Mainz – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Sukzessive Sprengung von 120 weiteren Flakpatronen im Rhein am morgigen Dienstag, 30. Oktober, ab 10.00 Uhr
Stadt Mainz
(rap) Sprengungen erfolgen erneut unter der Wasseroberfläche und in zeitlicher Abfolge / Sperrungen auf Landzunge Winterhafen / Drehbrücke nicht passierbar / Yachthafen muss frei von Menschen sein / Aktion im Zeitraum von 10.00 bis ca. 17.00 / Keine Verkehrsstraßen betroffen
Im Zuge des weiterhin extremen Niedrigwassers im Rhein aufgrund der seit Monaten anhaltenden Trockenperiode mit historisch niedrigen Rheinpegeln wurden vor wenigen Tagen erneut zahlreiche Flakpatronen (Kaliber 3,7) am freigelegten Rheinufer im Winterhafen (Höhe Yachthafen/Mole) gefunden. Taucher des Kampfmittelräumdienstes (KMRD) schauten sich – unterstützt durch Taucher der Berufsfeuerwehr – das Umfeld des Fundortes daher nochmals gezielt unter Wasser an und stellten dabei zahlreiche weitere Patronen sicher.
Insgesamt 120 weitere stark korrodierte Flakpatronen mit einer Länge von rund 30 Zentimetern wurden letztlich nach Beendigung der Maßnahme sichergestellt. Diese wurden am Boden des Rheins in einem sicheren Bereich in Kisten abgelegt. Da der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz auch in diesem Fundfall die Entscheidung traf, aufgrund der Korrosionsschäden von einem gefährlichen Landtransport abzusehen und die Patronen stattdessen mit zahlreichen Einzelsprengungen unterhalb der Wasserlinie unschädlich zu machen, stehen diese Sprengungen nun bevor.
Die aufeinander folgenden Unterwassersprengungen werden zu je Dreier/Vierer-Patronenpaketen am morgigen Dienstag, 30. Oktober 2018 ab ca. 10.00 bis ca. 17.00 Uhr durchgeführt. Bis ca. 10.30 Uhr werden zunächst die vorbereitenden Tätigkeiten erfolgen. Danach stehen die Sprengungen an. Hierfür werden jeweils drei bis vier Flakpatronen mit einer Zündladung versehen und in rund 35 Sprengungen unter Wasser zur Detonation gebracht. Hinweis: Je nach Verlauf der Arbeiten ist nicht auszuschließen, dass auch noch am Mittwoch, 31.10.2018 restliche Sprengungen durchgeführt werden müssen.
Daher muss an diesem Tag der mögliche Trainingsbetrieb/Freizeitsport für Ruderer und Kanuten in diesem Bereich des Stromes bis auf Weiteres ruhen. Auch der Yachthafen muss in dieser Zeit frei von Menschen sein. Die angrenzenden Anwohner an der Rheinschiene (Straße Am Winterhafen) werden mit Postwurfsendungen (vgl. Anhang) über den Sachverhalt informiert. Die Landzunge am Winterhafen wird gesperrt sein – die Drehbrücke ist morgen früh erneut ab 9.30 Uhr nicht passierbar, der Rad-/Fußweg am Rheinufer wird ab dem Mainzer Ruder-Verein/„Bootshaus“ bis zum Ende der Maßnahme (Zeitpunkt: offen) gesperrt sein. Es sind keine weiteren Straßenzüge von der Maßnahme betroffen.
Der Gefahrenbereich liegt innerhalb der in der Grafik skizzierten Grenzen: nordwestlich: Rheinufer nordöstlich: Landzunge Winterhafen Ein/Ausfahrt Yachthafen südlich: Bootshaus / Fuß-/Radweg Querung zum Rhein westlich: Mitte Areal Yachthafen/Straße Am Winterhafen
Passanten in diesem Areal werden an diesem Tag dringlich gebeten, die Sperrungen in diesem Bereich zu beachten und den Anweisungen von Polizei und Rechts- und Ordnungsamt Folge zu leisten. Die Sprengungen können nur dann erfolgen, wenn mit Sicherheit feststeht, dass sich in dem betroffenen Gebiet keine Personen mehr aufhalten.
