Kaiserslautern – Mit Informationstafeln an den historischen Schauplätzen der Pfälzer Kirchenunion will die Evangelische Kirche der Pfalz die Erinnerung an die Ereignisse von 1818 wachhalten.
Im Alten Stadthaus von Kaiserslautern, dem Tagungsort der Generalsynode, übergab der Unionsbeauftragte der Landeskirche, Wolfgang Schumacher, eine Infotafel an den Leiter der Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie, Paul Punstein. Zudem wird künftig eine Reproduktion des „Sitzungsbildes“ der Generalsynode im ehemaligen Ratssaal auf die Geschichte des Ortes hinweisen.
In der durch Krieg und Nachkriegsgeschehen zerstörten Stadt seien nur noch wenige der historischen Gebäude erhalten, in denen vor 200 Jahren Kirchengeschichte geschrieben worden sei, sagte Schumacher. Daher habe die Landeskirche beim Festwochenende im September ihre Veranstaltungen bewusst in und um die Stiftskirche und die Unionskirche sowie das Alte Stadthaus gelegt.
„Über das Jubiläumsjahr hinaus weisen nun die Erinnerungstafeln auf die Bedeutung der Orte und der Geschehnisse von 1818 hin und geben Auskunft über ein bedeutendes Kapitel pfälzischer Geschichte“,
erklärte Schumacher.
Der Unionsbeauftragte dankte der Stadt, dass sie vom Veranstaltungsmanagement bis zu den Genehmigungsbehörden die Festlichkeiten im Jubiläumsjahr unterstützt habe. Vor allem das Kulturamt habe das Festprogramm mit eigenen Ausstellungen und Konzerten bereichert. Dass die Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie, die heute im Alten Stadthaus ihr Zuhause habe, den ehemaligen Ratssaal für Vorträge zur Verfügung gestellt habe, sei angesichts der Fülle eigener Veranstaltungen nicht selbstverständlich, erklärte Schumacher.
Für den Leiter der Musikschule hat das Unionsjubiläum einen interessanten Einblick auf die Geschichte des Gebäudes gegeben, in dem heute rund 1.500 Schüler ein- und ausgehen und musizieren, vom Instrumentalunterricht über Chor und Orchester bis zur Bigband. Punstein wies darauf hin, dass die Musikschule 2017 ihr 40. Jubiläum feiern konnte. Dass im größten „Musikzimmer“ vor 200 Jahren die Stimmen der Synodalen erklangen, daran erinnere nun die Reproduktion des Gemäldes von Max Theodosius Veiel, dessen Original als Emporenbild in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche hängt. Auch wenn heute statt der Ratstische und -stühle die Konzertflügel den Raum dominierten – der Blick aus den drei großen Fenstern falle noch immer auf ein kirchliches Gebäude, das Wilhelmy-Haus, so Punstein.