FRANKENTHAL – Johannes Weingärtner schaut zufrieden aus, als er den Landtagsabgeordneten Martin Haller und weitere Lokalpolitiker im neuen Amazon Logistikzentrum in Frankenthal empfängt.
Weingärtner ist der Standortleiter des Logistikzentrums, das Anfang August den Betrieb aufgenommen hat. Über 1.500 Mitarbeiter wurden seitdem eingestellt. Und die Prozesse laufen von Tag zu Tag runder. „Wir sind sehr zufrieden. Insbesondere wenn man bedenkt, dass wir erst vor einigen Wochen den Betrieb gestartet haben. Wir sind personell stark gewachsen und konnten unsere Abläufe stetig optimieren“, so Weingärtner. Mehrere Millionen Artikel sind bereits in dem Logistikzentrum eingelagert. Das Weihnachtsgeschäft steht bevor.
Beeindruckt von den Abläufen und der schieren Größe des Logistikzentrums zeigt sich auch Martin Haller, Landtagsabgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer der SPD im Landtag von Rheinland-Pfalz, der im Zuge der Ansiedlung von Amazon von einer großen Chance für die Stadt und die Region spricht. „Es freut mich, wie viele Menschen in so kurzer Zeit eingestellt wurden und wie geordnet die Prozesse ablaufen. Mögliche Verkehrsbedenken sind bisher nicht eingetreten, da Amazon die Schichtzeiten außerhalb der Hauptverkehrszeiten gelegt hat und in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung Frankenthal für eine neue Busverbindung von Frankenthal, über Amazon, nach Ruchheim gesorgt wurde“, sagte Martin Haller. Diese Buslinie wird im Dezember starten. Gemeinsam mit den anderen Lokalpolitikern interessiert der Abgeordnete sich besonders für die Transportroboter, die die Regale zu den Mitarbeitern transportierten. Auf diese Weise entfallen Laufwege für die Kommissionierer und der generelle Durchlauf von der Bestellung bis zum Abtransport des Paketes wird schneller.
Für Martin Haller ist ein wichtiges Thema die Gründung eines Betriebsrates am Standort: „Betriebliche Mitbestimmung ist essentiell. Davon profitieren auch die Unternehmen.“ Bei Amazon in Deutschland gibt es an allen etablierten deutschen Logistikzentren frei gewählte Betriebsräte, mit denen die Standortführung vertrauensvoll zusammenarbeitet. Auch der Frankenthaler Standort steht dem positiv gegenüber.
Ebenso die Bezahlung der Versandmitarbeiter ist ein Thema. In Frankenthal beträgt der Einstiegslohn 11,25 Euro für ungelernte Tätigkeiten.
Eine Überraschung gab es jedoch am Standort. Johannes Weingärtner berichtet: „Es kommen so viele Mitarbeiter mit dem Fahrrad zur Arbeit, dass unsere Fahrradständer kaum ausreichen. Hier werden wir uns Gedanken über eine Ausweitung machen müssen.“
Generell ist Weingärtner der direkte Draht zu den Mitarbeitern wichtig. „Wenn irgendwo der Schuh drückt, haben wir ein offenes Ohr und versuchen schnell Abhilfe zu schaffen“, so der Standortleiter. Martin Haller und die anderen Gäste erfuhren, dass zu dieser offenen Philosophie beispielsweise Geburtstagsrunden gehören, bei denen die Mitarbeiter ganz unkompliziert das Gespräch mit dem Chef suchen können, oder auch „Mitarbeiterboards“, auf die Anmerkungen du Vorschläge geschrieben werden können. Rückmeldungen kommen in der Regel schnell nach wenigen Tagen.
Martin Haller wurde begleitet von Michael Reith (Bürgermeister von Lambsheim-Heßheim), Herbert Knoll (Ortsbürgermeister von Lambsheim), Uwe Klodt (Ortsvorsteher von Eppstein und Stadtratsmitglied der Stadt Frankenthal) sowie Magali Leidig-Petermann (Stadtratsmitglied der Stadt Frankenthal).