Kaiserslautern – Unter den Augen des ehemaligen schwedischen Fußball-Nationaltorhüters und FCK-Legende Ronnie Hellström besiegte der TuS 04 Kaiserslautern Dansenberg die 2. Mannschaft der HBW Balingen-Weilstetten nach einer rundum überzeugenden Vorstellung mit 34:28 (18:15).
Aus einem starken Kollektiv ragte der neunfache Torschütze Sebastian Bösing heraus.
Wiedergutmachung war angesagt in der Layenberger Sporthalle. Noch vor Wochenfrist versagte der TuS-Rückraum auf ganzer Linie. Schon nach knapp fünf Spielminuten aber war klar: das sollte an diesem Abend nicht noch einmal passieren. Luca Munzinger, der den verletzten Robin Egelhof (Schlüsselbeinbruch) glänzend vertrat, traf mit zwei wuchtigen Distanzwürfen zum 1:0 und 5:2. Dazwischen wurde Kreisläufer Sebastian Bösing, der zum „Man-of-the-Match“ avancieren sollte, zwei mal mustergültig in Szene gesetzt und zeigte seine ganze Kaltschnäuzigkeit beim Torabschluss. Und so ging es bis zur Halbzeitpause weiter.
Der TuS entwickelte von allen Rückraumpositionen enormen Druck und brachte die Gästeabwehr von einer Verlegenheit in die andere. Sehenswerte Kreisanspiele durch Jan Claussen und dem spielfreudigen Loic Laurent wechselten sich mit platzierten Würfen aus der Distanz ab. Über die Zwischenstände 11:6 (15.) und 18:13 (27.) zeigte das Team von TuS-Coach Marco Sliwa wer Herr im Haus ist und überzeugte mit flexiblem Offensivspiel und gut funktionierender Abwehrarbeit. Zwischenzeitlich schlichen sich zwar einige wenige Unaufmerksamkeiten ein, die auch prompt von den Gästen bestraft wurden, doch näher als bis auf zwei Tore ließ der TuS die Jung-Gallier nicht herankommen. Beim Stand von 18:15 wurden die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Der TuS kontrolliert das Spielgeschehen, versäumt es allerdings frühzeitig den Deckel drauf zu machen. Die Gäste aber blieben hartnäckig und nutzen die sich bietenden Chancen, um in Schlagdistanz zu bleiben. Der Abstand pendelte sich zwischen zwei und fünf Toren ein. Drohte es doch noch einmal eng zu werden, war auf TuS-Keeper Markus Seit, der schon früh (20.) für Kevin Klier ran durfte, Verlass. Drei gehaltene Siebenmeter und einige freie Chancen machte der 2m-Mann zunichte und bewies warum er für sein Team so wichtig ist. Der TuS blieb konzentriert, leistete sich deutlich weniger technische Fehler als zuletzt und brachte den Vorsprung souverän ins Ziel.
Beim 31:25 (55.) durch den sechsten Treffer von Jan Claussen war die Entscheidung gefallen. Mit dem 34:28 bleiben die Punkte verdientermaßen in Dansenberg und so war auch TuS-Trainer Marco Sliwa im anschließenden Trainerinterview voll des Lobes: „Meine Mannschaft hat die geforderte Reaktion gezeigt. Der komplette Rückraum war über 60 Minuten präsent und torgefährlich. Luca Munzinger hat Robin Egelhof auf der halbrechten Rückraumposition glänzend vertreten. Die Abwehrarbeit war erstklassig und für Markus Seitz freut es mich ganz besonders, dass er heute eine so tolle Leistung gezeigt hat“. Gästetrainer André Doster war naturgemäß nicht ganz so begeistert, kann seiner ebenfalls von Verletzungen gebeutelten Mannschaft aber auch nicht viel vorwerfen:
„Wir haben alles versucht, haben es aber nicht geschafft auszugleichen, so mussten wir immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Sebastian Bösing am Kreis haben wir zu keiner Zeit unter Kontrolle bekommen“.
Neun Tore bei neun Versuchen, dazu noch drei Siebenmeter herausgeholt. „Mr. 100 Prozent“, Sebastian Bösing, war der herausragende Mann auf dem Dansenberger Parkett. Das Geburtstagskind, er wurde 24, profitiert von den erstklassigen Anspielen seiner Mitspieler, die auf der anderen Seite sicher sein können, dass der 1,94m-Mann genau da steht, wo ein Kreisläufer stehen muss. Das Zusammenspiel wird von mal zu mal besser. Dass hier eine echte Mannschaft auf dem Platz steht, das stellte auch FCK-Ikone Ronnie Hellström fest. Er war extrem angetan vom Team-Spirit und der tollen Atmosphäre in der Layenberger Sporthalle. Er hat bereits angekündigt, dass es nicht sein letzter Besuch gewesen sein soll.
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Markus Seitz (im Tor), Steffen Kiefer (2), Theodoros Megalooikonomou, Christopher Seitz (1), Marc-Robin Eisel (6/2), Alexander Schulze (1), Luca Munzinger (5), Jan Claussen (6), Sebastian Bösing (9), Loic Laurent (4/1), Timo Holstein. – Trainer: Marco Sliwa.
HBW Balingen-Weilstetten 2
Juliam Malek, Mario Ruminsky, Julian Thomann (6), Aron Czako (4), Dennis Fuoß, Adam Soos (2), Jan Bitzer (5/2), Christoph Foth (3), Tobias Heinzelmann (1), Moritz Schmidberger (1), Fynn Beckmann (3), Moritz Strosack (3). – Trainer: André Doster.
Schiedsrichter: Thorsten Meike/Stefan Plinz (SG Waldkirch/Denzlingen)
Zuschauer: 350
Siebenmeter: 3/4 : 2/6
Zeitstrafen: 4 : 3
Der Spielfilm: 4:1, 8:4, 11:6, 18:13, 18:15 (Halbzeit), 21:19, 25:20, 31:25, 34:28