Landrat Dietmar Seefeldt und die Kreisbeigeordneten Helmut Geißer und Bernd E. Lauerbach bedankten sich bei den Mobilen Rettern - Foto: Kreis Südliche Weinstraße
Landrat Dietmar Seefeldt und die Kreisbeigeordneten Helmut Geißer und Bernd E. Lauerbach bedankten sich bei den Mobilen Rettern - Foto: Kreis Südliche Weinstraße

Kreis Südliche Weinstraße – Seit September ist auch im Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau das System der Mobilen Retter aktiv. Bereits über 130 Mobile Retter sind registriert, geschult und damit einsatzbereit.

Aus den Händen von Landrat Dietmar Seefeldt und dem zuständigen Kreisbeigeordneten Helmut Geißer konnten sie nun ihre Ernennungsurkunden entgegennehmen.

„Beim Startschuss Anfang September hatten wir uns zum Ziel gesetzt bis zum Jahresende 100 Mobile Retter in Landkreis und Stadt zu haben. Stand heute sind wir nun bereits bei nahezu 200 ausgebildeten Personen. Das ist ein großartiger Erfolg und ein deutliches Zeichen dafür, dass das System gefragt ist und angenommen wird“, betont Seefeldt.

Die ersten Mobilen Retter waren bereits in Ergänzung des Rettungsdienstes im Einsatz und diese ersten 49 erfolgreichen Einsätze zeigen, dass das neue System funktioniert.

Kreisbeigeordneter Helmut Geißer dankt allen Ehrenamtlichen, die sich als Mobiler Retter zur Verfügung stellen. „Die qualifizierten Ersthelfer bilden ein räumlich wie zeitlich flächendeckendes Netz an Kompetenz für Maßnahmen der Notfallversorgung beziehungsweise der Herz-Kreislauf-Wiederbelebung. Das bedeutet eine deutliche Erhöhung der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis und der Stadt Landau. Auch den elf Mentoren, die die Schulungen übernehmen sowie dem Projektleiter Markus Gerstle und dem medizinischen Fachberater und Leitenden Notarzt Johannes Becker danke ich herzlich für ihr Engagement“.

Beim plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand oder bei Bewusstlosigkeit ist eine schnelle, professionelle, medizinische Hilfe oft lebensentscheidend für den in Not geratenen Menschen. Trotz eines gut strukturierten Rettungsdienstes vergehen nach Eingang des Notrufes bei den Leitstellen bis zu acht Minuten bis zum Eintreffen der ersten Rettungskräfte. Minuten, die über das Überleben oder dauerhafte Schädigungen des Gehirns entscheiden können.

Über ein innovatives, App-gestütztes Alarmierungssystem kann jetzt zeitgleich zum Rettungsdienst und Notarzt ein sich möglicherweise zufällig in unmittelbarer Einsatznähe befindlicher, medizinisch qualifizierter Ersthelfer, der sogenannte „Mobile Retter“ über sein Smartphone aufgespürt und alarmiert werden. Diese Ersthelfer sind (Not)Ärzte, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Rettungshelfer, Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Sanitätsdienstmitarbeiter – Hilfsorganisationen, Betriebssanitäter, Feuerwehrkräfte, Rettungsschwimmer oder Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die unmittelbare medizinische Versorgung des Betroffenen oder qualifizierte Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Der Regel-Rettungsdienst und die First Responder Einheiten werden in unveränderter Weise alarmiert. Wichtig zu wissen für die Bevölkerung: Die Mobilen Retter kommen nicht in Einsatzfahrzeugen oder erscheinen in Dienstkleidung – sie kommen als „Experte“ aus der Nachbarschaft oder näheren Umgebung und wurden durch ihre Handy-App zum Einsatzort alarmiert.

Vor ihrer Bestellung wurden die Mobilen Retter durch Mentoren qualifiziert und geschult. Diese Mentoren sind die Schnittstelle zwischen Projektleitung beziehungsweise Verwaltung und den Mobilen Rettern in der jeweiligen Hilfsorganisation. Sie beantworten einfache Fragen der Mobilen Retter oder stellen den Kontakt zu der Projektleitung her. Auch weiterhin werden die Mentoren zukünftige Mobile Retter eigenständig ausbilden. Nach und nach sollen so alle Personen, die sich bereits registriert haben, geschult und damit „einsatztauglich“ werden. „Unsere neue Hürde sind 250 Mobile Retter bis zum Jahresende“, blickt Landrat Seefeldt in die Zukunft.

Hintergrund

Am 11. Mai erfolgte der Vertragsabschluss mit den Rettern und die Schulung der ersten Mentoren im Landkreis. Aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung und der Anpassung an das neue Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstelle Südpfalz kam es zu Verzögerungen. Am 5. September 2018 fiel dann der Startschuss für die Mobilen Retter in der Stadt Landau und dem Landkreis Südliche Weinstraße.