Der Schiffsverkehr auf dem Rhein wird aufgrund der Nähe der Sprengungsstellen zum Rheinufer – wie bereits bei den im August erfolgten Sprengungen – keine Komplettsperrung der Wasserstraße erfahren und mit zusätzlichen Booten überwachen, dass keine Privatboote die Sprengungsstellen passieren. Via Funkkontakt erhält die Berufsschifffahrt Hinweise auf die (aufgrund der hohen Anzahl der Patronenfunde) zahlreichen Einzelsprengungen – die Schiffe passieren in der Regel in einem Mindestabstand von rund 150 Metern vom Ort des Geschehens. Sprengungen erfolgen stets in verkehrsfreien Slots ohne Schiffsverkehr an diesem Rheinkilometer, vgl. beiliegende Grafik.
Eine Evakuierung von Personen / Anwohnern ist im gesamten Bereich erneut NICHT notwendig.
Lohnender Verzicht – Rauchfrei in den Winter! – Universitätsmedizin Mainz bietet Raucherentwöhnungskurs an – Kostenlose Infoveranstaltung am 10. November 2018
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
(Mainz, 29. Oktober 2018, br) Um ohne Stress und große Gewichtszunahme erfolgreich Nichtraucher zu werden, bietet die Universitätsmedizin Mainz in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Spezialisten zur Tabakentwöhnung einen von den Krankenkassen anerkannten Raucherentwöhnungskurs an. Eine kostenlose Infoveranstaltung für den Kurs findet vorab am Samstag, den 10. November, von 14.00 bis 15.00 Uhr, im kleinen Hörsaal des Gebäudes 207 (Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten bei Sandra Zimmermann, Betriebliche Sozialberatung der Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131-17-5709 oder per Mail unter sandra.zimmermann@unimedizin-mainz.de
Mit dem Rauchen aufzuhören ist eine besonders große Herausforderung. Die Schwere der Nikotinsucht wird oft unterschätzt und so schafft es im ersten Versuch nur jeder zwanzigste alleine sein Ziel zu erreichen.
Das von der Universitätsmedizin Mainz angebotene Raucherentwöhnungs-Programm ist für erwachsene Raucherinnen und Raucher ein guter Weg, das einmal gesetzte Ziel gemeinsam und ohne große Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Gereiztheit zu erreichen. Erst nach einer gründlichen Vorbereitung auf ein rauchfreies Leben, erfolgt die individuelle Entscheidung für den Rauchstopp. Da es leichter ist mit dem Rauchen aufzuhören, als Nichtraucher zu bleiben, werden die Kursteilnehmer dabei unterstützt, ihre persönlichen Risikosituationen rechtzeitig zu erkennen und rauchfrei zu bewältigen. Das Konzept wurde nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt und wird, da es den Anforderungen aller gesetzlichen Krankenkassen entspricht, von diesen finanziell unterstützt.
Der Kurs beginnt am Samstag, 07. November 2018 und findet jeweils samstags von 14.00 bis 16.00 Uhr (letzter Termin: Samstag, 15. Dezember 2018) in der Universitätsmedizin Mainz statt.
Neue Mainzer Stadtschreiberin gewählt: Eva Menasse ist die 35. Trägerin des Literaturpreises von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz
Stadtverwaltung Mainz
(rap) Menasse folgt auf Anna Katharina Hahn / Amtseinführung Anfang März 2019
Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse wird die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2019. Menasse, 1970 in Wien geboren und wohnhaft in Berlin, ist die 35. Trägerin des von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergebenen Literaturpreises. Gemeinsam mit dem ZDF wird die Autorin, wie ihre Vorgängerin Anna Katharina Hahn, eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Die Verleihung des mit 12.500 Euro dotierten Preises ist für Anfang März 2019 geplant.
