Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Biennale provoziert – Statue und Container sorgen für Irritation
Seit Montagabend, 27. August 2018, sorgt eine Kunstinstallation im Rahmen der „Wiesbaden Biennale“ auf dem Platz der deutschen Einheit für Irritationen. Zu sehen sind eine Statue des türkischen Präsidenten Erdogan und ein beschrifteter Container. In seiner Sitzung am heutigen Dienstag, 28. August, hat sich der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden mit der Thematik befasst, da die Kunstaktion für zahlreiche Irritationen gesorgt hat.
Im Rahmen des Gesamtpaketes für die Kunstaktionen der „Wiesbaden Biennale“ wurden von der Stadt auch der Container – Beschriftung war nicht angegeben – und eine „menschenähnliche Statue“ – es war nicht klar, dass es sich um eine Erdogan-Statue handeln wird – bis zum Ende der Biennale am 2. September genehmigt.
Der Magistrat hat sich nach ausführlicher Diskussion zur im Grundgesetz verankerten Kunstfreiheit bekannt und sieht weder eine rechtliche Grundlage noch einen derzeitigen Handlungsbedarf solange von der Kunstinstallation keine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht. Von Anfang an sei klar gewesen, dass die Biennale unter dem Motto „Bad News“ provoziere und sehr diskussionswürdige Aktionen plane.
Gemeinsam mit der Landespolizei beobachtet die Stadtpolizei die Situation vor Ort. Bei konkreter Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Zusammenhang mit der Kunstinstallation werden die Ordnungsbehörden einschreiten.
Nachtrag: Die Statue wurde vom Platz entfernt
Sperrmüllkontrollen in Naurod
Naurod hat in Sachen Sperrmüll in Wiesbaden eine Sonderstellung. Als einziger Ortsbezirk wird der Sperrmüll hier an festgelegten Terminen abgeholt. In den anderen Stadtteilen sind Abholtermine individuell telefonisch unter (0611) 319700 mit den Entsorgungsbetrieben (ELW) zu vereinbaren.
Grundsätzlich darf in Wiesbaden Sperrmüll frühestens am Abend vor dem Abholtermin oder bis 6 Uhr morgens am Abholtag an den Straßenrand gestellt werden. Erfolgt dies früher oder wird der Müll so platziert, dass er verkehrsbehindernd ist, so stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar, die vom Umweltamt geahndet und mit einem Verwarngeld belegt werden kann. Gleiches gilt für das Durchsuchen und Wegnehmen von bereitgestelltem Sperrmüll.
Seit mehreren Jahren überprüft das Umweltamt in Zusammenarbeit mit den ELW die Einhaltung dieser Vorgaben. Bislang hatten die durchgeführten Kontrollen ein vorbildliches Verhalten der Nauroder bei der Sperrmüllentsorgung gezeigt. Nur vereinzelt wurde zu früh herausgestellter Sperrmüll vorgefunden. Dies hat sich bei der Mitte August 2018 durchgeführten Kontrolle nicht bestätigt: Allein im südlichen Naurod einschließlich der Siedlung „Erbsenacker“ wurden 15 massive Verstöße gegen die „Sperrmüllregeln“ festgestellt. Da große Mengen an Sperrmüll bereits am Wochenende herausgestellt wurden, fanden sich diesmal auch zahlreiche professionelle Sperrmüllsammler ein, die tagelang Zeit hatten, mit ihren Kleintransportern suchend durch die Straßen von Naurod zu fahren.
Sofern die Verursacher ermittelt werden konnten, gab es mündliche Verwarnungen von Mitarbeitern des Umweltamtes, teilweise wurden die betreffenden Personen auch angewiesen, ihren Sperrmüll wieder zurück zu räumen. Auch die durch Naurod fahrenden professionellen Sperrmüllsammler wurden darüber aufgeklärt, dass das Durchsuchen und Mitnehmen von Sperrmüll unzulässig ist.
Eine Erkenntnis von Gesprächen mit „Sperrmüllsündern“: Nicht allen Naurodern ist bekannt, dass der Sperrmüll wegen der Größe des Ortsbezirks an zwei aufeinander folgenden Tagen abgeholt wird und sich entsprechend das zulässige Herausstellen auf den jeweiligen Vorabend bezieht.
Auch zukünftig werden die Mitarbeiter des Umweltamtes vor den festgelegten Sperrmüllterminen für Naurod Kontrollen durchführen. Um das Durchwühlen und Einsammeln von bereitgestelltem Sperrmüll weiter einzudämmen wird dringend darum gebeten, sich konsequent an den zulässigen Termin zum Herausstellen zu halten. Denn je kürzer dieser sich im öffentlichen Raum befindet, desto unattraktiver wird Naurod als Ziel professioneller Sperrmüllsammler.
Die nächste Sperrmüllabholung in Naurod erfolgt am 13. und 14. November.
Seminarangebot des Präventionsrates: Wie verhalte ich mich richtig bei Gefahrensituationen in der Öffentlichkeit?
Wie kann ich anderen helfen ohne mich selbst zu gefährden? Wie stärke ich meine eigene Handlungsfähigkeit – aber auch meine Helferkompetenz? Dies sind beispielhafte Fragestellungen, auf die in dem Seminarangebot des Präventionsrates „Wie verhalte ich mich richtig bei Gefahrensituationen in der Öffentlichkeit?“ von geschultem Personal der Stadtverwaltung, der Polizei sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Wiesbadener Institutionen Antworten und Hilfestellungen vermittelt werden.
