Weinheim. Es war ein richtiges Abenteuer, aber wer ein Weinheimer Naturdiplom bekommt, der steckt das locker weg – als echter Naturbursche oder Naturmädel. Denn Roland Robra, Weinheims Umwelt- und Naturbeauftragter, hatte vor die Verleihung der Naturdiplome in diesem Jahr eine Abendwanderung durch den Wald gelegt – Taschenlampen waren streng verboten.
Das kam bei den Buben und Mädchen sehr gut an. Zumal Robra im Weinheimer Wald spannende Details erzählen kann, wie vom „Räuberschlappen“. So nennt man einen schmalen Fußweg vom Bodelschwinghheim hinauf zum „Judenbuckel“; der heißt so, weil dort ein Räuber der sagenumwobenen Hölzerlips-Bande auf der Flucht seinen Schuh verloren haben soll.
Die jungen Naturdiplomandinnen und – diplomanden wurden vom „Duo Donnersack“ begleitet, das mit origineller mittelalterlicher Musik und lustigen Spielchen den Waldspaziergang zum echten Erlebnis machte. Das Mittelalter-Duo wurde zu Fuß und an der Gitarre von Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner begleitet, dem das Naturdiplom in der Stadt ein besonderes Anliegen ist.
Zurück im Schlosspark, verteilte Dr. Fetzner dann die Urkunden. Das Naturdiplom-Jahr 2018 war rekordverdächtig. Rund zwei Dutzend Vereine und Gruppen der Stadt machten ihre naturnahen Angebote, so dass über 100 naturbewusste Weinheimer Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren an insgesamt rund 40 Kursen und Exkursionen teilnehmen konnten. 27 Kinder konnten die Kurszahl erfüllen, die für das Naturdiplom erforderlich ist.
So sei das Naturdiplom ein Gemeinschaftsprojekt aller, die sich in der Stadt für den Naturschutz einsetzen, ein Spiegel eines tollen bürgerschaftichen Engagements, wie Dr. Torsten Fetzner betonte. Roland Robra bedankte sich bei allen teilnehmenden Anbietern und kündigte an, dass auch für die Saison 2019 eine erneute Auflage der Reihe geplant ist. Denn Naturschützer werden immer wichtiger.