Etwa vier Wochen sind sie alt, die rosafarbenen, braunen und gefleckten Ferkel im Zoo Heidelberg. Die kleinen Ringelschwanzträger toben, springen und wühlen in ihrem großzügigen Gehege und sind auch beim Suhlen in den Pfützen gut zu beobachten. Mit ihrer lebhaften und neugierigen Art sorgen die Duroc-, Pietrain- und DuPi-Schweine dafür, dass es den Besuchern nicht langweilig wird.
Im Schweinegehege ist dieser Woche mächtig was los! Die neun Ferkel durchwühlen den sandigen Boden oder knabbern an herumliegenden Ästen herum. Bei wilden Verfolgungsjagden – die nicht selten in einem Sauhaufen enden – jagen sie sich gegenseitig im Schweinsgalopp durch das Gehege. „Die Ferkel sind total aktiv! Damit es ihnen nicht langweilig wird, müssen wir uns immer wieder etwas einfallen lassen, wie wir sie beschäftigen können“, freut sich Revierleiterin Anke Jakob über die Jungtiere. Dazu nutzen die Tierpfleger im Zoo die Sandhaufen, in denen sie leckere Früchte oder Gemüse verstecken, oder spezielle Futterbälle. Erst wenn die Schweine die Bälle über das Gelände rollen, fallen die schmackhaften Futter-Pellets heraus.
Nach so viel Action wartet zur Erholung ein ausgiebiges Sand- und Schlammbad: In einer großen Pfütze vor dem Stall lässt es sich prima suhlen. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gut für die Hautpflege. Zurzeit müssen die Tierpfleger an den besonders sonnigen Tagen nachhelfen: Regelmäßig cremen sie die kleinen Schweine mit Sonnenmilch ein, damit sie keinen Sonnenbrand bekommen. Nach und nach wird sich die Schweinehaut jedoch an die Sonneneinstrahlung gewöhnen und etwas nachdunkeln. Eincremen ist dann nur noch selten nötig.
Die neun Ferkel, darunter auch zwei Eber, stammen nicht aus eigener Zucht. Sie kamen von einem Zuchtbetrieb in der Region nach Heidelberg. Einer der Eber aus der Ferkelgruppe soll später dauerhaft im Zoo Heidelberg leben und bei den beiden Schweine-Damen Gloria und Äleks für Nachwuchs sorgen. Damit der Zukünftige in einem natürlichen Gruppenverband aufwachsen und wichtiges Sozialverhalten erlernen kann, zogen seine acht Begleiter mit ihm nach Heidelberg. Zudem lernen die Tierpfleger den Eber so von klein auf kennen und können eine Bindung zu ihm aufbauen. Das wird den Umgang mit dem erwachsenen Tier später vereinfachen.
Da die Ferkel auf der Eselanlage untergebracht sind, sind die Poitou-Esel Thibaut und Resi innerhalb des Zoos umgezogen. Das neue Esel-Gehege hinter der Explo-Halle wird derzeit umgebaut, damit die Zoobesucher die beiden bald wieder besuchen und vorsichtig streicheln können. Die Schweine sollte man jedoch nicht streicheln: Sie sind von Natur aus sehr neugierig und erkunden mit Maul und Zähnen alles, was sie finden können – vor einem Finger, der in das Gehege gesteckt wird, machen sie nicht halt. Daher gilt: Die Ferkel nur von außen beobachten und sich ganz entspannt an der quirligen Mini-Sauerei erfreuen.