LANDAU – Vielen dürfte das bekannt vorkommen: Mann oder Frau hat den Anspruch, die Arbeit besonders gut oder perfekt zu machen und das setzt neben allen täglichen Anforderungen zusätzlich unter Stress.
Besonders belastend wird es, wenn die eigenen Gedanken auch nach Feierabend immer wieder darum kreisen, was man hätte besser machen oder welche Fehler man hätte vermeiden können. Solche „Gedankenkreisel“ stören die abendliche Erholung, können längerfristig zu psychischen oder körperlichen Krankheiten führen. Forscherinnen der Universität Koblenz-Landau und der Universität des Saarlandes untersuchen ab Anfang November 2018 in einer Studie, inwieweit sogenannte perfektionistische Gedanken zu mehr arbeitsbezogenem Stress beitragen und Verhalten und Wohlbefinden im beruflichen Kontext beeinflussen. Für diese Studie werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht.
Auf Basis der Studienerkenntnisse wollen die Wissenschaftler ein Training für Berufstätige entwickeln. Es soll helfen, produktiv mit den eigenen perfektionistischen Gedanken umzugehen. An der Studie teilnehmen können Personen ab 18 Jahren, die berufstätig sind sowie ein Smartphone und eine E-Mail-Adresse besitzen. Interessierte können sich über die Website des Forschungsprojekts unter www.gedankenkreisel.org anmelden. Dort gibt es auch weiterführende Informationen zur Studie und zum Datenschutz.
Die Studie startet Anfang November. Über den Zeitraum von drei Wochen erhalten die Teilnehmer täglich drei kurze Online-Fragebögen (morgens, nach Feierabend und vorm Schlafengehen), deren Beantwortung jeweils nur wenige Minuten dauern wird. Der Link zu den Fragebögen wird per SMS oder E-Mail verschickt. Als Dankeschön für eine regelmäßige Beantwortung der Fragebögen erhalten die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 Euro oder die kostenlose Teilnahme an einem Online-Achtsamkeitstraining, das darauf abzielt, automatische Gedankenkreisel zu durchbrechen.
Auf Wunsch erhalten die Teilnehmer eine individuelle Rückmeldung ihrer Ergebnisse. Geleitet wird die Studie von den Psychologinnen Dr. Elisabeth Prestele (Universität Koblenz-Landau) und Dr. Dorota Reis (Universität des Saarlandes).