Kaiserslautern – Mit der für ihn ungewohnten Favoritenrolle schien der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg in der ersten Viertelstunde der Drittligapartie gegen Aufsteiger VTZ Saarpfalz seine Schwierigkeiten zu haben.
Zu sorglos in der Abwehr und ideenlos im Angriff sah sich die Mannschaft mit einem schnellen 1:4-Rückstand (7.) konfrontiert. Die mit großen Verletzungssorgen angetretene VTZ begann forsch und suchte ihr Glück im schnellen Abschluss. Das Ergebnis: vier Versuche und vier Treffer. Nach dem Rückstand stabilisierte sich der TuS in der Abwehr und ging beim 8:7 (18.) durch den dritten Treffer von Alexander Schulze erstmals in Führung. In dieser Phase bis zur 27. Minute gelang der VTZ fast eine Viertelstunde lang kein Treffer. TuS-Abwehrchef Christopher Seitz organisierte seine Defensive vorzüglich, blockte die gegnerischen Würfe und was dennoch durchkam wurde sichere Beute von Kevin Klier. Bis zur Pause verschaffte sich der TuS eine 12:8-Führung.
Nach dem Wechsel bäumten sich die Gäste nochmals kurz auf und verkürzten auf 14:12 (37.), doch der TuS ließ jetzt nichts mehr anbrennen. Marc-Robin Eisel, der schon früh für Loic Laurent ins Spiel kam, dirigierte mit viel Übersicht in der Schaltzentrale und war auch selbst stets torgefährlich, zudem traf er zuverlässig vom 7-Meter-Punkt. Nach dem 19:12 (47.) durch Luca Munzinger verwaltete der TuS seinen Vorsprung, ohne ans Limit gehen zu müssen. Den Schlusspunkt in einem spannungsarmen Derby setzte zwei Sekunden vor der Sirene Robin Egelhof zum 23:16-Endstand.
Mit weniger als 40 Toren innerhalb von 60 Minuten fühlte man sich in die Zeit vor der „Schnellen Mitte“ zurückversetzt. Die VTZ nutzte geschickt die großzügige Auslegung der Zeitspielregel durch die ansonsten souverän leitenden Unparteiischen aus und verschleppte das Tempo wo immer es ging. Die Rechnung ging auf. Nur 23 Gegentore sind ein beachtlicher Wert. Dass die Angreifer aber nur 16 Mal ins Schwarze trafen, damit war Trainer Danijel Grgic nicht zufrieden. Unter den gegebenen Umständen sei er mit dem Spiel seiner Mannschaft und dem Ergebnis unter dem Strich aber durchaus zufrieden gab er im anschließenden Trainer-Interview zu Protokoll. Bester Werfer mit vier Treffern auf Seiten der Rosenstädter war der Ex-Dansenberger Alexey Wetz, der nach seinem Kreuzbandriss immer besser in Tritt kommt.
TuS-Trainer Marco Sliwa freute sich über zwei Punkte im Derby, sah aber Licht und Schatten:
„In der Offensive blieb der ein oder andere Leistungsträger heute deutlich unter seinen Möglichkeiten, aber mit der Abwehrleistung der gesamten Mannschaft bin ich mehr als zufrieden. Dass wir hier keinen Schönheitspreis gewinnen, war mir von vorneherein klar. Im Derby zählt der Sieg“.
Auf TuS-Seite überzeugte neben Top-Torschütze Alexander Schulze mit sechs Treffern und Marc-Robin Eisel, auch wieder Kreisläufer Sebastian Bösing, der nicht nur drei Treffer erzielte, sondern auch für ständige Unruhe in der gegnerischen Abwehr sorgte.
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Markus Seitz (im Tor), Steffen Kiefer, Theodoros Megalooikonomou, Christopher Seitz (2), Marc-Robin Eisel (5/3), Alexander Schulze (6), Luca Munzinger (2), Jan Claussen, Sebastian Bösing (3), Robin Egelhof (2), Loic Laurent (1), Fabian Serwinski (2), Robin von Lauppert. – Trainer: Marco Sliwa.
VTZ Saarpfalz
Sven Mevissen, Christian Ruppert und Yannic Klöckner (Im Tor), Jacob Brauns, Rade Radenovic, Richard Wilga (3), Laurynas Petrusis (5), Tomas Kraucevicius, Robin Schweitzer (2), Tom Paetow, Martin Mokris (2/1), Dusan Maric, Alexey Wetz (4), Tobias Stauch. – Trainer: Danijel Grgic.
Schiedsrichter: Florian Reuther / Michael Tobiasch (TV Idstein)
Zuschauer: 480
Siebenmeter: 3/4 : 1/2
Zeitstrafen: 2 : 4
Der Spielfilm: 1:4, 4:4, 6:7, 12:8 (Halbzeit), 13:11, 19:12, 19:14, 23:16 (Ende)