Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Heidelberger Familienwerkstatt (HeiFA): neue Perspektiven für Familien im SGB II-Bezug – Bürgermeister Erichson informierte sich bei seiner Sommertour über das erfolgreiche Projekt

Die Heidelberger Familienwerkstatt (HeiFA) gibt Familien im SGB II-Bezug neue Perspektiven: Das Projekt fördert gezielt Familien (Bedarfsgemeinschaften mit zwei und mehr Kindern), insbesondere solche mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende. Diese werden bis zu einem Jahr lang individuell dabei unterstützt, ihr Leben selbständig zu gestalten und langfristig ohne Hilfeleistungen auszukommen. Die Integrationsbegleiterinnen und -begleiter sind mobil und kommen zu den Familien nach Hause.

Die Besonderheit: Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Die Sozialpädagoginnen und -pädagogen kümmern sich um die Probleme aller Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft, also bei Erwachsenen und Kindern. Konkret heißt das: Je nach Problemlage erhalten sie beispielsweise Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, bei der Suche nach einer Wohnung, Unterstützung bei Suchterkrankungen oder Schulden, Beratung bei Schulproblemen oder bei der Kinderbetreuung. Auf diese Weise wird die gesellschaftliche Teilhabe der Familien verbessert.

Die Bilanz kann sich sehen lassen: Im letzten Förderjahr (Dezember 2016 bis Dezember 2017) wurden 46 Bedarfsgemeinschaften betreut, in denen 134 Personen, davon 89 Kinder, leben. 25 Prozent der erwerbsfähigen Projektteilnehmenden konnten in Arbeit vermittelt werden. 15 Bedarfsgemeinschaften konnten ihr Einkommen erhöhen und so ihren ALG II-Bezug verringern.

Bürgermeister Erichson „Das Erfolgsgeheimnis: Die ganze Familie ist einbezogen“

Im Rahmen seiner Sommertour 2018 hat sich Bürgermeister Wolfgang Erichson am Mittwoch, 22. August 2018, vor Ort in Heidelberg-Rohrbach über das erfolgreiche Projekt informiert. An dem Termin haben zudem Christiane Herpel, Leiterin des Bereichs Arbeitsintegration beim Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH, Gertrud Brich, stellvertretende Leiterin des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Berufsbildungswerks Neckargemünd teilgenommen. Die Integrationsbegleiterinnen und -begleiter berichteten von konkreten Fallbeispielen und über die bisherigen Ergebnisse. Zudem erzählten Projektteilnehmende von ihren Erfahrungen.

Bürgermeister Erichson resümierte: „Hier wenden sich Dinge zum Besseren: Viele der Familien ändern ihre Sichtweisen und sind bereit zur Veränderung. Das Projekt hilft bei akuten Problemlagen – bei Schulden, bei drohender Obdachlosigkeit, bei der Kindererziehung, bei Gesundheitsproblemen. Das Erfolgsgeheimnis ist, dass die ganze Familie einbezogen ist. Damit sind dauerhafte Weichenstellungen möglich.“

Das Projekt gibt es seit 2015 für Familien im Leistungsbezug des Jobcenter Heidelberg. Träger des Projekts ist das Berufsbildungswerk Neckargemünd. Jede Bedarfsgemeinschaft bekommt einen Sozialpädagogen oder eine Sozialpädagogin als festen Ansprechpartner oder feste Ansprechpartnerin. Die Teilnehmenden schlägt das Jobcenter Heidelberg vor. 95 Prozent derer, die sich auf HeiFA einlassen, nehmen die Hilfe an und öffnen sich für Lösungswege. HeiFA erhält seit 2015 einen städtischen Zuschuss durch das Amt für Chancengleichheit. Dieser beträgt für den Förderzeitraum 2017/2018 insgesamt rund 110.000 Euro.

So hilft die Heidelberger Familienwerkstatt den Familien:

  • Stärkung des Selbsthilfepotenzials
  • Entwicklung einer Zukunftsvision
  • Unterstützung bei Vereinbarkeit von Schule und Beruf
  • Beratung von Familien, die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen (in sämtlichen Lebensbereichen)
  • Jugendberatung
  • Ausbau der Kinderbetreuung
  • Hilfestellung bei Schulproblemen
  • Hilfestellung bei familiären Herausforderungen
  • Unterstützung bei der Bildungsplanung, Bewerbungstraining, Ausbildungs- und Arbeitsplatzrecherche, Wohnungssuche
  • Begleitung in eine Sucht- oder Schuldnerberatung

„Arbeit für den Frieden“ an Kriegsgräbern: Abschluss der internationalen Jugendbegegnung

Knapp 30 Jugendliche aus zwölf Ländern waren in diesem Sommer vom 10. bis 24. August 2018 zu Gast in Heidelberg bei der internationalen Jugendbegegnung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Baden-Württemberg. An der Abschluss- und Gedenkveranstaltung in der Kapelle auf dem Bergfriedhof hat Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson teilgenommen. Zudem sprach Guido Wolf, der baden-württembergische Minister der Justiz und für Europa, als Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., ein Grußwort. Die Stadt Heidelberg unterstützt das internationale Projekt regelmäßig und hat die Schirmherrschaft übernommen. Bei dem Projekt haben die jungen Teilnehmenden unter dem Motto „Arbeit für den Frieden“ zwei Wochen lang die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf dem Ehrenfriedhof gepflegt.

