Frankfurt – „Hessen wählt buntgemustert statt kleinkariert“ – so steht es auf dem Banner des Römerbergbündnisses, das am Montag, 15. Oktober, an der sogenannten „Seufzerbrücke“ aufgehängt wurde. Damit hat es einen prominenten Platz: Die Brücke verbindet den Römer mit dem Nachbargebäude am Paulsplatz.
„Das Banner ist ein starkes, buntes Signal. Jeder, der nun hier vorbeiläuft, wird durch einen Blick daran erinnert, dass Demokratie die Grundlage unseres Zusammenlebens ist – und in der aktuellen Zeit wichtiger denn je. Unsere Grundwerte sind nicht verhandelbar, wir alle müssen für sie einstehen. Denn die Geschichte lehrt uns: Hass, Ausgrenzung aufgrund der Hautfarbe, Religion oder Herkunft haben noch nie auch nur etwas einzig Gutes hervorgebracht! Das ist auch die Botschaft von uns Frankfurter Demokraten und unserem Verständnis des Vermächtnisses der Frankfurter Paulskirche“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Feldmann lobte die Initiative des Römerbergbündnisses: „Das Römerbergbündnis passt zu Frankfurt: Wir sind eine vielfältige und gerade dadurch erfolgreiche Stadt. Hier ist kein Platz für Ausländerfeindlichkeit, Homophobie, Antisemitismus und jegliche Form der Diskriminierung.“
Das Banner wird bis zur Landtagswahl am 28. Oktober zu sehen sein, vier weitere sollen an der Friedensbrücke, der Ignatz-Bubis- sowie an der Flößerbrücke und am Holbeinsteg angebracht werden. Mit ihnen will das Römerbergbündnis im hessischen Landtagswahlkampf ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt setzen.
Beim Termin an der Seufzerbrücke waren neben Peter Feldmann auch Philipp Jacks, Geschäftsführer DGB Region Frankfurt-Rhein-Main, Johannes zu Eltz, Stadtdekan der Katholischen Kirche, Jennifer Marställer, Direktorin Jüdische Gemeinde, Achim Knecht, Stadtdekan der Evangelischen Kirche, und Vanessa Lehr, Vorsitzende Frankfurter Jugendring, vertreten.
Das Römerbergbündnis wurde 1978 gegründet, um einen breiten Widerstand zu schaffen gegen Versuche der NPD und anderer nationalistischer Akteure, in Frankfurt Fuß zu fassen. Ziel des Bündnisses ist es, rechte Tendenzen zu bekämpfen und gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung die Stimme zu erheben.