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Die Fische kehren in den Woog zurück / Bürgermeister Reißer: „Wichtig für ein so schönes naturnahes Gewässer mitten in der Stadt“
Die Fische sind in den Woog zurückgekehrt. Bürgermeister Rafael Reißer und Vertreter der Anglergemeinschaft Darmstadt, die als Pächter des Woogs vom Eigenbetrieb Bäder mit der Pflege und dem Fischbesatz beauftragt sind, haben am heutigen Freitag, 9. November, das Gewässer wieder mit Tieren versehen.
„Die Darmstädter lieben ihren Großen Woog. Kaum eine andere Stadt besitzt wie Darmstadt einen solch prächtigen innerstädtischen See, der im Sommer zum Baden und Schwimmen einlädt“, erklärte Bürgermeister Reißer. „Zur Qualität des Woogs als naturnahes Gewässer gehören natürlich auch die Fische. Nun sind sie nach der erfolgreichen Sanierung wieder da, wo sie hingehören.“ Im Woog war 2016/2017 neben Gründen des Hochwasserschutzes auch eine dringend notwendige Entschlammung durchgeführt worden. Im Zuge dieses Projekts wurde das Wasser abgelassen und eine Menge von etwa siebentausend Muscheln von der Anglergemeinschaft Großer Woog herausgeholt und in den Teichen des Ostwalds geparkt. Die Fische wurden professionell abgefischt.
Nach einer Pause von zwei Jahren bietet das Gewässer genügend Nahrungsgrundlage für einen Wiederbesatz mit Muscheln und Fischen. Mit dem Muschel- und Fischbesatz soll das biologische Gleichgewicht des Gewässers nachhaltig hergestellt werden. Der Bewirtschaftungsplan sieht vor, dass unter anderem Fische eingesetzt werden, die in Symbiose mit den Muscheln leben (Bitterlinge und Teichmuscheln). Ein Großteil der Muscheln wurde bereits Mitte Oktober zurückgebracht, jetzt erfolgt zunächst das Einbringen vor allem von Kleinfischen. Der Bewirtschaftungsplan mit weiterem Fischbesatz wird auch in den folgenden Jahren fortgeführt.
20 Jahre Europäisches Informationszentrum im RP – Anlaufstelle für Unternehmen, Schulen und Bürger –
Regierungspräsidium Darmstadt
Darmstadt (rp) – Seit 20 Jahren gibt es im Regierungspräsidium Darmstadt im Dienstgebäude am Luisenplatz in Darmstadt ein Europäisches Informationszentrum (EIZ).
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde haben am heutigen Freitag (9. Nov. 2018) Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid sowie aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf zwei Jahrzehnte erfolgreiche EU-Arbeit zugunsten der Region Südhessen zurückgeblickt.
Der hessische Staatssekretär für Europaangelegenheiten Mark Weinmeister sowie Dr. Carolin Rüger von der Universität Würzburg begleiteten mit Fachvorträgen die Jubiläumsveranstaltung, die durch einen Erfahrungsbericht der ehem. EIZ-Leiterin Nicole Ohly-Müller sowie einem Erzählcafe mit ehemaligen EIZ-Leiterinnen und Leitern abgerundet wurde.
In ihrer Begrüßungsansprache ging Regierungspräsidentin Lindscheid auf das Gründungsjahr 1998 ein und bezeichnete die Vertragsvereinbarung über die Einrichtung des EU-Infopoints zwischen dem damaligen EU-Kommissar Spyros A. Pappas und dem ehem. Regierungspräsident Dr. Bernd Kummer als Glücksfall für die Region Südhessen.
In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten, so Regierungspräsidentin Lindscheid, hat sich das EIZ im Rahmen zahlreicher Diskussionsveranstaltungen, Messeauftritten z.B. Jugend – und Ausbildungsmessen „avanti“ und „Hobit“, Aktionstagen, Planspiele mit Schulen sowie über Homepage und Facebook mit europäischen Themen auseinandergesetzt. Die Themenpalette reichte vom Binnenmarkt über die Banken- und Eurokrise, Migration, Osterweiterung bis zu Verfassungsfragen. All diese Themen, so Lindscheid weiter, stehen stellvertretend für die Tätigkeitsfelder, über die das EIZ-Team umfassend informierte und dadurch eine zielführende Kommunikation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und den europäischen Institutionen förderte.
Europastaatssekretär Mark Weinmeister hob in seinem Vortrag die hohe Bedeutung der Europe DIRECT Informationszentren hervor. „Sie sind regional die erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die Kontakt zur Europäischen Union und ihren Institutionen suchen. Sozusagen Brüssel vor Ort“, sagte Weinmeister. Wer beispielsweise Fragen zu den zahlreichen EU-Förderprogrammen habe, erhalte hier kompetente Auskunft. „Aus diesem Grund bin ich auch sehr froh, dass wir mit den vier vorhandenen Zentren in Darmstadt, Dietzenbach, Gießen und Kassel nun eine ausgewogene Verteilung haben, die ganz Hessen abdeckt.“
Dr. Carolin Rüger von der Universität Würzburg ging in ihrem Fachvortrag zu Europa zunächst auf die Entwicklungen der letzten 20 Jahren ein. Sie zeigte dabei die wichtigsten Meilensteine seit 1998 auf: die EU-Osterweiterung, krisenhafte Entwicklungen bei der Reform-Dauerbaustelle der EU in den 2000er Jahren sowie die so genannte Polykrise in den 2010er Jahren.
Rüger erinnerte auch daran, dass die EU „im Alltag“ durchaus funktioniert. Die EU stand und steht nicht nur für den Binnenmarkt, sondern auch für zahlreiche Verordnungen und Richtlinien, die das Leben der Unionsbürger und -bürgerinnen bei Themen wie Verbraucherschutz, Chancengerechtigkeit oder Klimaschutz besser machen. Insgesamt, so das Fazit der Europaforscherin, sei die Entwicklung von 1998 bis 2018 durchaus positiv. Europa, auch das sei positiv zu werten, sei ein Thema für die Öffentlichkeit geworden und wird nicht mehr nur in Expertenzirkeln diskutiert.
Mit Blick auf die europäische Identität gebe es ebenfalls erfreuliche Entwicklungen. Seit 1998 fühlen sich immer mehr Unionsbürger und -bürgerinnen auch als Europäer und Europäerinnen. Als große Themen für die nähere Zukunft sieht Rüger den Brexit sowie die Europawahl 2019. Hier plädierte sie abschließend für „mehr Lautstärke“ der Europabefürworter.