswegs ausgeglichen. Frauen gehen heute in der Regel so häufig zur Wahl wie Männer, doch liegt der Anteil weiblicher Parlamentarierinnen im Deutschen Bundestag lediglich bei 31 Prozent. Ausgerechnet in diesem Jubiläumsjahr ist erstmals eine gesunkene Frauenquote zu verzeichnen.
Frauendezernentin Barbara Akdeniz stellt dazu fest: „Das Wahlrecht für Frauen allein hat bisher leider noch nicht in ausreichendem Maße dazu geführt, dass Frauen gleichberechtigt in Parlamenten vertreten sind – ein Drittel im Durchschnitt ist deutlich zu wenig. Verantwortlich für die anhaltende Unterrepräsentanz von Frauen sind ihre im Vergleich zu Männern geringeren Aufstiegschancen in Parteien, z. B. bei der Vergabe von Wahllistenplätzen und Direktkandidaturen. Verbindliche gesetzliche Vorgaben für Parteien könnten das ändern. Doch damit allein ist es noch nicht getan. Wir müssen für mehr Beteiligung von Frauen an politischer Macht werben, junge Frauen dazu ermutigen und unterstützen, sich politisch einzumischen aber gleichzeitig auch daran arbeiten, die Bedingungen dafür zu verbessern, z.B. bei der Vereinbarkeit von politischem Mandat und Familie. Hier gibt es eine Reihe von Stellschrauben, an denen wir auch kommunal drehen können. Im Rahmen der ‚Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene‘, der sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt verpflichtet hat, fördern wir die geschlechtergerechter Teilhabe an Entscheidungsmacht. Mit einer regelmäßigen Statistik zum Geschlechteranteil in unseren kommunalpolitischen Gremien unterstützen wir die Parteien in ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach GG, Artikel 3, Abs. 2, den Frauenanteil zu erhöhen. Möglichkeiten der Kinderbetreuung während Sitzungen für Politikerinnen und Politiker sowie ehrenamtlich Tätige oder flexiblere Organisation der Sitzungstermine sind weitere Möglichkeiten, die politische Teilhabe von Frauen zu verbessern.
Zum Thema „Frauenwahlrecht und politische Teilhabe“ bietet das Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt zusammen mit Kooperationspartnerinnen aus dem Frauennetzwerk eine Reihe von Veranstaltungen.
Die Veranstaltungsreihe im Überblick:
Dienstag, 7. August – 17 bis 18.30 Uhr
Vortrag „Das Frauenwahlrecht in Deutschland – von der Geburtsstunde bis heute“
Dr. Elke Schüller, Sozialwissenschaftlerin, Autorin und wissenschaftliche Dokumentarin (Frankfurt) informiert über den langen Weg zum Frauenwahlrecht.
Offenes Haus, Rheinstraße 31, Darmstadt | Eintritt frei
Mittwoch, 26. September – 19 bis 21.30 Uhr
„Qual der Wahl – Frauen sind wählerisch“ Befragung der Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl 2018, Infoveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Darmstädter Frauenverbände – ADAF, Frauenzentrum Darmstadt, Emilstraße 10 | Eintritt frei
Freitag, 2. November – 15 Uhr
„Frauen im Aufbruch – Politische Plakate“ – Plakatausstellung zur Werbung um die politische Beteiligung der Frauen in den drei wichtigen demokratischen politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts. Ausstellungseröffnung mit Grußwort von Edda Feess, Leiterin des Frauenbüros und Impulsvortrag von Agnes Schmidt – Historikerin und Leiterin der Luise-Büchner-Bibliothek in Darmstadt Stadthaus Frankfurter Straße – Foyer Galerie, Frankfurter Straße 71, Darmstadt | Eintritt frei.
