Worms – „Unser Wormser Trinkwasser ist von gleichbleibend hervorragender Qualität und damit bestens geeignet, um den Wasserhaushalt unseres Körpers gerade in den heißen Sommermonaten im Gleichgewicht zu halten“, wirbt Bürgermeister und Umweltdezernent Hans-Joachim Kosubek für die mittlerweile 14 Refill-Stationen in der Nibelungenstadt, die das erfrischende Nass kostenfrei an Besucherinnen und Besucher mit Durst und mitgebrachter Trinkflasche ausgeben.
Um Refill-Worms zu unterstützen, stellt die Abteilung 3.05 – Umweltschutz und Landwirtschaft der Stadtverwaltung nun jeder Refill-Station einige Wasserflaschen aus Glas mit informativem „Beipackzettel“ zur Verfügung, sodass auch Durstige, die keine eigene Flasche im Gepäck haben, von diesem umweltfreundlichen Service profitieren können. „Ein kleines Präsent, hübsch gestaltet und jederzeit wiederverwendbar, das zum täglichen Begleiter werden kann“, verdeutlicht Klimaschutzmanagerin Selma Mergner, die Refill in Worms angestoßen hat. „Für mich ist es mittlerweile selbstverständlich, beim Verlassen des Hauses eine auffüllbare Wasserflasche im Gepäck zu haben. Es ist toll, dass in Worms immer mehr Refill-Stationen dazukommen und das Konzept von dieser Seite her begeistert angenommen wird“, freut sich die Refill-Initiatorin über die positive Entwicklung. So sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stationen auch vermehrt genutzt und Wasserflaschen aufgefüllt statt weggeworfen werden.
Die Refill-Kampagne startete Anfang des Jahres 2018. An den blauen Refill-Aufklebern im Eingangsbereich erkennbar, können in immer mehr Cafés, Läden und anderen Einrichtungen mit Öffnungszeiten mitgebrachte Flaschen kostenlos mit Leitungswasser aufgefüllt werden. Das Konzept zielt darauf ab, die Verschwendung von Plastik zu begrenzen und die Gesundheit der Menschen zu fördern, indem alle Wormserinnen und Wormser, aber auch Gäste der Stadt, ihre Flaschen unkompliziert auffüllen lassen können. „Gerade die vergangenen heißen Wochen haben gezeigt, wie wichtig die ausreichende Zufuhr von Getränken ist. Da ist Leitungswasser ein geradezu idealer Durstlöscher. Zudem ist Leitungswasser das in Deutschland am besten kontrollierte Lebensmittel“, betont Umweltdezernent Hans-Joachim Kosubek.
Doch wie es mit vielem Neuen so ist, braucht es seine Zeit, bis gewohnte Handlungsmuster mit neuen überschrieben werden und neue Begebenheiten angenommen werden. Dies ist auch bei Refill der Fall. Schnell ist der Gang in den nächsten Supermarkt, zum nächsten Kiosk oder Laden gemacht und eine kühle Erfrischung gekauft, der Durst gelöscht und die Flasche achtlos in den nächsten Mülleimer geworfen oder bei der Pfandrückgabe abgegeben. Genauso schnell wäre allerdings auch der Gang zu einer sogenannten Refill-Station gemacht, wo mindestens genauso schnell und dazu noch kostenlos die Flasche wieder frisch gefüllt wird. Der große Unterschied ist eine Plastikflasche weniger, die von vielen unbekannten Händen produziert, abgefüllt und transportiert worden ist.
„Auffüllen statt Wegwerfen“, das ist einer vieler kleiner Schritte vom Übergang der Wegwerfgesellschaft hin zu einer Gesellschaft des Wiederverwertens. „Dies sind Entwicklungen, die angesichts des Klimawandels und der hohen Beanspruchung der Ressourcen der Erde dringend notwendig sind, aber auch etwas Zeit benötigen, bis das Wissen in tägliche normale Handlungen übergegangen ist“, so Reinhold Lieser von der städtischen Umweltabteilung.
Das Refill-Konzept wurde im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes zur Anpassung an den Klimawandel (KLAK) der Stadt Worms initiiert, das im Jahr 2016 erstellt wurde, um Worms auf den Klimawandel vorzubereiten. „Darin sind 48 Maßnahmen beschrieben, wie den Folgen des Klimawandels in Worms begegnet werden kann. Die Schaffung öffentlich zugänglicher Trinkwasserspender ist eine davon“, erklärt Lieser.
Weitere Informationen sind unter https://refill-deutschland.de/worms/ und https://www.facebook.com/RefillWorms/ zu finden.