Haßloch – Das Wochenende vom 21. – 23. September 2018 war recht arbeitsreich für die Haßlocher Wehr. Somit konnten die meisten Feuerwehrangehörigen das Andechser Fest nur bedingt genießen und waren häufig im Gerätehaus gefordert.
Während des Andechser Bierfests fungierte die Einsatzzentrale der Haßlocher Wehr als Koordinations- und Informationszentrale für alle Hilfskräfte. So war zu den Hauptzeiten Freitag und Samstag ab 18 Uhr sowie Sonntag ab 12 Uhr jeweils bis Festende die Einsatzzentrale der Wehr mit zwei Wehrleuten und einem DRK-Helfer besetzt. Von dieser Zentrale aus wurden die ehrenamtlichen DRK-Sanitäter sowie alle Ordnungs- und Sicherheitskräfte koordiniert, damit alle Hilfeersuchen auf dem Fest schnell abgearbeitet werden konnten.
Für die Feuerwehr Haßloch waren über das Wochenende folgende Einätze zu bewältigen:
Am frühen Freitagmorgen, um 1:30 Uhr, brannten Im Kaltenbach sechs Müllbehälter. Die Flammen konnten durch einen Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr schnell gelöscht werden. Zum Beseitigen der Glutnester und für die Ermittlungen der Polizei wurde die Einsatzstelle noch ausgeleuchtet. Der Einsatz war nach einer Stunde beendet.
Ebenfalls am Freitag forderte die Polizei noch die technische Unterstützung der Feuerwehr an. Im Rahmen der Amtshilfe wurde um 17:32 Uhr eine polizeiliche Maßnahme unterstützt. Zwei Wehrleute waren mit einem Fahrzeug hierfür vor Ort.
Wie wichtig das Sicherheitskonzept für das Andechser Fest ist, zeigte sich insbesondere am Sonntag.
Aufgrund der gemeldeten Sturmlage für das Ortsgebiet Haßloch wurde im Vorfeld mit dem Veranstalter über die normalen Sicherheitsmaßnahmen hinaus ein entsprechendes Konzept zum maximalen Schutz der Besucher ausgearbeitet. So wurden auch die Wetterwarnungen fortlaufend durch die Einsatzzentrale der Feuerwehr beobachtet und es standen Führungskräfte und Entscheidungsträger aller Beteiligten im Hintergrund in Alarmbereitschaft.
Bereits um kurz vor 13 Uhr galt es für die Feuerwehr ein loses Werbebanner in der Kirchgasse zu sichern, welches durch Windböen losgerissen wurde. Hierfür waren sechs Einsatzkräfte mit einem Fahrzeug vor Ort.
Ab 13 Uhr wurde im Rahmen der Amtshilfe die Polizei bei einer Suchaktion im Ortsgebiet unterstützt, welche ebenfalls am Sonntagabend ein glückliches Ende fand.
Aufgrund der Wetterlage wurde die Schließung des Andechser-Festgeländes und die damit verbundene Räumung durch die Einsatzleitung mit koordiniert, so dass ab 16:30 Uhr möglichst wenige Personen noch auf der Festmeile unterwegs waren.
Ab 16 Uhr fegte der Sturm dann mit teils heftigen Böen auch über das Großdorf.
Um kurz nach 16 Uhr stürzte ein Baum im Bereich Sägmühle über einen Radweg in die Rehbach. Dieser wurde mit Kettensägen zerkleinert, so dass der Weg wieder passierbar war und der Bachlauf einen ungehinderten Abfluss hatte.
Einen größeren Einsatz galt es ab 17:45 Uhr abzuarbeiten. Eine große Baumkrone stürzte im Bereich Kirchgasse / An der Fohlenweide auf eine Gartenmauer und direkt neben ein Wohnhaus. Der Gehweg war blockiert, Gartenanlage und Zaun waren stark beschädigt. Das Wohnhaus wurde glücklicherweise vom Baum knapp verfehlt. Der noch stehende ca. 15m hohe Rest des Baumes drohte jedoch bei den starken Böen ebenfalls umzustürzen. In Rücksprache mit einem verantwortlichen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, der vor Ort kam, wurde der Baum komplett gefällt. Die Baumkrone im Vorgarten wurde gesichert und der Gehweg mit einer Kettensäge freigeschnitten. Somit war die Gefahr für den Straßenverkehr und Fußgänger beseitigt. An dieser Einsatzstelle waren elf Wehrleute mit drei Fahrzeugen tätig.
An drei weiteren Einsatzstellen im Ortsgebiet wurden abgebrochene Äste und Schilder beseitigt.
Zur Bewältigung der Sturmlage waren insgesamt ca. 25 Wehrleute mit fünf Fahrzeugen im Einsatz.
Um 18:07 Uhr dann der letzte Alarm des Sonntags: bei einem Verkehrsunfall auf der Westrandstraße Ecke Meckenheimer Straße kam ein Pkw von der Straße ab und blieb auf der Seite im Graben liegen. Laut ersten Meldungen sollte das Fahrzeug anfangen zu brennen.
Schnell konnte drei Fahrzeuge und 16 Kräfte die Einsatzstelle anfahren. Glücklicherweise brannte der Pkw nicht. Der wahrgenommene Rauch war ausgetretenes Öl, das am heißen Motor verdampfte. Der Fahrzeuglenker war nicht eingeklemmt und wurde bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch die Wehrleute versorgt und dann an die Besatzung des Rettungswagens übergeben.
An der Einsatzstelle wurde der Brandschutz sichergestellt und die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr gesichert. Der Pkw wurde wieder auf die Reifen gestellt und auslaufende Betriebsmittel aufgenommen.
Nach circa einer halben Stunde konnte die Einsatzstelle an die Polizei übergeben werden, die mit zwei Streifenwagen an der Einsatzstelle war.
Ehrenamtliche Kräfte waren noch bis ca. 19:30 Uhr damit beschäftigt alle Fahrzeuge und Geräte zu reinigen und wieder einsatzbereit zu machen.