BRÜHL – Zum Familien- und Ehrungsabend trafen sich am Samstag die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in der Festhalle in Brühl, die jetzt schon seit einigen Jahren den festlichen Rahmen dieses Abends unterstreicht.
Eröffnet wurde der Abend durch den Spielmannszug unter der Stabführung von Andreas Schließer. Kommandant Marco Krupp begrüßte zu Beginn die Anwesenden unter Ihnen auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck, Mitglieder des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung sowie Vertreter der Feuerwehr Kreisführung. In seiner Eröffnungsrede blickte er auf das bisherige Jahr 2018 zurück in dem die Wehr aktuell 181 Einsätze gefahren hat, darunter Brände, Hilfeleistungen, Sturmschäden und Hochwasser.
Er merkte an, dass sich in der heutigen Zeit die Menschen vor allem in Ballungsgebieten darauf verlassen, bei großen und kleinen Problemen schnell Hilfe von staatlicher Seite zu bekommt. Diese Entwicklung bekommt auch die Feuerwehr Brühl zu spüren, da die Einsatzzahl pro Jahr konstant im dreistelligen Bereich rangieren. In diesem Jahr wurden die Einsatzkräfte zudem durch zwei Naturereignisse sehr stark gefordert. Im Frühjahr erfuhr die Brühler Gemarkung innerhalb von drei Wochen zwei zehnjährige Hochwasser des Rheins. Bedingt durch den trockenen Sommer, gab es viele Vegetationsbrände zu löschen, welches auch dazu beigetragen hat, dass das Einsatzniveau für Brühler Verhältnisse sehr ist. Die zwei Seelsorger die das Feuerwehr-Seelsorge-Team des Rhein-Neckar-Kreises unterstützen, wurden bis jetzt 18-mal alarmiert, um „Ersten Hilfe für die Seele“ zu leisten.
„Ein Eckpfeiler, ja ein Garant für die Sicherheit der Kommunen ist die Interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Wehren“, so Marco Krupp. Die Feuerwehr Brühl leistet sich gegenseitige Hilfe mit der Feuerwehr Ketsch. Diese Zusammenarbeit wurde 2002 besiegelt und hat sich wunderbar eingespielt. Als Einsatzkraft, egal ob unter Atemschutz oder eingesetzt als Einsatzleiter ist es auch in stressigen und heißen Einsatzsituation immer beruhigend zu wissen, dass ein weiteres Löschgruppenfahrzeug aus der Enderlegemeinde heraneilt. Hierfür dankte er der Ketscher Wehr unter dem Kommando von Thomas Mayer. Auch die eigene Kommunikationsgruppe steht für interkommunale Einsätze zur Verfügung. Sehr eng arbeitet diese Gruppe mit der Kommunikationsgruppe der Feuerwehr Eppelheim zusammen und bildet gemeinsam mit dieser die Unterkreisführungsgruppe. Die zwei Einheiten werden bei Großschadenslagen im näheren Umkreis hinzugezogen, um die Einsatzleitung vor Ort zu unterstützen und die Einsatzlagen mit den Einsatzleitwagen zu erfassen, zu koordinieren und zu dokumentieren.
Der so sehr propagierte Schulterschluss der Organisationen wird in Brühl gelebt. Mit dem OV des deutschen roten Kreuzes, und besonders der Gruppe „Betreuung akut“ wurde eine Möglichkeit geschaffen an Wochenenden und Feiertagen die sanitätsdienstliche Erstversorgung zu übernehmen, dies zum Schutz der Einsatzkräfte aber auch für betroffenen Brühler Bürginnen und Bürger.
Um die Leistungsfähigkeit der Wehr aufrecht zu erhalten, bedarf es unzählige Stunden ehrenamtlichen Engagements. Obwohl die Gemeinde Brühl einen hauptamtlicher Gerätewart eingestellt hat, der drei Tage die Woche die Gerätschaften der Wehr wartet und als Hausmeister für die Feuerwache zuständig ist bedarf es doch noch vieler Helfenden Hände um alle Aufgaben zu bewältigen.
