Karlsruhe: Ertüchtigung der Karlsruher Rheinhochwasserdämme RHWD XXV (RDK) und XXVII

Regierungspräsidium Karlsruhe schließt Vorplanung ab und veröffentlicht Unterlagen im Internet

Karlsruhe – Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe plant die Ertüchtigung der Rheinhochwasserdämme XXV(RDK) am Rheinhafen-Dampfkraftwerk und XXVII vom Jacht- bis zum Ölhafen. Die Vorplanung wurde in Abstimmung mit der Fachöffentlichkeit, Industrieanliegern und Umweltverbänden erarbeitet. Das Regierungspräsidium hat nun die Ergebnisse mit umfänglichen Planungsunterlagen auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Die Rheinhochwasserdämme (RHWD) sind ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes für die Städte und Gemeinden entlang des Rheins. Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe ist für die Planung, den Bau und den Betrieb der Dämme zuständig. Ein Ergebnis des „Dammertüchtigungsprogramms des Landes Baden-Württemberg“ war, dass die RHWD XXV (RDK) und XXVII am Karlsruher Rheinhafen und entlang der MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG sanierungsbedürftig sind.

Die Rheinhochwasserdämme XXV (RDK) und XXVII

Der RHWD XXV (RDK) hat eine Länge von circa 400 Metern. Er verläuft parallel zum Rhein entlang des Rheinhafen-Dampfkraftwerks (RDK) bis zur Einfahrt des Karlsruher Rheinhafens. Das Umfeld des RDK ist durch Industrieanlagen geprägt. Der zu sanierende Abschnitt des RHWD XXVII hat eine Länge von etwa 4,8 Kilometern. Beginnend an der Rheinbrücke umschließt der Damm den Karlsruher Jachthafen. Im Bereich der Papierfabrik Stora Enso Maxau GmbH geht der Damm auf einer kurzen Strecke in eine Betonschutzwand über. Im weiteren Verlauf grenzt der Erddamm die Betriebsgelände der Firmen Stora Enso Maxau GmbH und Borregaard Deutschland GmbH zum Rheinvorland ab. Vorbei am Pionierhafen verläuft der Damm weiter nach Norden bis zu der Einfahrt des Ölhafens. Die parallel verlaufende Straße entlang des Betriebsgeländes der MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG ist Bestandteil des Dammkörpers.

Technische Umsetzung der Ertüchtigung der Rheinhochwasserdämme

Üblicherweise wird ein Damm in Erdbauweise hergestellt, der die allgemein anerkannten Regeln der Technik, unter anderem die DIN-Normen, erfüllt. Der Erdkörper wird dabei an der Binnenseite durch eine Anschüttung (Berme) ergänzt. Auf der Berme wird ein Weg geführt, der im Hochwasserfall zur Dammverteidigung dient. Eine beidseitig ausgewiesene baumfreie Zone im Abstand von jeweils zehn Metern vom Dammfuß dient der Sicherheit des Hochwasserschutzbauwerks und der Einsatzkräfte im Hochwasserfall.

Auf Grund der schwierigen beengten Verhältnisse entlang der Energie- und Industriebetriebe kann hier die Erdbauweise nur auf kurzer Strecke realisiert werden. Deswegen sind in weiten Bereichen Sonderbauweisen notwendig, indem in den Damm Spundwände eingebracht werden. Die Durchfahrt an der Rheinperle soll geschlossen und durch eine neue Dammscharte nördlich am Knick der DEA-Scholven-Straße ersetzt werden. Damit werden Schwertransporte der MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG zwischen dem Pionierhafen und der Raffinerie zukünftig erleichtert.

Der RHWD XXVII im Bereich der MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe)
Der RHWD XXVII im Bereich der MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe)

Öffentlichkeitsbeteiligung

Seit Planungsbeginn Anfang 2017 hat das Regierungspräsidium Karlsruhe die Betroffenen miteinbezogen: Ein Projektbegleitkreis, bestehend aus Mitgliedern von Behörden, Industrieanliegern und Umweltverbänden, begleitet das Vorhaben. Im Februar 2018 hat das Regierungspräsidium in der öffentlichen Sitzung des städtischen Ausschusses für Umwelt und Gesundheit der Stadt Karlsruhe den Stand der Planung präsentiert. Zwischenergebnisse der Planung werden regelmäßig mit den Anliegern und relevanten Behörden abgestimmt.

Für beide Dammabschnitte liegen nun die Ergebnisse der Vorplanung vor. Auf dieser Grundlage werden in den nächsten Monaten letzte Details für die Planung ausgearbeitet.

Weitere geplante Vorgehensweise

Ende 2018 will das Regierungspräsidium Karlsruhe den Antrag auf Planfeststellung bei der Stadt Karlsruhe, der Planfeststellungsbehörde, stellen. Nach dem Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses sollen dann die zu der baulichen Umsetzung erforderlichen weiteren Schritte, wie die Ausführungsplanung und die Bauausschreibung, zügig umgesetzt werden.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können eine textliche Zusammenfassung der Ergebnisse, Lagepläne und Ansichten der Querprofile auf den Internetseiten des Regierungspräsidiums einsehen. Die Projektseite des Vorhabens ist zu finden unter: www.rp-karlsruhe.de – Beteiligungsportal – Dammertüchtigungsprojekte