Kirchheim – Auch in der 28.Saison seit seinem Bestehen bietet der Kirchheimer Konzertwinter – laut Landrat Ihlenfeld „das wichtigste Musikereignis im Landkreis“ – wieder ein großartiges musikalisches Angebot (vgl. beiliegende Broschüre) mit vielen herausragenden Interpreten der Spitzenklasse. Unter dem Motto „Facetten“ wird auf die geschliffenen Seiten eines Diamanten Bezug genommen, die umso schöner leuchten, je edler das Material und je besser der Feinschliff beschaffen sind.
Nach Auffassung des Veranstalters gilt Gleiches wohl auch für unsere Wahrnehmung von Musik. Je mehr Teilaspekte eines Komponisten, eines Instruments oder einer Komposition bekannt sind, desto nachhaltiger und vollkommener wird unser Erleben sein.
Gleiches gilt für die ausführenden Künstlerinnen und Künstler: Je größer deren Interpretationskunst und Virtuosität sind, desto vielfältiger und beeindruckender wirken deren Musikdarbietungen auf das Publikum. So hat die kleine, aber feine Konzertreihe des Weinortes Kirchheim an der Weinstraße wieder einen bunten Strauß an hochkarätiger musikalischer Vielfalt zusammengestellt. Unter den sieben Konzerten, die sich über einen Zeitraum von Oktober 2018 bis April 2019 verteilen, sind die Kategorien Solo-, Duo- und Triokonzert ebenso vertreten wie Weihnachts- und Kantatenkonzert als auch die beliebten traditionellen Darbietungsformen von Orgelkonzert und Liederabend.
Nachdem sich vor 200 Jahren zwei Facetten kirchlicher Tradition zur Pfälzischen Union vereinten, wird dieses historischen Ereignisses auch beim Kirchheimer Konzertwinter im Rahmen eines Orgelkonzertes gedacht. Der führende pfälzische Kirchenhistoriker Bernhard Bonkhoff als Referent wird daran erinnern, wie sich die kirchliche Liturgie damals musikalisch entwickelte. Der Schweizer Rudolf Lutz an der Orgel wird hierzu seine gerühmte Improvisationskunst entfalten.
Im November kann der Konzertbesucher den weltweit agierenden französischen Ausnahmebratschisten Antoine Tamestit bewundern, wie er Bachsche Gambensonaten perspektivisch neu auf der Viola darstellt, begleitet auf dem Cembalo von dem aufstrebenden japanischen Tastenvirtuosen Masato Suzuki.
Das beliebte Weihnachtskonzert erhält eine besinnliche und swingende Facetten-Erweiterung mit Jazz-Trompete, Flügelhorn und Saxophon. Unter dem Titel „Silence of the night“ spielt das großartige schwäbische Trio Dieter & Joo Kraus und Andreas Gräsle auf und sorgt für herrlich beschwingte Weihnachtsstimmung.
Eines der besten Barockorchester (Ensemble ZEFIRO) mit einem der besten Oboisten der Welt (Alfredo Bernardini) musiziert mit dem Künstlerischen Leiter der Reihe, Dominik Wörner, im Kantatenkonzert im Januar. U.a. erklingen die beiden berühmten Solokantaten für Bass (Ich will den Kreuzstab gerne tragen/ Ich habe genung) von J.S. Bach, aufgezeichnet vom SWR2.
Im Februar spielt ein galantes Trio der vielfältigen Art Bach & Söhne, Graupner & Telemann. Hier wird Barockmusik vom Feinsten interpretiert von ausgewiesenen Spezialisten für Alte Musik (Swantje Hoffmann, Violine/Leonard Schelb, Traversflöte/Florian Heyerick, Cembalo).
Ein Tausendsassa auf der Violine nimmt im März die berühmte Bachsche Ciaconna als Ouvertüre, spielt Paganini in einem Arrangement von Milstein und wagt sich an den SonatenKoloss von Eugène Ysaÿe: Shunske Sato ist auf der Geige alles zuzutrauen!
Mit zwei tiefen Stimmen – Elvira, Bill – Mezzosopran und Dominik Wörner, Bassbariton – wird im April eine facettenreiche Geschichte erzählt: Die Nonne und der Ritter … er singt ihr ein Ständchen … der Jäger sucht sein Liebchen auf – und überall Frühlingsglaube. Am Flügel begleitet mit Michael Gees einer der besten Liedpianisten unserer Tage!
Der Eintritt zu dem jeweiligen Konzert ist frei – am Ausgang wird zur Deckung der Unkosten und gleichzeitig zum Erhalt der Konzertreihe um Spenden gebeten.