Die Jury: „Eva Menasse ist eine große Menschenerzählerin, die mit feiner Empathie und scharfsinnigem Humor über fragile Beziehungen schreibt. Mit großer sprachlicher Präzision gestaltet sie ihre Figuren und findet feinste Nuancen in ihren Erzählsituationen. Zugleich mischt sich Eva Menasse öffentlich ein, streitet wirkungsvoll für Grundrechte im digitalen Zeitalter und wendet sich engagiert gegen Diskriminierung und rechte Hetze. Eva Menasse – ein Glücksfall für das Amt der Mainzer Stadtschreiberin 2019.“
Nach dem Schulabschluss 1988 studierte Menasse Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Noch während ihres Studiums begann sie ihre journalistische Karriere, die sie vom Wiener Wochenmagazin „Profil“ bis zur „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ führte. Mit ihrem ersten Roman, dem österreichisch-jüdischen Familienepos „Vienna“ (2005) gelang Eva Menasse ein fulminantes Debüt. Mit ihrem zweiten Roman „Lässliche Todsünden“ (2009), der sich aus locker miteinander verbundenen Erzählungen über das lasterhafte Leben der Wiener Intellektuellenszene zusammensetzt, konnte sie ihren Erfolg bei Publikum und Kritik fortsetzen. Preisgekrönt ist ihr Roman „Quasikristalle“ (2013), in dem Menasse das Lebens-Mosaik einer Frau aus verschiedensten Perspektiven schildert. Der jüngste Erzählband „Tiere für Fortgeschrittene“ (2017) handelt von Lebenslügen und Lebens-Illusionen des aufgeklärten Bürgertums.
Kulturdezernentin Marianne Grosse freut sich über die Entscheidung der Jury: „Mit Eva Menasse gewinnen wir eine weitere überaus namhafte Schriftstellerin mit Strahlkraft als Mainzer Stadtschreiberin. Die frühere Journalistin, die ihre jüdischstämmigen Wurzeln auch in ihrem Debüt ,Vienna‘ aufgriff, schreibt nicht allein hoch unterhaltsam und mit großer Wortkunst, sondern fokussiert literarisch hochinteressante Themen – und inszeniert diese mit Finesse. Ihr Werk ,Quasikristalle‘, in dem sie den sezierenden Blick auf die zahlreichen Facetten des Lebens einer Frau aus vielfältigen Blickwinkeln über viele Jahrzehnte wirft, ist erzählerisch großes Kopfkino. Die gebürtige Österreicherin und Wahl-Berlinerin Eva Menasse, Schwester des nicht minder bekannten Autors Robert Menasse, ist eine große Erzählerin, die ihr Handwerk in exzellentem Maße versteht. Sie gehört zweifellos zur ersten Reihe der deutschsprachigen Schiftstellerei – Mainz darf sich auf Eva Menasse freuen!“
Eva Menasse wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit
- dem Corine-Preis (2005),
- dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (2013),
- dem Stipendium der Villa Massimo in Rom (2015),
- dem Friedrich-Hölderlin-Preis (2017)
- und dem Österreichischen Buchpreis (2017).
Eva Menasse wird – wie ihre Vorgänger Anna Katharina Hahn, Abbas Khider, Clemens Meyer, Feridun Zaimoglu und Judith Schalansky – gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die – komplett sanierte – Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen.
Die Verleihung des mit 12.500 Euro dotierten Preises findet voraussichtlich Anfang März 2019 statt.
Veranstaltungen im Frankfurter Hof
- Mi. 31.10. 20:00 Uhr Frankfurter Hof KHALID BOUNOUAR Khalid Bounouar, der elegante Comedian, dessen Markenzeichen die Fliege ist, geht mit seinem ersten Solo auf Tour. Mit Geschichten aus dem Leben, über seine Beobachtungen und sich selbst lässt er die Zuschauer Teil seiner Show werden und führt sie in seine Welt ein. In diesen 120 Minuten werden all seine Fähigkeiten vereint: Stand-up, Crowd Work, Musik, Tanz und Poesie. Die Zuschauer erwartet ein Hauch von Las Vegas. Infos: www.rebellcomedy.net/khalid-bounouar
- Do. 01.11. 20:00 Uhr FILMZ Festival des deutschen Kinos Frankfurter Hof Eröffnungsabend “Der Dolmetscher” “Die Begegnung zwischen dem 80-jährigen Ali Ungár und dem 70-jährigen Georg Graubner, ist die zweier Söhne aus der Nachrkriegszeit, die unterschiedlicher nicht sein könnten”. Infos: www.filmz-mainz.de
- Do. 01.11. 20:00 Uhr Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal
LET’S BURLESQUE!
Das Original – Die sinnlich-sündige Show-Sensation aus Berlin
Evi & das Tier gelten als die Botschafter des Burlesque-Entertainments. Mit ihrer neuen Erfolgsshow Let’s Burlesque! setzen Evi & das Tier neue Maßstäbe: Let’s Burlesque! ist die moderne Wiedergeburt der lasterhaften Vaudeville-Shows der 20er Jahre, flotter als Varieté, bunter als Kabarett und süffiger als Musiktheater. Infos: www.lets-burlesque.de
- Fr. 02.11. 20:00 Uhr Frankfurter Hof
HENNI NACHTSHEIM & RICK KAVANIAN
„Dollbohrer!“
„Von Klempnern und anderen Helden!“
In ihrem neuen Programm widmen sich Nachtsheim & Kavanian den wahren Helden unserer Zeit! Sanitär-Facharbeiter, Schleusenwärter, Putzfrauen oder Sprechstundenhilfen sind für Nachtsheim & Kavanian Helden unserer Zeit, sie werden jetzt endlich dank des neuen „Dollbohrer!“-Programms angemessen geadelt! www.henni-nachtsheim.de
- Sa. 03.11. 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr Frankfurter Hof
DIWALI LICHTERFEST
Tanz, Basar, Gesänge, ind. Snacks & Getränle, Tombola u.a. Infos: www.dig-mainz.de
- So. 04.11. 16:00 / 20:00 Uhr Frankfurter Hof
EUROPEAN OUTDOOR FILM TOUR 18/19- neues Programm
Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 zeigt die European Outdoor Film Tour handverlesene Dokumentarfilme aus den Bereichen Outdoorsport, Abenteuer & Reise. Von Ausnahmekletterer Adam Ondra, Paragliding und spektakulärer Mountainbike-Action im hohen Norden bis hin zu einem Roadmovie auf Rollerski ist alles dabei. Infos: www.eoft.eu
19. Mainzer Büchermesse
(rap) Rathaus wird erneut zum Ort der Bücher: Mainzer Büchermesse am Wochenende 17./18. November 2018
Über Mainz kann man nicht sprechen, ohne sofort an Johannes Gutenberg zu denken. In die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Mainzer Medienrevolutionär, der vor 550. Jahren starb, reiht sich auch die 19. Mainzer Büchermesse nahtlos ein: Denn jedes Jahr präsentiert sich die Mainzer Büchermesse mit einer Vielzahl an traditionsreichen als auch ebenso jungen Verlagen, mit Buchwissenschaft und Forschung, mit Buchkunst, Bibliotheken und anderen wichtigen literarischen Institutionen. Mit all ihren Verlegerinnen und Verlegern, mit Geschäftsleuten und Kunden, Leserinnen und Lesern ist die Messe ein getreues Abbild der Medienwelt unserer Region und zeigt, wie sich die „schwarze Kunst“ im Zeichen des digitalen Wandels auch in Mainz verändert, dabei wächst – und sich doch immer wieder treu bleibt. Im 21. Jahrhundert gilt weiterhin: Ganz gleich, ob Computer und Internet längst selbstverständliche Mittel weltumspannender Kommunikation sind, so bleiben Papier und Druckerfarbe im Kontakt zu Leserinnen und Lesern dennoch essentielle Bestandteile der Medienwelt.
Darüber hinaus gibt es auf der Mainzer Büchermesse ein abwechslungsreiches Programm mit Lesungen, Vorträgen, Workshops und Aktionen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Während sich im Foyer des Rathauses, der linken Lobby und im Valencia-Zimmer regionale Aussteller und Institutionen präsentieren, dienen Erfurt-Zimmer und Haifa-Zimmer als Vortragsräume für regionale Forschung, Mainzer Geschichte, Romane, Krimis und Kurzgeschichten. Das Louisville-Zimmer dagegen ist ganz in Kinderhand.
Eine Besonderheit des diesjährigen Programms ist sicherlich der Blogger-Workshop mit Literatin Sarah Beicht. In Verbindung mit ihrem Blog „Gutenbergs Letterwald“ (http://letterwald-mainz.de) bietet Sarah Beicht einen zweitägigen Blogger-Workshop rund um Literatur an, bei dem die Teilnehmenden erlernen, Inhalte zu weben und zu vernetzen. Neben kurzen Schreibübungen sollen eigene Beiträge entstehen und auf „Gutenbergs Letterwald“ veröffentlicht werden. Wer Interesse hat, kann sich unter: info@letterwald-mainz.deanmelden.
Das ausführliche Programm mit vielen weiteren Highlights ist angefügt. Das Kulturamt der Landeshauptstadt Mainz organisiert die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage und lädt alle Buchliebhaberinnen und Buchliebhaber herzlich zur 19. Mainzer Büchermesse ein.
Auf dem Weg zum Quanten-Web: JGU an europäischem Quantentechnologie-Projekt beteiligt
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
EU gibt erste Förderung für das Flaggschiff-Programm zur Quantentechnologie bekannt – Mainzer Wissenschaftler sind Partner in zwei Projekten zu Quantenrechnern und Quantenmesstechnik
Die Europäische Union hat ein „Flagship“ zur Quantentechnologie ins Leben gerufen, um Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen in der Quantentechnologie europaweit zu fördern. Sie wird dafür in den kommenden zehn Jahren insgesamt eine Milliarde Euro investieren. Flagships sind große, interdisziplinär angelegte europäische Forschungsinitiativen. In der Wiener Hofburg hat die Europäische Kommission am 29. Oktober 2018 den Startschuss für die Flagship-Initiative und die einzelnen Projekte gegeben, die in einem hochkompetitiven Auswahlprozess begutachtet worden sind. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist an zwei dieser Projekte beteiligt und erhält hierfür eine Förderung von rund 1,4 Millionen Euro.
Bei der Quantentechnologie handelt es sich um ein vergleichsweise junges Gebiet, bei dem die unerwarteten Phänomene der Quantenmechanik – begründet vor mehr als 100 Jahren durch den deutschen Forscher Max Planck – für technologische Anwendungen nutzbar gemacht werden. Dabei werden einzelne Atome, Ionen, Festkörper und Lichtquanten kontrolliert. Eine erste Quantenrevolution hatte den Weg für anwendungsrelevante Technologien wie Transistoren und Laser geebnet. Nun starten Forscherverbände auf dem Weg in eine zweite Quantenrevolution. Die Flagship-Initiative soll dazu beitragen, dass Europa bei dieser zweiten Quantenrevolution in vorderster Reihe steht. Langfristig ist ein weites Spektrum von Anwendungen geplant, das leistungsfähige Quantenrechner und Quantensimulatoren, neuartige Quantensensoren und ein abhörsicheres Quanten-Internet umfasst.
Quantenrechner und Quantensensoren
Die Gruppe um Prof. Dr. Ferdinand Schmidt-Kaler von QUANTUM am Institut für Physik der JGU beteiligt sich am Bau eines Quantenrechners auf der Basis gefangener Ionenkristalle. Ein solcher Rechner könnte unter Nutzung von quantenmechanischen Eigenschaften wie Superposition und Verschränkung – so die Erwartungen – mathematische Probleme lösen, die selbst auf dem mächtigsten herkömmlichen Super-Computer nicht bewältigt werden können, denn die Rechenleistung eines Quantenprozessors steigt exponentiell mit der Zahl der Qubits. Basierend auf den Vorarbeiten mit kleineren Quantenprozessoren von weniger als 10 Quantenbits wird die Entwicklung eines Prototyps mit 50 bis 100 Quantenbits angestrebt. Das EU-Projekt „Advanced Quantum Computing with Trapped Ions“ oder kurz AQTION wird mit insgesamt etwa 10 Millionen Euro gefördert, umfasst acht europäische Forschungsgruppen und Industriepartner und wird von der Universität Innsbruck koordiniert.
Mit Beteiligung der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Dmitry Budker, ebenfalls bei QUANTUM am Institut für Physik angesiedelt, hat sich ein weiteres Flagship-Projekt das Ziel gesetzt, Quantenmesstechniken zu etablieren, die auf Stickstoff-Fehlstellen in ultrareinen Diamanten beruhen. Dies kann in vielen Bereichen für Technologie und Wirtschaft nutzbare Lösungen bringen, beispielsweise für hochempfindliche Detektoren in medizinischen Anwendungen wie der Kernspin-Tomographie oder zur Früherkennung von Krankheiten als Lab-on-the-Chip oder auch für neuartige Sonden zur Temperaturmessung im Inneren einer Zelle. Basierend auf Quanteneffekten strebt das Projekt „Advancing Science and Technology through Diamond Quantum Sensing“, kurz ASTERIQS, dabei eine wesentlich verbesserte Sensitivität und Genauigkeit in der Diagnostik und Messtechnik an. Die Arbeiten werden mit knapp 10 Millionen Euro gefördert. Koordiniert werden 23 europäische Forschergruppen von der französischen Thales Group.
25 Jahre erfolgreiche Arbeit für die Natur!
Auf 25 Jahre äußerst aktive und erfolgreiche Arbeit für Natur, Umwelt und Mitmenschen blicken die Mitglieder des Arbeitskreises Umwelt in diesen Wochen zurück.
Im Stadtteil Mombach startete der neu gegründete Verein alsbald erste Aktivitäten zum Schutz der europaweit einzigartigen Natur des Mainzer Sandes und insbesondere des Mombacher Oberfeldes, das mittlerweile Teil genau dieses Naturschutzgebietes ist.
Zum Engagement für den Mainzer Sand, das noch immer einen Schwerpunkt der der Aktivitäten bildet, kamen Pflegemaßnahmen im Gonsbachtal und am Laubenheimer Fluchtdamm. Später traten gemeinsame Aktionen zur Pflege der Stromtalwiesen in Ingelheim und der Biotope am Wackernheimer Rabenkopf hinzu. Bei diesen Aktionen arbeitet der Verein mit mehreren Partnerorganisationen aus dem Naturschutz aber auch mit vielen Mainzer Schülerinnen und Schülern zusammen.
Die Natur und ihre Schönheit und Bedeutung den Mitbürgern nahe zu bringen hat sich der Verein als eines seiner Ziele gesetzt. Mit Führungen im Mainzer Sand und anderen Schutzgebieten wecken die Mombacher Umweltschützer entsprechendes Interesse und Verständnis.
Mit allen Sinnen erfahrbar macht der Arbeitskreis Umwelt die heimische Natur bei seinen Wildkräuterführungen und -seminaren, sowie beim Werzwisch-Sammeln Seit Ende der 90er Jahre betreut der Arbeitskreis ein Projekt zur Förderung von Störchen und anderen Wiesenvögeln sowie Amphibien im Mombacher Unterfeld. Dort entwickelt und pflegt der Verein zusammen mit seinen Partnern ca 120.000 qm an Wiesen und Weiden. Dieses Grünland dient den Störchen als Nahrungsfläche und vielen anderen Arten als Lebensraum. Durch den Bau von vier Amphibienteichen, Insektenhotels, dem Anlegen von Blumenwiesen u.a.m schafft der Verein weitere wertvolle Lebensräume im Gebiet. Nisthilfen für Fledermäuse und ein zusammen mit der Stadt Mainz aufgestellter Storchenhorst runden das Angebot ab.
Den an Gebäuden brütenden Vogelarten wie Schwalben, Mauerseglern und Spatzen gilt ein weiteres Projekt des Vereins. Auch der Luftreinhaltung im Herkunftsort Mombach haben sich die Vereinsmitglieder verschrieben. So kämpften zusammen mit den Mombacher und Mainzer Bürgern und Bürgerinnen gegen die Müllverbrennungsanlage, Krematorium und das geplante Kohlekraftwerk auf der Ingelheimer Aue.
Vielfältige Zusammenarbeit zum Wohle von Mensch und Natur ist ein bestimmendes Element der Tätigkeit des Vereins. So gehört er zu den Gründungsmitgliedern und Initiatoren des Arbeitskreises Rheinauenstorch und ist aktives Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Mainzer Naturschutzverbände. Auch im Bündnis „Nix in den Mainzer Sand setzen“ dass sich für einen naturverträglichen Umbau der A643 einsetzt war und ist der Verein engagiert.
Für diese vielfältigen Aktivitäten sucht der Verein aktuell Helfer und Unterstützer. Menschen mit Fähigkeiten im administrativen Bereich sind ebenso willkommen wie solche die lieber praktisch arbeiten.
Wer gerne Tiere- und Pflanzen beobachtet, findet beim Arbeitskreis Umwelt ebenso eine Aufgabe wie Menschen die eine Webseite gestalten können. Konkret sucht der Arbeitskreis ehrenamtliche Helfer für verschiedene Pflegeaktionen, Storchen- und Naturbeobachter, einen Webmaster und Leute, die bei der Vereinsverwaltung helfen wollen.
Konkrete Möglichkeiten den Verein kennen zu lernen gibt es beim Mombacher Umweltstammtisch am Mittwoch, den 21.11.18 bei 20.00 Uhr Mombacher Umweltstammtisch in der Gaststätte “Zum Saalbau”. Bernhard-Winter-Str. 1 oder bei den Pflegeaktionen des Vereins.
