Ludwigshafen: Heimspiel der EULEN gegen Erlangen – Großer Kampf wurde nicht belohnt

„Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen.“

Frederic Stüber (Foto: Axel Kretschmer)
Frederic Stüber (Foto: Axel Kretschmer)

Ludwigshafen – Die Eulen Ludwigshafen konnten sich in einer hart umkämpften Partie gegen den HC Erlangen nicht von zwei roten Karten erholen. Dennoch ist dem Team um Cheftrainer Ben Matschke in Sachen Moral kein Vorwurf zu machen. Am Ende mussten sich die Pfälzer mit 23:25 (10:10) geschlagen geben.

Die Eulen begannen stark und standen defensiv aggressiv gegen die Gäste aus Erlangen. Pascal Durak und Freddy Stüber, der auch gegen Erlangen seine überragende Wurfquote von 100% aufrechterhalten sollte, brachten die Pfälzer mit 2:0 in Führung. Die Mannschaften kämpften erbittert um jeden Ball. Nach 17 Minuten mussten die Gastgeber in der kochenden Friedrich-Ebert-Halle erst vier Tore hinnehmen und waren mit einem Zähler in Front. Dann kam der Aufreger der ersten Hälfte: Nach einem Foul, was von Kai Dippe begangen wurde, stellte das Schiedsrichtergespann unter entsetzten Blicken der Zuschauer Stefan Salger mit rot vom Feld, der zum Zeitpunkt des Fouls einige Meter entfernt stand. Doch die Entscheidung war getroffen und die Eulen mussten von diesem Zeitpunkt an ohne Rückraum Salger auskommen. Weniger als zwei Minuten danach kam der nächste Pfiff gegen die Eulen: Nachdem erneut Kai Dippe ein Foul beging und seinen Gegenspieler am Hals berührte, musste nun der Kreisläufer mit rot von der Platte. Der zweite Ausfall innerhalb kurzer Zeit traf die Eulen hart. Der HC Erlangen kam bis zur Pause an die Gastgeber heran und schaffte den Ausgleich zum 10:10- Halbzeitstand.

Nach Wiederanpfiff legten die Gäste aus Erlangen rasant los – Christoph Steinert, Nikolai Link und Christopher Bissel brachten den HC mit drei Treffern in Front. Gegen diesen Rückstand kämpften die Eulen nun mit aller Kraft an. In entscheidenden Situationen fehlte das nötige Quäntchen Glück, um sich etwas Zählbares zu erspielen – zwei Pfostentreffer und einige Würfe des Gegners, die kurz vor Ablauf des Zeitspiels auf oft unkonventionelle Weise doch noch den Weg in das Tor von Matze Lenz und Stefan Hanemann fanden, ließen die Eulen jedoch nicht aufstecken. Zwanzig Minuten vor Schluss mussten nun auch die Franken auf einen Akteur verzichten: Nach seiner dritten Zeitstrafe sah Christopher Bissel die rote Karte. Die Ludwigshafener versuchten Vieles, um noch einmal heranzukommen. Johnny Scholz scheiterte kurz vor Schluss nach einem Tempogegenstoß unglücklich am Pfosten – der Treffer hätte die Pfälzer auf einen Zähler herangebracht. Die letzten Sekunden verstrichen im Angriff der Erlanger, deren Trainer unmittelbar vor dem Ende der Partie eine Auszeit nahm. Somit verbleiben die Eulen zwar weiterhin ohne Punkte, doch werden sicher nicht verzweifeln und sich bald belohnen. Die Fans, die der Mannschaft hervorragenden Rückhalt gaben, sind ein fundamentaler Bestandteil, um bald die ersten Punkte einzufahren.

Eulen-Stimmen zum Spiel:

Ben Matschke:
„Die Zuschauer in der Halle haben dafür gesorgt, dass die Eberthölle ihrem Ruf wieder gerecht wurde. Die Unterstützung war über die gesamte Spielzeit hervorragend. Die Partie war von der ersten Minute an hart umkämpft. Ich kann meiner Mannschaft daher weder in Sachen Glaube, in Bezug auf den Druck gegenüber dem Gegner, ihrer Moral noch bezüglich ihres Willens einen Vorwurf machen. Wir haben gemeinsam mit dem Publikum alles gegeben – das ist auch notwendig und muss die Basis sein. Die Mentalität der Mannschaft in Verbindung mit der Atmosphäre der Eberthölle ist das, was uns auszeichnet. Da sind wir alle in den nächsten Heimspielen gefragt.“

Gunnar Dietrich:
„Die Partie ist durch die Summe vieler Kleinigkeiten entschieden worden. Gegen Erlangen war das Glück nicht auf unserer Seite, dennoch werden wir nun nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt: Die Abwehr stand gut und der Rückzug funktionierte zügig. Darauf können wir in Zukunft aufbauen. Wenn wir das in den kommenden Partien auf die Platte bringen, bin ich mir sicher, werden wir bald punkten.“

Statistik:

Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann (40. – 50.), Lenz (1. – 40. & 51. – 60.)
Falk, Durak(7/1), Feld(5), Stüber (2), Dippe, Bührer, Haider, Müller(5), Salger, Dietrich(2), Scholz(1), Hofmann(1), Hideg.
HC Erlangen: Tor: Katsigiannis (1.- 60.), Skof, Haßferter Mappes (6), Link (4), Steinert (6/3), Sellin(4/1), Thümmler(1), Bissel(1), Büdel(1), Overby , Schäffer(1), Kellner, von Gruchalla, Gorpishin, Murawski (1).
Siebenmeter: 3/2 – 4/4 – Quote gehaltener Bälle: 24% – 26% – Wurfquote: 59% – 69% – Tore in Überzahl: 8 – 1 – Rote Karten: Salger (20.), Dippe (22.) – Bissel (38., 3. Zeitstrafe) – Zuschauer: 2142 – Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg).