Frankfurt: The long Christmas Dinner – Das lange Weihnachtsmahl am 16. und 17. November 2018

Frankfurt am Main – The long Christmas Dinner erzählt 90 Jahre im Leben der Familie Bayard und die Geschichte ihres Hauses als ein einziges langes Weihnachtsmahl. Wie im Zeitraffer ziehen Geburt und Tod, die Geschichte mehrerer Generationen an uns vorbei. Vorgänge des Alltags, wie das Ritual eines Festes, wiederholen sich, immer mehr stellt sich ein Gefühl der Flüchtigkeit, des Verschwindens ein. Generationenkonflikte brechen aus, und Unterschwelliges kommt zum Vorschein: der Verfall einer Familie. Am Ende erscheint das bürgerliche Weihnachtsmahl als große Parabel auf Tod und Wiedergeburt.

Der Autor Thornton Wilder zeigt Menschen, die mit einer Erfahrung umgehen müssen, die im Leben des Einzelnen, wie in der Entwicklung unserer Zivilisation, immer spürbarer, immer unumkehrbarer wird: die Konfrontation mit Unendlichkeit. Jeder Satz, jede Erkenntnis, jede Gefühlsregung ist millionenfach geäußert, eine Erfahrung gerade des Informationszeitalters. Die Dinge des Lebens erscheinen aus der Makroperspektive als sinnlose Rituale, die den unvermeidlichen Tod vergessen machen sollen. Und doch ist alles von Bedeutung.

Paul Hindemiths Komposition radikalisiert diese Wirkung. Seine Partitur ist ein Kaleidoskop unterschiedlichster Zeitwahrnehmung: Beschleunigung, Lähmung, Sprünge, Entgleiten. Mit Thornton Wilder verbindet ihn eine Nüchternheit in der Beobachtung, Sachlichkeit angesichts des Todes. Die Menschen sind wie Marionetten ihrer Konvention, aber darunter liegt das Unbewältigte ihres Lebens.

Der US-amerikanische Schriftsteller und dreifache Pulitzer-Preis Gewinner Thornton Wilder hat 1931 den Einakter The Long Christmas Dinner geschrieben, dessen deutsche Übersetzung Das lange Weihnachtsmahl Paul Hindemith 1957 in die Hände fiel – und ihn faszinierte. Auf Nachfrage erklärte sich Wilder bereit, sein 1931 geschriebenes Stück selbst zu einem Opernlibretto umzuschreiben. So entstand Hindemiths letzte Oper The Long Christmas Dinner, die am 17. Dezember 1961 uraufgeführt wurde.

Probenszene zur Hindemith-Oper „Das lange Weihnachtsmahl“; (Foto: Hansjörg Rindsberg)
Probenszene zur Hindemith-Oper „Das lange Weihnachtsmahl“; (Foto: Hansjörg Rindsberg)

MITWIRKENDE (erste und zweite Besetzung)
Lucia/Lucia II: Julie Grutzka, Florentine Schumacher Mutter Bayard: Sarah Mehnert, Dalila Denic Ermengarde: Sarah Mehnert, Dalila Denic
Roderick: Florian Conze, Songjae Choe
Sam: Kanghyuk Lee, Paul Yan
Brandon: Seung Won Choi, Florian Marignol
Charles: Lukas Schmidt, Sijin Kim
Genevieve: Ekaterina Aleksandrova, Alena Temesiova Leonora: Julie Sekinger, Ruoqi Sun
Roderik II: Haesu Kim
Leben & Sterben: Harald Hieronymus Hein

Produktionsleitung Prof. Jan-Richard Kehl
Musikalische Leitung Prof. Günther Albers (am 16. und 17. November sowie am 19. Dezember) Musikalische Leitung Hyesan Park (am 20. und 21. Dezember)
Regie/ Inszenierung Prof. Jan-Richard Kehl
Bühne Andreas Wilkens
Kostüme Natalie Krautkrämer
Dramaturgie Robert Olwitz
Musikalische Assistenz Hyesan Park
Korrepetition Kristina Ruge
Musikalische Einstudierung Irina Roder, Suzanne Reeber, Hedayet Djeddikar

Premiere: Freitag, 16. November 2018 um 19.30 Uhr Großer Saal der HfMDK
weitere Veranstaltung: Samstag, 17. November um 19.30 Uhr Großer Saal der HfMDK Eschersheimer Landstr. 29-39, 60322 Frankfurt am Main

Eintritt: 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) oder online: 6 Euro (ermäßigt 4 Euro) zzgl. Onlinegebühren online ab einer Woche vor Veranstaltungsbeginn unter der jeweiligen Veranstaltung auf der HfMDK-Website www.hfmdk-frankfurt.info/ (der Onlineverkauf wird am Tag der Veranstaltung, bei Wochenendveranstaltungen freitags, um 13 Uhr geschlossen)

Weitere Vorstellungen finden statt: am Mittwoch, Donnerstag und Freitag den 19., 20. und 21. Dezember 2018 jeweils um 19.30 Uhr in der HfMDK.