Bad Kreuznach – Im persönlichen Gespräch mit Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer am vergangenen Freitag haben die Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach nochmals ihre Forderung nach hauptamtlicher Unterstützung bei sämtlichen administrativen Aufgaben unterstrichen. Dabei wurde deutlich, dass sich nicht nur das „Vereinsleben“ in der Freiwilligen Feuerwehr in den vergangenen Jahren verändert hat, sondern auch die Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Kräfte tagsüber immer weiter zurückgeht, weil viele Angehörige der Feuerwehr nicht in Bad Kreuznach arbeiten.
Bereits im Jahr 2012 hatte sich die Führungsebene für eine hauptamtliche Wehrleitung ausgesprochen, da die immer höheren Anforderungen und komplexen Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz vom bis dato rein ehrenamtlichen Wehrleiter nicht mehr in ausreichendem Umfang ausgeführt werden konnten. „Es ging uns dabei vorrangig um die Entlastung der rund 130 ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen. Der stetig wachsende Verwaltungsaufwand konnte von uns Freiwilligen einfach nicht mehr bewältigt werden. Die eigentliche Einsatztätigkeit vor Ort war nie der Grund für unsere Forderung. Das klappt wunderbar“, sagt Karl-Werner Gaul, der bereits seit 2004 stellvertretender ehrenamtlicher Wehrleiter in Bad Kreuznach ist.
Das für Freitag anberaumte gemeinsame Gespräch der Zugführer mit der Wehrleitung konnte leider nicht stattfinden, weil ein Gewerkschaftsvertreter seine Teilnahme an dem Gespräch erzwingen wollte, obwohl seine Teilnahme mit den Beteiligten im Vorfeld nicht abgestimmt und von der Oberbürgermeisterin, die zu dem Termin eingeladen hatte, bereits im Vorfeld abgelehnt worden war. „Dieses Verhalten möchte ich nicht weiter kommentieren. Damit wurde uns leider die Möglichkeit genommen, uns nach den zahlreichen, stattgefundenen Einzelgesprächen der hauptamtlichen Wehrleitung mit den verschiedenen Zugführen auf die zukünftige Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung zu einigen. Ich bin aber froh, dass ich mit den Zugführern alleine trotzdem ein sehr konstruktives Gespräch führen konnte, in dem wir die weitere Vorgehensweise festgelegt haben“, fasst Kaster-Meurer das Ergebnis des Gesprächs zusammen.
Trotz der ausgeprägten Konflikte in den vergangenen Jahren waren sich alle anwesenden (sieben von neun) Zugführer und Stellvertreter einig, dass es so im Sinne der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach nicht weitergehen kann, zumal der Konflikt sich nun bis tief in die Mannschaft fortgesetzt hat. Nach wie vor wird von der Wehrleitung eine bessere, transparente und wertschätzende Kommunikation erwartet. Man war sich jedoch einig, dass jede Führungskraft – auch die Zugführer selbst − eine gewisse Vorbildfunktion hat und dem will man auch künftig gerecht werden. Es wurde vereinbart, dass es regelmäßige Termine mit der gesamten Führungsebene geben wird, in denen sämtliche, anliegende Themen besprochen und entschieden werden können.
„Darüber hinaus werden der stellvertretende ehrenamtliche Wehrleiter und die Zugführer keine zeitraubenden Verwaltungstätigkeiten mehr übernehmen, denn diese können von niemandem im Ehrenamt geleistet werden. Dafür haben wir schließlich ein Amt für Brand- und Katastrophenschutz“, so die Oberbürgermeisterin.
Alexander Jodeleit, Pressesprecher der Feuerwehr, abschließend: „Wir alle hoffen, dass nun Frieden einkehren wird. Solche Konflikte kosten zu viel Kraft und halten uns von der Abarbeitung der eigentlichen Themen ab. Das oberste Ziel ist eine gut funktionierende Freiwillige Feuerwehr in unserer Stadt, damit die rund 500 Einsätze pro Jahr gut gemeistert werden können.“