Mannheim – James Baldwins Roman »Beale Street Blues« ist in einer Lesung der Neuübersetzung von Miriam Mandelkow am Dienstag, 9. Oktober 2018, um 20 Uhr im Studio Werkhaus des Nationaltheaters zu erleben. Die Übersetzerin Miriam Mandelkow spricht an diesem Abend mit der Autorin, Film- und Literaturkritikerin Verena Lueken über Baldwins Werk. Auszüge aus »Beale Street Blues« lesen die Schauspielerinnen Tala Al-Deen und Nancy Mensah-Offei.
James Baldwin (1924 – 1987) ist nicht nur einer der literarisch interessantesten Schriftsteller seiner Generation, sondern auch eine Ikone der Bürgerrechts- und Queerbewegung. Viele seiner Texte wirken wie aktuelle Kommentare zu Ferguson, zur White Supremacy-Ideologie, zur eklatant hohen Inhaftierungsrate schwarzer Männer in US-Gefängnissen. Jüngere afroamerikanische Autoren wie Teju Cole oder Ta-Nehisi Coates berufen sich auf ihn.
»Die Beale Street ist eine Straße in New Orleans, wo mein Vater, wo Louis Armstrong und der Jazz geboren wurden. Jeder in Amerika geborene Schwarze ist in der Beale Street, ist im Schwarzenviertel irgendeiner amerikanischen Stadt geboren (…) Die Beale Street ist unser Erbe.« Diese Sätze schickte James Baldwin seinem 1974 erschienenen Roman voraus: »Beale Street Blues« ist eine Liebesgeschichte, eine Erzählung über die Psychologie des Rassismus (Daniel Schreiber), ein wütender Aufschrei und eine Analyse der feinen Unterschiede in der schwarzen Community. Nicht zuletzt ist es ein Buch, das dem Rassenhass Modelle von Freundschaft und Zusammenhalt gegenüberstellt. Das wiedererwachte Interesse an ihm erreicht nun auch Deutschland – dank der bei dtv erscheinenden Neuübersetzungen Miriam Mandelkows.
Im Gespräch: Verena Lueken (FAZ) und Miriam Mandelkow
Texte gelesen von: Tala Al-Deen und Nancy Mensah-Offei
Karten sind zu 10 Euro erhältlich.