Frankfurt am Main – Ab dem Wintersemester 2018/19 nimmt der Pianist Florian Hölscher als Professor für Klavier seine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) auf; er tritt damit die Nachfolge von Prof. Catherine Vickers an, die sich im vergangenen Februar in den Ruhestand verabschiedet hat, und deren inhaltlicher Schwerpunkt insbesondere in der zeitgenössischen Musik lag.
Das zeitgenössische Kunstschaffen genießt in allen Ausbildungsbereichen der HfMDK einen hohen Stellenwert. Die Berufung Florian Hölschers, der sich mit besonderer Leidenschaft der Uraufführung neuer Werke widmet und den eine intensive Zusammenarbeit mit Komponisten wie Marco Stroppa, Alberto Posadas und Jonathan Harvey verbindet, unterstreicht einmal mehr das Profil von Hessens Hochschule für Musik, Theater und Tanz.
„Ich freue mich besonders darauf, gemeinsam mit den Studierenden und den Kolleginnen und Kollegen die Musik als eine gegenwärtige, uns unmittelbar betreffende Kunst zu erleben: In den Werken der Vergangenheit spiegeln wir uns oder nehmen über sie kritisch Distanz zu uns selbst. In den Werken unserer Zeit sehen wir unsere ureigensten Fragen verhandelt. Und wir versuchen zu lernen und zu verstehen, um einmal den Puls der Zeit mitzugestalten“, so Florian Hölscher zu seiner neuen Herausforderung an der HfMDK.
Der 1970 in Würzburg geborene Florian Hölscher studierte bei Robert Levin, Michel Béroff und Pierre- Laurent Aimard in Freiburg, Paris und Köln. Entscheidende Impulse erhielt er darüber hinaus durch den Dirigenten Peter Eötvös.
Sein Repertoire umfasst Solo- und Kammermusikwerke aus dem 17. bis 21. Jahrhundert.
Als Solist arbeitet er mit Dirigenten wie Peter Eötvös, Christopher Hogwood, David Zinman, Francois- Xavier Roth, Kent Nagano, Sylvain Cambreling und Johannes Kalitzke sowie mit verschiedenen Orchestern wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, den Hamburger Symphonikern, dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Orchester der Staatsoper Stuttgart.
Mit Soloprogrammen war er Gast bei Festivals wie Présences (Radio France, Paris), Eclat Stuttgart, Agora (IRCAM, Paris), beim Bartok-Festival Szombathély, bei den Salzburger Festspielen, beim Heidelberger Frühling, beim Lucerne Festival, im Théâtre du Châtelet Paris, in der Tonhalle Zürich, der Philharmonie Luxemburg und den Kunstfestspielen Hannover-Herrenhausen.
Florian Hölscher hat eine umfangreiche Diskographie vorgelegt. Seine Aufnahmen wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Diapason d’or. Er ist Gründungsmitglied des Stuttgarter Ensembles ascolta, mit dem er regelmäßig bei wichtigen Festivals für zeitgenössische Musik auftritt und ein Repertoire von über 300 Ensemblewerken aufgebaut hat. Florian Hölscher lehrte seit 2008 als Professor für Klavier- und Kammermusik an der Hochschule Luzern.