Dienstag, 13. November – 15 Uhr
Ausstellung: „Damenwahl! 1918/1919 – Frauen in die Politik“ im Historischen Museum Frankfurt Besuch und fachliche Führung durch die Ausstellung | Anreise eigenverantwortlich
Historisches Museum Frankfurt, Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main | Eintritt: Kosten des Museumsbesuchs – Führung frei
Begrenzte Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern – Anmeldung unter (06151) 132046 und frauenbuero@darmstadt.de
Sonntag, 10. November – 19 Uhr
Szenisch-kabarettistische Lesung „100 Jahre Frauenwahlrecht – Femmage an Hedwig Dohm“ (1831-1919)
Feministisches Kabarett mit Nikola Müller und Isabel Rohner zusammen mit dem Schauspieler Gerd Buurmann | Kooperationsveranstaltung der Luise Büchner Gesellschaft und des Frauenbüros mit Grußwort von Frauendezernentin Barbara Akdeniz
Literaturhaus Darmstadt, Kasinostraße 3, Darmstadt | Eintritt 6 Euro (Mitglieder der Luise- Büchner-Gesellschaft frei)
Neues Fachzentrum für Schulisches Mobilitätsmanagement unterstützt Schulen bei der Erstellung von Mobilitätsplänen
Schülerinnen und Schüler sollen sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Unterricht und wieder nach Hause kommen können – das ist das Ziel des neuen Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement, das am 2. August im Frankfurter House of Logistics and Mobility (HOLM) eingeweiht wurde. Gleichzeitig übergab Verkehrsstaatssekretär Mathias Samson einen Förderbescheid über 2,1 Mio. Euro. Das Fachzentrum unterstützt Schulen, Schulträger und Kommunen bei entsprechenden Projekten, die zu einer eigenständigen Mobilität von Kindern und Jugendlichen beitragen sollen. Dies fördert die Selbständigkeit und Persönlichkeitsentwicklung und entlastet die Familien von Elterntaxidiensten.
Betrieben wird das Fachzentrum von der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm), ein Facharbeitskreis der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) begleitet seine Tätigkeit. Untergebracht ist es im House of Logistics & Mobility am Frankfurter Flughafen. Das Land finanziert das Fachzentrum und die damit verbundenen Maßnahmen an den Schulen mit 2,1 Mio. Euro bis Ende 2021. Bereits in langjähriger Zusammenarbeit unterstützt die ivm auch das Netzwerk Schule und Mobilität in Darmstadt, das sich für eine Verbesserung und Intensivierung von Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung in Form des „Schulischen Mobilitätsmanagements“ einsetzt, um so eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zu fördern. So unterstützt das Netzwerk in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt unter anderem Schulen bei der Erstellung von Schulmobilitätsplänen sowie die Erstellung und Weiterentwicklung des Schülerradroutenplaners. Schulmobilitätspläne setzen sich aus einem Schulwegplan und einer schulbezogenen Handreichung zu Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung zusammen und sind bisher an 10 (von 19) Grundschulen in Darmstadt umgesetzt worden. Durch die nun zur Verfügung stehenden Fördermittel kann dieser Prozess auch in Darmstadt intensiviert und auch auf die weiterführenden Schulen ausgeweitet werden. Hierzu wird es für alle Schulen des Schulamtsbezirkes Darmstadt-Dieburg dieses Jahr noch eine Informationsveranstaltung geben, wie Schulmobilitätspläne, Schulprojekte oder auch konkrete Problemstellung im Bereich Verkehr und Mobilität angegangen werden können.
„Das verkehrliche Umfeld auf dem Weg zur Schule stellt einen wichtigen Fixpunkt der Mobilitätsbildung dar: auf ihrem Weg zur Schule können Kinder und Jugendliche eigenständige Mobilität erlernen und üben. Langfristig bestimmen die im Kindes- und Jugendalter erworbenen Mobilitätskompetenzen, wie die Erwachsenen der Zukunft mobil sein werden. Neben dem Elternhaus sind daher auch die Kommunen in ihrer Rolle als Träger von Schulen und Betreuungseinrichtungen, als Straßenverkehrsbehörden sowie als Akteure der Sozial-, Stadt- und Verkehrsplanung gefordert, ihren Beitrag zu einer sicheren und nachhaltigen Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu leisten. Daher ist es unser Ziel als Stadt nachhaltiges und zukunftsfähiges Mobilitätsverhalten zu unterstützen. Gleichzeitig fördern wir die Bewegungsaktivitäten von Kindern und Jugendlichen“, erläutert dazu Verkehrsdezernentin Barbara Boczek.
Hintergrund:
Das Netzwerk „Schule + Mobilität“ wurde Anfang 2009 auf Initiative der Lokalen Agenda21 in Darmstadt ins Leben gerufen. Es vernetzt und koordiniert die Aktivitäten von mehr als 20 Einrichtungen und Institutionen aus den Bereichen Schule und Verkehr in der Stadt Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Ziel des Netzwerkes ist es, die sichere und nachhaltige Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Neben der Erstellung von Schulmobilitätsplänen unterstützt das Netzwerk in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Schulamt Weiterbildungsangebote und Erfahrungsaustausch zum Thema Mobilitätserziehung. Weitere Aktionen und Unterstützung, z.B. bei Projekttagen in Schulen, werden regelmäßig initiiert und unterstützt. Informationen finden sich auf der Webseite www.netzwerk-move.de.