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Magistrat beschließt Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule mit angegliederter Kita
Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung vom Mittwoch (08.) den Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule mit angegliederter Kindertagesstätte beschlossen. In nächsten Schritten sollen nun Bodengutachten eingeholt, Vermessungen und ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt und ein Architekturbüro für die erste Planungsstufe beauftragt werden. Dazu stehen im Haushalt aktuell 800.000 Euro zur Verfügung. Zuvor hatte der Eigenbetrieb Immobilienmanagement (IDA) die Sanierungs- und Erweiterungsfähigkeit der heutigen Heinrich-Hoffmann-Schule am aktuellen Standort untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung aufgrund der maroden Bausubstanz unwirtschaftlich ist. Aufgrund der möglichen Synergien durch eine neu zu bildende Schnittmenge der heutigen Schulbezirke der Heinrich-Hoffmann-Schule, Elly-Heuss-Knapp-Schule und Schillerschule, wurde als neuer möglicher Standort für die erweiterte Heinrich-Hoffmann-Schule dann das städtische Gelände Darmstraße 2-6 entlang der Rudolf-Müller-Anlage in den Blick genommen und städtebaulich untersucht, mit dem Ergebnis, dass sich hier ein 3-zügiger Grundschulneubau und eine Kindertagesstätte mit 33 U-3- und 66 Ü-3-Plätzen realisieren lässt.
Oberbürgermeister Jochen Partsch zum nun erfolgten Beschluss: „Bedingt durch den hohen Bevölkerungszuwachs der vergangenen vier Jahre und der damit verbundenen Erhöhung der Schülerinnen- und Schülerzahlen, insbesondere im Bereich der Innenstadt, ist ein zentral gelegener entlastender Grundschulstandort dringend notwendig. Wir haben daher nach weitgehenden Standortuntersuchungen entschieden, das städtische Gelände am Rande der Rudolf-Müller-Anlage für einen Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule zu nutzen. Damit stellen wir in einem stadtverträglichen Umfang dringend benötigte und zusätzliche Schul- und Kitakapazität zur Verfügung und das in einem hochgradig verdichteten Raum in dem so gut wie keine Flächen mehr für die Erweiterung der Schulkapazitäten zur Verfügung stehen. Einziger Wehrmutstropfen in diesem Prozess ist die Entscheidung der Naturfreunde, diesen Weg nicht mitgehen zu wollen. Wir bedauern an dieser Stelle ausdrücklich die Entscheidung, hoffen jedoch die Naturfreunde, mit denen viele Gespräche geführt wurden und denen auch andere Lösungen angeboten wurden, durch die weitere Ausarbeitung des Konzepts noch umstimmen zu können.“
Bürgermeister und Schuldezernent Rafael Reißer dazu: „Die Entscheidung für den Standort an der Rudolf-Müller-Anlage ist auch eine, die den Aspekt der kurzen Wege miteinbezieht. Denn dadurch ermöglichen wir den Schülerinnen und Schülern einen sichereren Schulweg und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Straße und die Umwelt von Elterntaxidiensten entlastet werden. Und auch unter den Aspekten des Pakts für den Nachmittag und der dafür erforderlichen Kapazitäten bin ich davon überzeugt, dass wir mit dem Neubau an dieser Stelle die richtige und vor allem notwendige Entscheidung getroffen haben.“
Auch Kinder- und Jugenddezernentin Barbara Akdeniz begrüßt diesen Schritt: „Im Planungsraum Stadtmitte bedarf es weiterhin eines Ausbaus der Kinderbetreuung sowohl im Bereich U3 als auch Ü3. Die gemeinsame Umsetzung eines Kita- und Grundschulstandortes im Sinne eines Bildungshauses ist daher aus verschiedenen Gründen notwendig und pädagogisch sinnvoll. Einerseits können so die vorhandenen Flächen durch gemeinschaftlich genutzte Räume und Freiflächen effizient genutzt werden. Andererseits bietet dieses Modell die Chance, die Institutionen Kita und Grundschule konzeptionell eng zu verknüpften, Übergänge neu zu gestalten und somit nahtlose Bildungsbiographien zu ermöglichen.“
Voraussetzung für die Umsetzung ist, dass zumindest ein Teil der vorhandenen, sanierungsbedürftigen städtischen Gebäude hierfür weicht. Neben dem ehemaligen Lehrlings- Wohnheim des Abendgymnasiums (Darmstraße 2), welches heute überwiegend von Vereinen genutzt wird, ist auch das Gebäude des Gartenhortes (Darmstraße 4) betroffen. Der Gartenhort verfügt derzeit über 60 Hortplätze, die sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch pädagogisch künftig in die geplanten mehr als 150 Plätze für Schulkindbetreuung (PfdN) am Standort der neuen Schule integriert werden sollen. Eine Interimslösung für die Bauzeit wird geplant.