Im Mainzer Sand ist der Verein am 03.11.18 wieder aktiv. Die nächste Pflege auf den Storchenwiesen findet am 27.11.18 statt Wer auf die eine oder andere Weise beim Arbeitskreis Umwelt aktiv werden möchte, kann sich unter E-Mail: info@akumwelt.de oder Tel.: 06131/685868 melden. Unterstützen kann man den Verein auch durch eine Spende auf das Konto 100 20 48 38 bei der Genobank Mainz e. G.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz zählt im Ranking „Reuters Top 100“ zu den 100 innovativsten Hochschulen der Welt
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Im nationalen Vergleich erzielt die JGU einen hervorragenden vierten Platz der neun deutschen Hochschulen, die es unter die Top 100 geschafft haben
Im Hochschulranking „Reuters Top 100 – World’s Most Innovative Universities 2018“ gehört die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zu den 100 innovativsten Hochschulen der Welt. Die JGU erzielt einen sehr guten 72. Platz und platziert sich damit unter den 100 innovativsten Hochschulen der Welt. Im Vergleich zum Vorjahr verbessert sich die JGU damit um 19 Ränge. Im nationalen Vergleich erzielt die JGU einen hervorragenden vierten Platz der neun deutschen Hochschulen, die es unter die Top 100 geschafft haben.
Das „Reuters Top 100 – World’s Most Innovative Universities“ ist ein Hochschulranking des Medienkonzerns Thomson Reuters, das sich zum Ziel gesetzt hat, aus einem Pool von 600 Forschungseinrichtungen die 100 weltweit innovativsten Hochschulen zu identifizieren. Grundlage hierfür sind insbesondere Patentanmeldungen der Hochschulen sowie deren Erfolgsquote.
War Gutenberg der erste Druckingenieur? – Druckhistoriker tagen öffentlich im Gutenberg-Museum
Gutenberg-Museum Mainz
Mainz. Der Internationale Arbeitskreis für Druck- und Mediengeschichte (IADM) wurde 1983 in Wolfenbüttel gegründet. Auf Einladung von Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises, tagt er vom 1. bis 3. November 2018 im Weltmuseum der Druckkunst. Anlass ist nicht nur der 550. Todestag Gutenbergs, sondern die aktuelle Sonderausstellung „Ohne Zweifel Gutenberg?“, die sich erstmals tiefergehend mit der Gegenüberstellung der Erfindung des Buchdrucks in Europa und Asien beschäftigt. Diese interessante Präsentation neuer Fragestellungen „hat letztlich den Ausschlag gegeben“, so der Vorsitzende des IADM, Dr. Harry Neß, sich im Rahmen der Jahrestagung verstärkt mit „der technologischen Innovationsgeschichte von Gutenbergs Erfindungen auseinanderzusetzen“. Gutenbergs Werkstatt muss man sich heute als „ein Forschungslabor des 15. Jahrhunderts vorstellen“, in dem unterschiedlich qualifizierte Menschen mit Farbe, Papier, Druckpressenkonstruktionen, Metall, Schrift und vielem mehr experimentierten, erläutert der IADM. So lautet dann auch das „über die Wirkungsgeschichte von Gutenberg hinausgehende Konferenzthema“: „Johannes Gutenberg – der erste Ingenieur der Drucktechnik. Neue Fragen und innovative Antworten zur Realisierung des Buchdrucks“.
Dr. Annette Ludwig und der externe Ausstellungskurator, Dr. Volker Benad-Wagenhoff erläutern diese Aspekte bei einer Führung durch die Sonderausstellung zur Konferenzeröffnung am 1. November, 16.30 Uhr. Dem folgen an den beiden folgenden Tagen Vorträge ausgewiesener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu technisch-historischen Aspekten (Programm siehe www.arbeitskreis-druckgeschichte.de)
Bereits zum vierten Mal seit seinem Bestehen tagt der IADM im Gutenberg-Museum. Das Besondere an der diesjährigen Jahrestagung im Gutenbergjahr 2018 ist, dass der Arbeitskreis die Konferenz als offene Tagung konzipiert hat und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme einlädt. Der IADM möchte, wie Neß und Ludwig betonen, in der Region deutlich machen, welchen Schatz das Land Rheinland-Pfalz mit dem Gutenberg-Museum beheimatet.
Wer an der gesamten Konferenz teilnehmen will, bezahlt, mit Ausnahme von Auszubildenden, Schülern und Studenten, 80 Euro. Weitere Informationen unter www.arbeitskreis-druckgeschichte.de.