Landau – Männer sind in Kitas noch immer Mangelware. Aus diesem Grund führt die Jugendförderung der Stadt Landau seit nunmehr acht Jahren das Projekt „Sozial engagierte Jungs“ durch. In den zurückliegenden Monaten erhielten sieben Schüler der Integrierten Gesamtschule und der Konrad-Adenauer-Realschule plus die Möglichkeit, in die Arbeit als Erzieher hineinzuschnuppern. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Empfangssaal des Rathauses überreichte Oberbürgermeister Thomas Hirsch den Absolventen jetzt deren Zertifikate.
„Ich möchte mich für euren Mut bedanken, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Ihr euch gemeinsam mit uns auf dieses besondere Abenteuer eingelassen habt“, wandte sich der Sozialdezernt an die sechs anwesenden Schüler. „Das Projekt ist eine gute Möglichkeit, um die geschlechterspezifischen Trennwände unserer Gesellschaft zu überwinden und einen Einblick in den vorwiegend frauendominierten Beruf des Erziehers zu gewinnen“, so Hirsch bei der Zertifikatsübergabe. „Mein Dank gilt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die in den vergangenen Monaten rund 100 Stunden in der Kita und im Hort ausgeholfen haben, der städtischen Jugendförderung für die Durchführung dieses wichtigen Projekts, den beiden Schulen, den Eltern und Familien sowie der Sparkasse Südliche Weinstraße, die den Jugendlichen als Anreiz ein kleines Taschengeld zur Verfügung stellt.“
Die Teilnehmer des Projekts „Sozial engagierte Jungs“ verbringen über mehrere Monate einen Nachmittag pro Woche in einer Kita oder einem Hort, um mit den Kindern zu spielen und zu toben. Bei der Zertifikatsübergabe fragte OB Hirsch jeden der sechs anwesenden Jungen, wie ihnen die Arbeit in den Kitas und Horten gefallen habe und ob sie sich vorstellen könnten, den Beruf des Erziehers auch wirklich zu ergreifen. Und tatsächlich: Der eine oder andere Teilnehmer denkt über eine berufliche Zukunft im sozialen Bereich nach. Auch der Rest der Jungs habe aber sicherlich wichtige Erfahrungen gewonnen, die der eigenen Persönlichkeit und der weiteren beruflichen und privaten Entwicklung zugutekämen, so der Stadtchef.
Geleitet wurde der aktuelle Durchgang „Sozial engagierte Jungs“ von Pyrvan Becker und Nadine Bönicke von der städtischen Jugendförderung. Becker, der bei der Zertifikatsübergabe im Rathaus anwesend war, kündigte an, dass es auch 2018/2019 einen Projektdurchgang geben soll. „Wenn unsere Anstrengungen dazu beitragen, dass die geschlechterspezifischen Trennwände in unserer Gesellschaft ein Stück weit eingerissen werden, haben wir unser Ziel erreicht“, so Beckers positives Fazit der „Sozial engagierten Jungs“.