Heidelberg/Hannover. Die deutschen 7er-Rugbymänner sind erstmals Vize-Europameister im olympischen Siebener-Rugby. Beim vierten und abschließenden Turnier der europäischen Sevens Grand Prix Series (GPS) im polnischen Lodz erreichte das Team von Bundestrainer Vuyolwetu Zangqa zum dritten Mal das Endspiel und sicherte sich bereits damit die erste Podiumsplatzierung in der Gesamtwertung. Im Finale hieß der Gegner dann zum dritten Mal in Folge Irland, und der neue Champion setzte sich auch zum dritten Mal deutlich durch.
Nicht zu vergessen: Durch das positive Abschneiden in Lodz sicherte sich das DRV-Team zudem zum vierten Mal in Folge die Qualifikation für die Hongkong 7s, wo man im nächsten Jahr erneut Anlauf nehmen wird auf die Qualifikation zur Sevens World Series.
„Wir haben es uns auch am zweiten Tag hier schwerer gemacht, als es nötig war“, hatte Co-Trainer Clemens von Grumbkow beobachtet. „Wir hatten zwar ein insgesamt eher durchwachsenes Turnier, aber mit einigen Neulingen und Rückkehrern hier noch den zweiten Platz in der Gesamtwertung und in der Qualifikation für Hongkong zurückzuholen, das freut uns natürlich besonders. Wir arbeiten hart mit den Spielern, wollen immer auch neue ins Team integrieren. Das ist uns gut gelungen in dieser Saison. Jetzt freuen wir uns über das tolle Ergebnis, das die gute Arbeit und die sehr positive Entwicklung dieses Teams in den letzten Jahren widerspiegelt. Aber wir werden aber auch schnell anfangen, die Saison zu analysieren und zu sehen, wo wir noch besser werden müssen, um in der nächsten Saison, wo es ja auch um die Olympia-Qualifikation geht, neu angreifen zu können.“
Finale: Deutschland – Irland 5:35 (0:28)
Die Iren zeigten in der ersten Halbzeit direkt, dass sie zurecht als das stärkste europäische Team in dieser Saison gelten. Das Wolfpack hatte dem Gegner in den ersten sieben Minuten praktisch nichts entgegenzusetzen. Irland ließ defensiv nichts zu und war brutal effektiv im Vorwärtsgang. Die schnellen Terry Kennedy und Jordan Conroy waren nicht zu stoppen. Beide legten bis zur Pause jeweils zwei Versuche, die Billy Dardis jedes Mal sicher erhöhte. Das 0:28 aus deutscher Sicht war schon die Vorentscheidung.
Nach dem Seitenwechsel agierte die DRV VII besser, eher auf Augenhöhe. Die Offensiv-Maschinerie der Iren kam nicht mehr so in Schwung, doch es dauerte auch bis zur 11. Minute, bis der Ball nach einem Straftritt von Bastian Himmer zu Tim Lichtenberg kam, der auf der linken Seite einen Gegner abschüttelte und Ergebniskosmetik betrieb. Doch einen Pfeil hatte Irland noch im Köcher: Adam Leavy machte sich in der 13. Minute über links auf für den letzten erhöhten Versuch des Spiels zum 35:5-Endstand.
Endstand GPS in Lodz (POL):
1. Irland, 2. Deutschland, 3. Portugal, 4. Frankreich, 5. Russland, 6. Spanien, 7. England, 8. Schweden, 9. Georgien, 10. Italien, 11. Wales, 12. Polen
Gesamtstand GPS 2018 nach vier Turnieren (Endstand):
1. Irland (76 Punkte), 2. Deutschland (60), 3. Russland (56), 4. England (54), 5. Portugal (48.), 6. Frankreich (46), 7. Italien (30), 8. Wales (24), 9. Spanien (24), 10. Georgien (19), 11. Schweden (11), 12. Polen (8)