Jede und Jeder kann mit einer Gefahren- oder Gewaltsituation konfrontiert werden und muss für sich selbst entscheiden, wie er oder sie darauf reagiert. Es kann aber auch sein, dass andere Menschen in Gefahr sind und Zivilcourage gefragt ist. Unter dem Slogan „Gewalt-Sehen-Helfen“ zeigen die Seminare des Präventionsrates Wege zur Stärkung der Zivilcourage auf und zielen auf eine „Kultur des Hinsehens“ ab.
An folgenden Tagen finden die kostenfreien Angebote statt: Montag, 10. September, 17 bis 21 Uhr, Ort: Stadtpolizei, Hochstättenstraße 2-4 (Mauritiusgalerie), Samstag, 27. Oktober, 14 bis 18 Uhr, Ort: Volkshochschule Wiesbaden, Alcide-de-Gasperi-Straße 4/5; Samstag, 8. Dezember, 14 bis 18 Uhr, Ort: Stadtpolizei, Hochstättenstraße 2-4 (Mauritiusgalerie).
Für Fragen steht Heike Zimmermann von der Geschäftsstelle des Präventionsrates unter Telefon (0611) 312545 gerne zur Verfügung.
Für die Termine am 10. September und am 8. Dezember erfolgt die Anmeldung über die Geschäftsstelle des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden, Hochstättenstraße 2-4, E-Mail Gewalt-Sehen-Helfen@wiesbaden.de oder Telefon (0611) 312545. Für den Termin am 27. Oktober erfolgt die Anmeldung ausschließlich über die Volkshochschule.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden und das Polizeipräsidium Westhessen unterstützen damit die hessenweite Kampagne von „Gewalt-Sehen-Helfen“.
Vollsperrung im Bereich Friedrich-Ebert-Allee/Lessingstraße
Ab morgen, Mittwoch, 29. August, erfolgen weitere Arbeiten zur Einrichtung der Radverkehrsanlagen in der Friedrich-Ebert-Allee im Auftrag des Tiefbau- und Vermessungsamtes.
In diesem Zusammenhang ist ab Montag, 3. September, ein Linksabbiegen von der Friedrich-Ebert-Allee in die Lessingstraße nicht mehr möglich. Eine entsprechende Umleitung ist ausgewiesen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum 21. September abgeschlossen sein.
Alle Anlieger und Verkehrsteilnehmer werden um Verständnis für eventuell auftretende Verkehrsbehinderungen gebeten. Des Weiteren wird empfohlen, den gesperrten Bereich weiträumig zu umfahren.
Taunusstraßenfest
Anlässlich des diesjährigen Taunusstraßenfestes wird von Freitag, 31. August, ab 12 Uhr bis Sonntag, 2. September, um 24 Uhr, die Taunusstraße zwischen Röder- und Geisbergstraße / Saalgasse komplett für den Fahr- und Parkverkehr gesperrt. Eine entsprechende Umleitungsstrecke ist ausgeschildert.
Während dieser Zeit wird die Bushaltestelle „Röderstraße“ (stadteinwärts) in die Taunusstraße vor Haus Nr. 52 verlegt. Die Haltestelle „Jawlenskystraße“ entfällt dagegen ersatzlos.
An die Besucher des Taunusstraßenfestes wird die dringende Bitte gerichtet, auf das eigene Kraftfahrzeug zu verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Alle Verkehrsteilnehmer werden um Verständnis für eventuelle Verkehrsbehinderungen gebeten.
Film „Montags in Dresden“ im Caligari
Am Donnerstag, 6. September, 20 Uhr, ist in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, der Film „Montags in Dresden“ zu sehen. Nach der Filmvorführung diskutieren Regisseurin Sabine Michel und Professor Dr. Joachim Valentin, Direktor Haus am Dom, Frankfurt. Es moderiert Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ). Die Veranstaltung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung findet in Kooperation mit dem Kulturamt Wiesbaden statt.
Die Regisseurin Sabine Michel hat drei Pegida-Anhänger über ein Jahr lang in ihrer Heimat-stadt begleitet – auf ihren Demonstrationen und in ihrem Alltag. Das ist zum einen Sabine Ban, 33, Mutter eines autistischen Jungen und Hartz-IV-Empfängerin. Sie hortet in ihrem Keller Konserven für den Fall, dass ein Bürgerkrieg ausbricht. Des Weiteren handelt es sich um René Ban, 51, Hausmeister und ehemaliger Pegida-Vize, der sich einst wegen Lutz Bachmann von Pegida distanzierte und nun wieder mitläuft. Der dritte ist Daniel Heimann, Flüchtlingskind, Katholik und mittelständischer Unternehmer in Pirna. Er hat den rechten Heimatverein „Pro Patria Pirna“ gegründet.
Sabine Michel lässt die drei Protagonisten reden, hält sich mit Kommentaren zurück. „Montags in Dresden“ ist kein Film über Pegida, er fragt nach den privaten Gründen für das patriotische Aufbegehren. Es ist ein Film über absurde und reale Ängste der Gegenwart.
Eintrittskarten zu sieben, ermäßigt sechs Euro gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse. Weitere Informationen sind im Internet unter www.wiesbaden.de/caligari zu finden.