Frankfurt am Main – Am heutigen Mittwoch, 26.09.18, überreichte der Hessische Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) dem neuen Hochschulpräsidenten Prof. Elmar Fulda die Ernennungsurkunde.
Ab dem 1. Oktober übernimmt Fulda die Leitung von Hessens Hochschule für Musik, Theater und Tanz, die zuletzt kommissarisch von Prof. Christopher Brandt geführt wurde. Brandt wird weiter im Präsidium der Hochschule als Vizepräsident tätig sein, zusammen mit Vizepräsident Prof. Ernst August Klötzke sowie Kathrin Schwalb, die seit 1. Februar 2018 mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Kanzlerin beauftragt ist. Für die Arbeit in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren dankt Fulda Prof. Christopher Brandt und dem Präsidium. Er freut sich, die neue Herausforderung gemeinsam mit einem erfahrenen und starken Team angehen zu können.
Der Ernennung gingen in den vergangenen Wochen konstruktive Gespräche zwischen dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und Prof. Elmar Fulda voraus. Sie lassen den neuen Hochschulpräsidenten optimistisch in die Zukunft blicken. Dank des Engagements des Ministeriums kann er strategische Weichen stellen und bei den Themen Digitalisierung, Künstlerische Forschung und Neubau der Hochschule Akzente setzen.
Das Ministerium unterstützt den Ausbau des Tonstudios der Hochschule zu einem professionellen Audio- und Videostudio, das Aufgaben der Lehre und der Öffentlichkeitsarbeit übernehmen kann. Fulda: „Die performativen Künste Musik, Theater und Tanz werden heute zunehmend im Medium Internet rezipiert. Darauf muss die HfMDK reagieren und ihren Studierenden entsprechend zeitgemäße Lehrmöglichkeiten in digitalen Medien bieten.“
Darüber hinaus will Fulda das zukunftsträchtige Gebiet der Künstlerischen Forschung an der HfMDK fest in der Lehre verankern, um neues Wissen über Kunst und künstlerische Prozesse zu erzeugen, das aus der künstlerischen Praxis selbst hervorgeht. Ziel ist die Einrichtung einer der ersten Professuren für Künstlerische Forschung an einer deutschen Hochschule. Hochschulintern seien die Rahmenbedingungen für die Künstlerische Forschung günstig, so Fulda, weil diese bereits explizit als Entwicklungsthema im Hochschulleitbild etabliert wurde, erste Erfahrungen gesammelt sind und die HfMDK hervorragend mit den Kulturinstitutionen der Stadt, regional und überregional vernetzt ist. So ist eine Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt vorgesehen.
Die Realisierung des Neubaus, den die Hochschule dringend für ihre weitere Entwicklung benötigt, hat durch die jüngste Initiative von Minister Rhein wieder Fahrt aufgenommen. Fulda: „Die Hochschule platzt aus allen Nähten. Dabei brauchen gerade Musik, Theater und Tanz Platz. Denn ihre Basis ist die Kommunikation zwischen Künstler und Publikum. Das kann man schlecht im kleinen Kämmerlein lernen.“ Land und Stadt haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Sie prüft, wie Hochschule und weitere Kulturinstitutionen auf einem Kulturcampus in Bockenheim angesiedelt werden können. Fulda: „Die Hochschule dankt Minister Rhein für sein Engagement. Der Kulturcampus ist eine Jahrhundertchance für Hessen. Wir freuen uns, dass auch die Stadt Frankfurt ein klares Bekenntnis abgegeben hat.“ Das Land hat für den Neubau der Hochschule ein Budget in seinem Hochschulbauprogramm HEUREKA eingeplant, das im Umfang deutschlandweit derzeit einzigartig ist. Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein begründet sein besonderes Engagement für den Kulturcampus: „Wir werden dort ein bunt gemischtes, kulturell geprägtes Quartier haben. Analog zum Museumsufer als Heimat der bildenden Künste wird der Kulturcampus die Heimat der darstellenden Künste sein. Mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst als Nukleus und dem Ensemble Modern, der Jungen Deutschen Philharmonie, der Dresden Frankfurt Dance Company, der Hessischen Theaterakademie und vielen anderen Institutionen. Gemeinsam werden sie einen Ort schaffen, der weit über die Grenzen Frankfurts und Hessens hinausstrahlt!“
An der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) unterrichten aktuell 63 Professoren und 350 Lehrbeauftragte rund 950 Studierende. In 26 Studiengängen bildet die HfMDK erfolgreich und praxisnah für künstlerische, wissenschaftliche und pädagogische Berufe in Musik, Theater und Tanz aus.
Zur Person Prof. Elmar Fulda:
Elmar Fulda war seit Oktober 2017 Vizepräsident für Künstlerische Praxis an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar – eine Funktion, die er bereits von 2010 bis 2013 innehatte.
Der 1964 in München geborene Geisteswissenschaftler schloss sein Studium in Germanistik, Theater- und Musikwissenschaft mit dem Magister ab. Theatererfahrung sammelte Elmar Fulda als Spielleiter an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg sowie seit 1994 mit eigenen Inszenierungen als Regisseur in Musiktheater und Schauspiel an vielen Theatern Deutschlands und Europas.
Seit 2005 lehrte Elmar Fulda als Professor an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar im Fach Musiktheater. Schwerpunkte seiner Tätigkeit als Vizepräsident waren unter anderem die Vertretung der Hochschule in Politik und Gesellschaft, Fundraising, Kooperationen mit Kulturinstitutionen und Medien, Internationale Wettbewerbe sowie der Aufbau des sehr erfolgreichen YouTube-Kanals der Weimarer Hochschule.