Speyer – Am 24. August 2018 versammelten sich rund 250 Religionslehrerinnen und Religionslehrer in Speyer. Sie folgten der Einladung von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, sich einen Tag lang zum Thema „Was ist guter Unterricht? Was ist guter Religionsunterricht?“ auszutauschen.
Domdekan Dr. Christoph Kohl, Leiter der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung, begrüßte die Religionslehrenden als „wichtige Mitarbeiter des Bistums“ im Dom zu Speyer. Auch Bischof Wiesemann zeigte sich dankbar über die geleistete Arbeit und betonte die Gemeinschaft, die die Lehrenden und das Bistum bildeten: „Ihr seid nicht allein, selbst wenn es manchmal schwierig ist und man sich wie ein Einzelkämpfer vorkommt!“ Im Pontifikalamt illustrierte das Alfred-Grosser-Gymansium aus Bad Bergzabern die enge Beziehung musikalisch. Chor, Orchester und Jazz-Combo beschwingten den Gottesdienst, beispielsweise mit Stücken von Haydn oder Duke Ellington und beschlossen die Messe mit „Freude, schöner Götterfunken“.
Ignatianische Pädagogik: Raum für eigene Gedankengänge schaffen
Es folgte der Vortrag von Studiendirektor Mathias Molzberger, Aloisiuskolleg, Bonn: „Was ist guter Unterricht? Was ist guter Religionsunterricht? – Grundsätzliche Überlegungen aus der Perspektive ignatianischer Pädagogik“. Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen musste der Vortrag in den Dom verlegt werden. In einem „Parfoceritt durch die bildungstheoretische, pädagogische und didaktische Landschaft“ stellte Molzberger ein „Merkmalhaus“ vor, das auf drei Säulen beruht. So sind aus „lernförderlichem Miteinander“, „Klarheit“ und „sinnstiftendem Kommunizieren“ wiederum zahlreiche Faktoren für einen guten Unterricht ableitbar. Im Kern gehe es bei der ignatianischen Pädagogik darum, sich dem einzelnen Schüler und der einzelnen Schülerin zuzuwenden. In Anknüpfung an ihre Lebenswelt sollen diese dazu angeregt werden, sich selbständig Gedanken über die gelehrten Inhalte zu machen. Der Raum dafür solle über knappe und hochwertige Lehrinhalte entstehen, was auch mit einer pädagogischen Zurückhaltung seitens der Lehrenden einherginge. Die passende innere Haltung dazu könne, nach Ignatius von Loyala, beispielsweise über eine tägliche Selbstreflexion erreicht werden.
Hohe Besucherzahl: „Erwartungen übertroffen“
Im Anschluss an den Vortrag folgte der Wechsel in das Priesterseminar St. German, wo bereits das Mittagessen wartete. Gut gestärkt konnten sich die Religionslehrenden auf dem „Markt der Möglichkeiten“ unterschiedliche Impulse zur Gestaltung ihres Unterrichts finden. Nach dem geistlichen Ausklang mit Domdekan Dr. Kohl in der Seminarkirche, bestand zum Ende des Tages bei Kaffee und Kuchen eine weitere Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Oberschulrätin Dr. Irina Kreusch, Organisatorin des Tages, freut sich insbesondere über die hohe Besucherzahl: „Unsere Erwartungen wurden spürbar übertroffen – Es sind mehr als doppelt so viele Kolleginnen und Kollegen gekommen, wie erhofft.“