So gibt es viele Kameradinnen und Kameraden, die sich die anfallenden Aufgaben aufteilen. Allen voran die Gerätewarte die für eine funktionstüchtige Feuerwehr sorgen, aber auch die Mitglieder des Feuerwehrausschuss und der Arbeitskreise, die sich im hohen Maße engagieren. Im Arbeitskreis Wasserrettung wurden viele neue Änderungen eingeführt, die dafür sorgen, die Feuerwehr Brühl auf dem Rheinstrom noch schlagkräftiger zu machen. So wurde ein komplett neues Konzept herausgearbeitet und das Mehrzweckboot hat einen festen Liegeplatz auf dem Wasser, beim Motoryachtclub Mannheim erhalten. Durch diese Rhein- Stationierung entfallen zeitkritische und gefährliche Rangierarbeiten am Gerätehaus und an der Slipstelle am Rhein und die Einsatzübernahmezeit konnte von vormals fast 30 Minuten auf unter 10 Minuten gesenkt werden.
Erfreulich ist auch, dass der Arbeitskreis Fahrzeugbeschaffung mit der Planung für den neuen Mannschaftstransportwagen beginnen konnte. Der alten und reparaturbedürften Ford Transit Baujahr 1995 muss ersetzt werden. Der Rhein Neckar Kreis bezuschusst diese Beschaffung mit 13.000.-€ und auch die teure Einführung des Digitalfunks wird mit 600,- € pro Gerät bezuschusst. In den letzten Wochen wurden die neuen Geräte bereits in alle Fahrzeuge und dem Funkraum eingebaut und in Betrieb genommen. Marco Krupp dankte den Leitern des Spielmannszuges, der Jugendfeuerwehr, der Alters- und Reservemannschaft und allen Wehrleuten für Ihre Tätigkeiten im Dienste der Feuerwehr. Ganz besonders dankte er allen Partnern (-innen), sowie allen Familienangehörigen für die Unterstützung und Geduld.
Bürgermeister Dr. Ralf Göck griff, in seinen Grußworten, die Aussage von Marco Krupp auf, dass in der heutigen Zeit die ehrenamtlichen Einsätze der Feuerwehr als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden. Es gibt immer mehr Menschen die nur noch Forderungen an öffentlichen Einrichtungen stellen und für jede Kleinigkeit nach der Feuerwehr rufen. Aber es mache Ihn persönlich Stolz wie professionell die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr damit umgehen. Denn Sie sind wirklich Menschen, die anpacken und etwas für die Gemeinde tuen. Er dankte Marco Krupp für die Führung dieser Wehr, die in seinen Augen einen ganz besonderen Zusammenhalt hat.
Abschließend dankte er, auch im Namen des Gemeinderates, allen die sich ehrenamtlich für das wohl der Gemeinde Brühl einsetzten und die Feuerwehr in Ihren Aufgaben unterstützten.
Geehrt wurden:
Ehrungen der Feuerwehrmusik:
Janine Janke wurde für 10 Dienstjahre mit der Ehrennadel in Bronze des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) geehrt.
Ehrungen im Feuerwehr-Dienst:
Oberlöschmeister Mathias Wiloth wurde für 10 Dienstjahre mit der Ehrennadel in Bronze des KFV geehrt, und erhielt durch die Gemeinde Brühl die Ehrennadel in Bronze sowie ein Präsent.
Löschmeister Joachim Brokmeier wurde für 40 Dienstjahre mit der Ehrennadel in Gold vom KFV geehrt.
Ein besonderer Moment war es für Oberbrandmeister Hans-Dieter Ley der nach 54 Jahren Einsatzdienst feierlich in die Alters- und Reservemannschaft übergeben wurde.
Ehrungen der Jugendfeuerwehr:
Oberlöschmeister Mathias Wiloth erhielt die Ehrennadel in Bronze von der Jugendfeuerwehr Rhein-Neckar für drei Jahre Jugendarbeit
Oberfeuerwehrfrau Rebecca Scheu erhielt die Ehrennadel in Silber von der Jugendfeuerwehr Rhein-Neckar für 6 Jahre Jugendarbeit
Hauptbrandmeister Marco Krupp erhielt die Ehrennadel in Gold von der Jugendfeuerwehr Rhein-Neckar für 12 Jahre Jugendarbeit
Wie erfolgreich die Jugendarbeit in Brühl ist, zeigt sich wieder einmal in der beachtlichen Zahl von acht jungen Erwachsenen, die an diesem Abend offiziell in die Einsatzabteilung übernommen wurden. Julian Becker, Maurice Brixner, Christoph Hemmerich, Jatina Knoop, Christopher Mack, Carolin Mirzwa, Laura Wiloth und Catharina Zelt können nun am Einsatzdienst teilnehmen.
Die Mitglieder der Feuerwehr und ihre Angehörigen verbrachten nach dem offiziellen Teil noch einen schönen Abend in geselliger Runde. Ein Highlight war noch die beliebte Tombola mit vielen Sachpreisen.