BAB7 /Homberg – (ots)- Ein offenbar völlig überforderter 23-jähriger Kraftfahrer blieb vergangenen Dienstag (6.11.) mit seinem Lastzug durch eine selbst verschuldete Panne auf der BAB A7, Fahrtrichtung Norden, in Höhe der Anschlussstelle Homberg / Efze, im Kurvenbereich liegen. Die zudem mangelhafte Absicherung des Pannen-Gespanns stellte für den nachfolgenden Verkehr auf der Autobahn eine erhebliche Gefahr dar.
Der Fahrer wollte seinen LKW mit Pritschenaufbau und zwei größere Zweiachs-Anhänger aus dem Allgäu nach Norddeutschland überführen. Der schwerere Anhänger wurde an den LKW gekuppelt und der zweite, leichtere Anhänger, kurzerhand auf diesen Anhänger geladen. Nicht bedacht hatte man, dass ein unbeladener Pritschen-LKW mit einer Leer-masse von etwas über 6 Tonnen, mit dem Ziehen einer Last von knapp 10 Tonnen, überlastet ist. Darüber hinaus war der verladene Anhänger derart schlecht gesichert, dass dieser im Fahrbetrieb eine akute Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellte.
Gegen 09:00 Uhr war die Fahrt zunächst in der Steigungsstrecke am “Pommer” vorbei. Wegen der Überlastung des ziehenden LKW drehte die angetriebene Hinterachse des Zugfahrzeuges auf regennasser Fahrbahn durch. Der noch unerfahrene 23-jährige LKW-Fahrer ließ dabei die Antriebsräder des LKW derart stark und langanhaltend durchdrehen, dass ein Schaden an der Fahrbahndecke in Höhe von ca. 2.500,- EUR entstand.
Einer Streckenkontrolle der Autobahnmeisterei Hönebach war der liegen gebliebene Pannen-Lastzug aufgefallen. Sie sicherten ihn ab und halfen ihm dabei, den Seitenstreifen zu erreichen. Dem Fahrer wurde angeraten, nach Abtrocknung der Fahrbahn den nahegelegenen Parkplatz “Fuchsrain” anzufahren und dort den überdimensioniert beladenen Anhänger abzustellen. Allerdings hielt sich der 23-jährige nicht an den Rat und fuhr, als die Fahrbahn leicht abgetrocknet war, zurück auf die Autobahn.
Keine 10 km weiter, in der Steigung vor der Anschlussstelle Homberg / Efze, blieb er aber erneut “hängen”. Die Versuche des Fahrers mit Gewalt weiterzukommen, führten allerdings zu einem Kupplungsschaden und Totalausfall des LKW. Der Lastzug stand nun auf dem rechten Fahrstreifen im Kurvenbereich der Autobahn. Zahlreiche besorgte Verkehrsteilnehmer meldeten bei der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld den schlecht abgesicherten LKW. Der Lastzug wurde von der Autobahnpolizei Bad Hersfeld abgesichert. Zusätzlich wurde die Autobahnmeisterei Hönebach mit Sperrhängern zur Absicherung der Bergungsarbeiten angefordert. Der Anhänger konnte danach an einem nahegelegenen Autohof abgestellt werden. Der beschädigte LKW wurde zur Reparatur in eine LKW-Werkstatt nach Kirch-heim geschleppt.
Bei der Überprüfung der Papiere des 23-jährigen Fahrers stellte sich heraus, dass dieser seinen LKW Führerschein erst ein halbes Jahr besaß und darüber hinaus nicht über die vorgeschriebene Qualifikation zum gewerblichen Güterverkehr verfügte. Seine unzureichende Eignung als Berufskraftfahrer stellte er erneut unter Beweis, als er den abgestellten Anhänger gegen das Wegrollen sichern wollte. Er legte dabei den Unterlegkeil auf nasser Asphaltoberfläche verkehrtherum unter den Anhängerreifen.
“Neben den Kosten für die Instandsetzung des Fahrbahnschadens, die Absicherung durch die Autobahnmeisterei, den Abschleppkosten und den Kosten für die Reparatur des LKW, werden Fahrer, Halter und Verlader aufgrund der begangenen Ordnungswidrigkeiten, nicht unerhebliche Bußgelder erwarten,” bilanziert Polizeihauptkommissar Mario Döring den Polizeieinsatz.