Landau – Es ist eines der größten Verkehrsprojekte der vergangenen Jahrzehnte in der Stadt Landau: In den kommenden beiden Jahren wird die nördliche Horstbrücke abgerissen und neu gebaut. Den offiziellen Startschuss für das Millionenprojekt gaben Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister und Baudezernent Dr. Maximilian Ingenthron jetzt gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Dr. Volker Wissing. Statt des klassischen Spatenstichs wurde zu einem Hammerschlag geladen, bei dem Verwaltungsspitze und Minister mit großen, roten Vorschlaghämmern symbolisch mit dem Abbruch eines Brückenpfeilers begannen.
„Ein schöne Idee unseres Bauamts, die allerdings auch einen ernsten Hintergrund hat“, erläuterte OB Hirsch bei dem Termin, zu dem auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger gekommen waren. „Gerade bei der Innenstadtentwicklung ist es meist so, dass erst etwas Altes weichen muss, bevor etwas Neues entstehen kann. Die Horstbrücke fungiert als wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Innenstadt und Horst sowie als eine von zwei Bahnquerungen für den Autoverkehr in unserer Stadt. Damit sie dieser wichtigen Funktion auch in Zukunft gerecht werden kann, ist es unerlässlich, den maroden Brückenteil durch einen modernen, funktionalen Neubau zu ersetzen.“ Er freue sich, dass nach langer Wartezeit nun endlich der Startschuss für das Großprojekt fallen könne, so der Stadtchef, der zugleich bekannte: „Am liebsten wäre es mir, wenn wir die Zeit einfach vordrehen könnten.“ Allen Beteiligten sei bewusst, dass es in den kommenden beiden Jahren zu Einschränkungen im Bereich der Horstbrücke kommen werde, bekräftigte er. Jedoch sei bei diesem wichtigen Infrastrukturprojekt mit dem Baubeginn nun endlich ein Licht am Ende des Tunnels in Sicht.
„Der Neubau der Horstbrücke ist immens wichtig für die Stadt Landau und die ganze Region“, sagte Verkehrsminister Dr. Wissing. „Mit dem Spatenstich starten wir den Bau einer modernen Brücke, die den steigenden Verkehrszahlen gerecht wird. Die Horstbrücke zählt zu den wichtigsten Straßenzügen in Landau. Diese bedeutende Verkehrsachse wird jetzt erneuert, sodass die Landauerinnen und Landauer auch in den nächsten Jahrzehnten eine sichere und verlässliche Infrastruktur vorfinden werden.“ Das Land fördert den Brückenneubau mit bis zu 3,5 Millionen Euro, das sind 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten von 4,6 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für Abbruch und Neubau der nördlichen Horstbrücke liegen bei voraussichtlich rund 5,3 Millionen Euro. „Die Unterstützung leistet das Verkehrsministerium gerne, weil wir um die Bedeutung des Vorhabens für die Bürgerinnen und Bürger von Landau wissen“, so Wissing.
Der nördliche Teil der Horstbrücke wurde in den Jahren 1961 und 1962 erbaut. 20 Jahre später folgte der Bau des südlichen Brückenteils. Seit 2010 darf der ältere Brückenteil nicht mehr von LKW befahren werden. 2014 wurden Fangnetze angebracht; zudem stützen Schwerlastträger die Konstruktion.
Während der nun beginnenden Bauarbeiten fließt der Verkehr in beiden Richtungen über den südlichen Brückenteil. Mit der Fertigstellung der Gesamtmaßnahme wird im Herbst 2020 gerechnet. Die neue Brücke wird mit knapp 9 Metern Breite etwas schmaler ausfallen als die Bestandsbrücke mit 10,50 Metern. Die Leistungsfähigkeit wird dadurch jedoch nicht eingeschränkt.