Tuttlingen – Gemeinsame länderübergreifende Kontrollaktionen erfolgten zuletzt zur Bekämpfung der Unfallursache Geschwindigkeit und wurden mit dem Namen „Blitzmarathon“ angekündigt sowie mit verschiedenen polizeilichen Kontrollmaßnahmen in den vergangenen Jahren durchgeführt. Die Polizei Baden-Württemberg beteiligt sich mit mehreren zeitgleich durchgeführten Kontrollen und mit präventiven, an Verkehrsteilnehmer gerichteten Gesprächen.
Als Folgemaßnahmen zur Reduzierung der Unfallzahlen und Erhöhung der Verkehrssicherheit haben verkehrspolizeiliche Experten die nun ab 2018 fortdauernde Sicherheitsaktion ’sicher.mobil.leben‘ entwickelt. Kontrollschwerpunkte werden nach umfassender und systematischer Analyse an aktuell feststellbaren Hauptunfallursachen angepasst. Wie bereits in einer Pressemitteilung des Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration durch den Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Thomas Strobl veröffentlicht, waren im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 73 tödliche Verkehrsunfälle auf Ablenkung – insbesondere durch die Nutzung und Bedienung von Handys u.a. – zurückzuführen. Dies entspricht einem Anteil von 17 Prozent an allen tödlichen Unfällen – ein Anstieg von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2016.
So steht bei der am morgigen Donnerstag, 20. September 2018, bundesweit und länderübergreifend durchgeführten Verkehrssicherheitsaktion unter dem Motto ’sicher.mobil.leben‘ das Thema – Ablenkung – als Auftakt im Jahr 2018 im Mittelpunkt der polizeilichen Kontrollmaßnahmen, an denen sich auch die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Tuttlingen mit verschiedenen Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen in den zugehörigen Landkreisen – aber auch wieder mit den direkt an Verkehrsteilnehmer gerichteten persönlichen Gesprächen und präventiven Aktionen – beteiligen wird.
Ziel der Maßnahmen wird sein, den Verkehrsteilnehmern – uns allen – ins Bewusstsein zur rufen, dass ein auch noch so kurzer „Blindflug“ während der Fahrt – beispielsweise beim „nur schnellen“ Blick auf das mal kurz zur Hand genommene Handy oder das laut Anwender „nur kurze“ Antworten auf eine gerade eingegangene Textnachricht („waren doch nur ein paar Wörtchen oder ein Smiley“) oder dem noch so flinken Eintippen des Zielortes ins Navi – gravierende, in vielen Fällen tödliche Folgen für den Anwender selbst aber auch für andere Verkehrsteilnehmer nach sich ziehen kann.
Wer von uns hat nicht schon einen entgegenkommenden Autofahrer mit dem Handy am Ohr gesehen oder auf einer zweispurigen Straße im benachbarten Wagen eine junge Frau oder einen Mann am Steuer eines Autos mit zuckendem Daumen den konzentrierten Blick aufs Smartphone gerichtet; wer von uns hat nicht schon den bei rund 100 Kilometer pro Stunde vorausfahrende Wagen gesehen, der etwas eckige Fahrbewegungen macht – mal etwas zu weit nach rechts, etwas zu weit nach links auf den Gegenfahrstreifen. Ja, genau so sieht es für andere aus, wenn wir selbst während der Fahrt das Handy oder das Navi bedienen – und nur einen kurzen Sekundenbruchteil später der Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Fahrzeug, bei welchem möglicherweise Tote zu beklagen sind….
Bei der morgigen Verkehrssicherheitsaktion geht es in erster Linie darum, aufzuklären und weniger um eine Bestrafung. „Die Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer ist kein Kavaliersdelikt – es ist unter Umständen tödlicher Leichtsinn“, um die Worte von Innenminister Strobl zu zitieren.
Helfen Sie mit, unsere Straßen sicherer zu machen! Verzichten Sie nicht nur morgen bei der Kontrollaktion auf die Nutzung des Handys oder das Bedienen des Navis während der Fahrt, sondern auch weiterhin, um durch Ablenkung bestehende Unfallrisiken für Sie und andere zu minimieren.