Mannheim – Nach einer kurzen Begrüßung durch den scheidenden Rektor verabschiedete Theresia Bauer MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Prof. Dr. Ernst-Ludwig von Thadden mit einer feierlichen Ansprache aus dem Amt: „Prof. von Thadden genießt für die Leistungen während seiner Amtszeit als Rektor der Universität Mannheim meine höchste Anerkennung. Sein Markenzeichen ist seine stets offene und dem Neuen aufgeschlossene Haltung, mit der er alle Herausforderungen auch als Rektor gemeistert hat“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. An die exzellente Arbeit seines Vorgängers könne Professor Puhl mit seiner reichen Hochschulerfahrung anknüpfen.
„Rektor Puhl ist nicht nur ein ausgezeichneter Jurist, sondern hat sich neben seiner Lehrstuhltätigkeit bereits als Dekan und als Prorektor für Studium und Lehre für die Belange der Universität Mannheim eingesetzt“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Über die Fortsetzung der fruchtbaren und vertrauensvollen Zusammenarbeit freue sie sich sehr und wünsche ihm einen erfolgreichen Start als Rektor.
Der Universitätsratsvorsitzende Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Ulrich Mayer gab in seiner Ansprache einen Überblick über die Amtszeit von Professor von Thadden. Dieser habe stets eine klare Vision für die Entwicklung der Universität verfolgt. Zu seinen großen Verdiensten gehörten vor allem der Aufbau eines internationalen Campus, die Gewinnung international erfolgreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und die konsequente Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sagte Mayer. „Als eine von wenigen Universitäten hat die Universität Mannheim zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses neben der Juniorprofessur auch ein daran anschließendes Tenure-Track-Verfahren eingeführt. Dabei war Ernst-Ludwig von Thadden stets ein national sichtbarer Vorkämpfer dieser Idee“, so Mayer weiter. Auch um die Stärkung des Mannheimer Wissenschaftsnetzwerkes, unter anderem durch die Mit-Initiierung eines Netzwerks der zwölf führenden europäischen Universitäten in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, habe sich von Thadden besonders verdient gemacht. Die universitären Erfolge, die auf seiner Arbeit fußten, würden regelmäßig durch die Ergebnisse internationaler Rankings und die Exzellenz der Mannheimer Forschungsbereiche und -kooperationen belegt. Auf seinen Nachfolger warteten in Zukunft zwar einige Herausforderungen. So müsse die Universität nicht nur mit der fortschreitenden Digitalisierung und Internationalisierung Schritt halten, sondern auch die Nachwuchsförderung sowie das bestehende Netzwerk aus Universität, Region und Partnerinstituten weiter gezielt stärken. Prof. Puhl sei jedoch durch seine jahrelange Arbeit als Dekan und Prorektor auf diese Aufgaben sehr gut vorbereitet.
In seiner Abschiedsrede dankte Professor von Thadden seinen Weggefährten aus Universität und Gesellschaft. Er habe sich gefreut, dass sich sein Rektoratskollege Thomas Puhl dazu entschlossen habe, das Amt zu übernehmen. Durch den Wegfall der Unterstützung durch die Exzellenzstrategie werde es in Zukunft eine Herausforderung, die Spitzenposition der Universität Mannheim im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Doch zeigten die Erfolge der vergangenen Jahre – darunter die kontinuierlichen Spitzenpositionen in THE-Rankings oder die Einwerbung drittmittelintensiver Forschungsvorhaben – dass es sich dabei nur um einen Etappenverlust handele. Wichtig sei es nun, mit ruhiger Hand neue Perspektiven zu entwickeln. Dafür sei Professor Puhl genau die richtige Wahl.
Er habe das Glück, eine Universität zu übernehmen, die hervorragend aufgestellt ist, dankte Professor Puhl seinem Vorgänger. Der Grundstein ihres Erfolgs liege dabei nicht nur in ihrem klaren Profil und den herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sondern auch in ihren exzellenten Studierenden. Diese würden den Ruf der Universität als eine der besten Universitäten Deutschlands nach außen stärken und dadurch wiederum die besten Abiturientinnen und Abiturienten nach Mannheim locken. In seiner Amtszeit wolle er vor allem seinen Teil dazu beitragen, die Wettbewerbsposition der Universität Mannheim national und international weiter auszubauen. Dafür sei es essentiell, die Forschung weiter zu stärken, wie durch den Ausbau internationaler Forschungsnetzwerke und -kooperationen. „Ein starkes Team aus engagierten Forschenden und Beschäftigten ist dabei unerlässlich“, so Puhl. Ziel sei außerdem, die Internationalisierung und Digitalisierung an der Universität weiter voranzutreiben. Dazu gehörten der Ausbau englischsprachiger Studiengänge sowie die umfassende Einbettung digitaler Methoden in Forschung wie Lehre.
Mehr Informationen zu Prof. Dr. Thomas Puhl:
Thomas Puhl wurde 1955 in Bonn geboren. Nach seiner Schulzeit in Salzburg, Bonn und Mercersburg (Pennsylvania, USA) sowie dem Wehrdienst studierte er Rechtswissenschaft an den Universitäten Bonn und Genf und promovierte 1985 in Bonn mit einer Arbeit über „Die Minderheitsregierung nach dem Grundgesetz“. 1995 habilitierte er sich bei Paul Kirchhof an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg mit einer Habilitationsschrift über „Budgetflucht und Haushaltsverfassung“. Seit 1995 ist Prof. Puhl an der Universität Mannheim tätig, seit 1999 als Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht und Medienrecht.
Prof. Puhl forscht insbesondere auf den Gebieten des Staats- und des öffentlichen Vergaberechts. In der universitären Selbstverwaltung war er unter anderem als Studiendekan und Dekan tätig, von 2012 bis September 2018 war er Prorektor für Studium und Lehre der Universität Mannheim. 2001 bis 2009 war er zudem Richter im Nebenamt am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg. Prof. Puhl ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.