Neustadt an der Weinstraße – Im Neustadter Rathaus ist derzeit die Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ zu sehen. Gestaltet wurde sie von Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten und dem Bildungsbüro. Die Werke im ersten Obergeschoss hängen noch bis 14. Dezember 2018.
„Die weltweite Situation, was Gleichberechtigung betrifft, spricht für sich“, sagte Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer bei der Eröffnung. Im 19. Jahrhundert hätten Frauen „nicht mehr Rechte als eine Kuh“ gehabt und seien vom Eigentum des Vaters in das des Ehemannes übergegangen. „Auch heute noch ist die Frauenquote im Berliner Bundesparlament so hoch wie die im Sudan und wir haben noch einiges zu tun.“
Giorgina Kazungu-Haß (MdL) zufolge werden nur 10 Prozent der Kommunen von Frauen geführt. „Frauen müssen sich trauen, sie können Macht positiv besetzen und klar machen, dass sie mitgestalten wollen.“ Noch immer gebe es viele strukturelle Nachteile, zum Beispiel was Kinderbetreuung, Haushalt oder vielleicht schon Pflege in der Familie betreffe. „Wir müssen weg von der Quote, dann haben wir unser Ziel erreicht.“
„Die nächste Stufe der Evolution wäre es, wenn Mann und Frau gleich viel wert sind“, brachte es die Gleichstellungsbeauftragte Simone Rothermel auf den Punkt. Die Rückmeldungen von den Schulen seien sehr positiv gewesen. „Dass es mal einen Gehorsamsparagraphen für Frauen gab oder sie die Zustimmung des Mannes brauchten, wenn sie arbeiten gehen wollten, hat viele doch sehr erstaunt.“
Als Dankeschön für die Teilnahme hat das Cineplex Kinogutscheine gesponsert, die Lehrkräfte erhalten eine Flasche Sekt.