SPEYER – Die „Zwitschermaschine“ von Paul Klee mit ihrer spielerischen Mechanik begeistert bis heute Kunstliebhaber. Sie faszinierte auch den Schriftsteller Arno Reinfrank, der dies mit seiner poetischen Bildersprache 1959 in seinem gleichnamigen Gedicht zum Ausdruck bringt.
„Die Zwitschermaschine“ ist auch die druckfrische Anthologie von Arno Reinfrank betitelt. Die Herausgeber, die Reinfrank-Witwe Jeanette Koch und der Literaturwissenschaftler Konstantin Kaiser freuen sich, dass das Bändchen mit mehr als hundert Gedichten rechtzeitig zur Verleihung des Arno-Reinfrank-Literaturpreises am Mittwoch, 24.10.2018, vorliegt. Erschienen ist die 164 Seiten umfassende Publikation bei der Theodor Kramer Gesellschaft Wien, als Band 12 der Reihe „Nadelstiche“.
Die Gedichtauswahl ist chronologisch geordnet und umfasst die Zeitspanne von 1959 bis 2001, eingeteilt nach Dekaden. „Arno hat seine Gedichtbände nie gänzlich monothematisch angelegt; er hatte sein Vergnügen am raschen Themenwechsel, am Kontrast, an der Konfrontation, wie es sich auch in der vorliegenden Auswahl (…) zeigt“, begründet Konstantin Kaiser in seinem Vorwort. Aus der Feder von Monika Rinck, der Arno Reinfrank Preisträgerin aus dem Jahre 2009, stammt das Nachwort unter dem Titel: „Weltgelegenheiten und eine Herde Schafe. Zur Lyrik von Arno Reinfrank.“ Darin verweist sie auf Reinfranks Erfahrungsfakten ebenso wie auf seinen immensen Lektüre-Kosmos, der sich insbesondere in den 10 Bänden der „Poesie der Fakten“ widerspiegelt. „Er nahm neue Erkenntnisse in der Naturwissenschaft, aber auch anderer exakter Wissenschaften, sowie das politische Weltgeschehen der Gegenwart und der Vergangenheit zum Anlass seiner vielfaltigen poetischen Arbeit. Die Welt in ihrem Wandel war ihm Gelegenheit zur Dichtung“, so Rinck.
„Die Zwitschermaschine“ von Arno Reinfrank ist für 18 Euro im Antiquariat Marsilius (Maximilianstraße 99) und im Speyerer Buchhandel erhältlich.