Durch die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und dem Volksbund für Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sollen die Völkerverständigung, die Toleranz und das persönliche Engagement für die Wahrung des Friedens im Vordergrund stehen. Mit der friedenspädagogischen Bildungsarbeit werden junge Menschen für ein friedliches Miteinander sensibilisiert und gestalten so die Erinnerungskulturen Europas aktiv mit. Neben der Arbeit an den Gräbern und den themenbezogenen Projekten lernen die Jugendlichen Land und Leute sowie die Geschichte und die Kultur der Region kennen.


Newsletter zum Thema Abfall

Besser informiert rund um das Thema Abfall: Wer keine Terminverschiebung bei der Müllabfuhr verpassen will oder wissen möchte, was in der Stadt zum Thema Abfall Wichtiges passiert, der sollte den Newsletter Abfall der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg abonnieren. Damit sind die Nutzerinnen und Nutzer bei aktuellen Neuigkeiten aus Heidelberg zu den Themen Abfall und „Saubere Stadt“ immer auf dem aktuellen Stand. Der Newsletter lässt sich über die städtische Internetseite www.heidelberg.de/abfall abonnieren.


Viel Lob für „Poetische Begegnungen“ und Netzwerkarbeit – Heidelberg erhält Anerkennung aus Netzwerk der UNESCO Creative Cities

Große Anerkennung hat Heidelberg jetzt aus dem Netzwerk der UNESCO Creative Cities erhalten: Beim 12. Jahrestreffen der Kreativstädte in Krakau im Juni 2018 hatte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner gemeinsam mit seinem italienischen Kollegen Gabriele Santarelli aus Fabriano das Projekt „Poetic Encounters“ vorgestellt – ein internationales Kooperationsprojekt von insgesamt 30 UNESCO-Kreativstädten. Je 1-2 Poetinnen / Poeten aus jeder der 27 beteiligten UNESCO Cities of Literature schrieben von Hand ein Gedicht auf ein handgeschöpftes Papier. Anschließend wurden alle 51 Blätter zusammengefasst. Ergebnis dieses Projekts: ein final in Fabriano handgefertigtes, in Leder gebundenes Buch mit handschriftlichen Originalbeiträgen und ihren englischen Übersetzungen von 51 Autorinnen und Autoren aus dem Netzwerk. Dieses wurde den Bürgermeistern Krakaus und Katowices als Gastgeschenk überreicht. Der Entstehungsprozess des Buches ist in einem Film dokumentiert (wwww.cityofliterature.de), den Tel Aviv als UNESCO-Stadt der Medienkunst geschnitten und der Künstler Ziggy Has Ardeur aus der UNESCO-Musikstadt Mannheim mit Sound versehen hat. Die Gesamtleitung des ambitionierten Projekts hatte die UNESCO-Literaturstadt Heidelberg.

Im Nachgang des Jahrestreffens erhielt Heidelberg Glückwünsche für den gelungenen Einfall und viel Lob für die gute Koordination. Jacek Majchrowski, Stadtpräsident der UNESCO-Literaturstadt Krakau, nennt das Buch „Poetic Enounters“ eine beeindruckende Leistung, die nicht nur alle UNESCO-Literaturstädte zusammenführe, sondern zudem die Zusammenarbeit auf drei weitere Felder der UNESCO-Kreativstädte ausweite: Handwerks- und Medienkunst sowie Musik. In diesem Sinne verdeutliche das Projekt auf perfekte Weise den Gemeinschaftssinn, für den Heidelberg im Netzwerk bekannt sei und geschätzt würde: „Das Team der UNESCO City of Literature verkörpert wahre Führungsqualitäten sowohl in der internationalen Kooperation als auch in der Entwicklung interdisziplinärer Projekte.“ Heidelberg sei somit eines der aktivsten Mitglieder des Netzwerks.

Auch aus Santos, Brasilien, erreichte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner Lob für die Arbeit des Heidelberger Literaturstadt-Koordinationsteams: „Die von ihnen geleiteten Aktivitäten auf lokaler wie internationaler Ebene sind herausragend und für uns eine Quelle der Inspiration.“

Das Team der UNESCO-Literaturstadt Heidelberg versteht das Projekt „Poetic Encounters“ als ein Modellbeispiel für eine niederschwellige, direkte internationale Zusammenarbeit mit konkretem Ergebnis. In den vergangenen zwei Jahren hatte Heidelberg im Netzwerk der UNESCO-Literaturstädte die Leitung der Arbeitsgruppe „Cooperation“ inne. Mit dem Projekt sollte der zurückliegende Einsatz Heidelbergs für die strategische Arbeit der Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Einbindung regionaler Künstler in internationale, interdisziplinäre Projekte mit Strahlkraft und Symbolcharakter eine praktische Entsprechung finden.

Weitere Informationen unter www.cityofliterature.de.