Pirmasens: Verkehrsentwicklung in Pirmasens: Meinung der Bürger ist gefragt

PIRMASENS – Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit einen neuen Verkehrsentwicklungsplan. Bei einem Werkstattgespräch am Mittwoch, 5. Dezember 2018, haben Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, das nachhaltige wie zukunftsorientierte Konzept zur Mobilität in Pirmasens aktiv mitzugestalten.

Ab 17 Uhr erläutern Vertreter der Stadt Interessierten die wesentlichen Gründe für die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans, stellen dessen verschiedenen Facetten und die Zeitschiene vor, die zur Erarbeitung des Strategiepapiers notwendig sind. Anschließend skizieren Mitarbeiter des beauftragten Fachbüros Planersocietät aktuelle Entwicklungen der Mobilität, zeigen Herausforderungen und Potenziale auf. In Kleingruppen sammeln die Experten Vorschläge zu Fuß-, Rad, Kfz-Verkehr und dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Zum Abschluss werden die Workshop-Ergebnisse zusammengefasst und dargestellt, wie die Anregungen und ortsspezifischen Erfahrungen der Teilnehmer in das weitere Verfahren einfließen.

„Für den Erfolg des Verkehrsentwicklungsplans ist es wichtig, dass die Anregungen der Pirmasenser bereits in einer frühen Phase in den Planungsprozess einfließen“, betont Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis. Der Verwaltungschef erhofft sich von dem Workshop deutliche Impulse. Er fordert die Bürger deshalb auf, sich im Dialog mit Experten durch Anregungen und Ideen aktiv einzubringen. Im zurückliegenden Sommer haben bereits in einem ersten Schritt Verkehrszählungen im Stadtgebiet sowie Haushaltsbefragungen zum Mobilitätsverhalten der Pirmasenser Bevölkerung stattgefunden.

Die öffentliche Auftaktveranstaltung findet am 5. Dezember 2018 ab 17 Uhr im Science-Center Dynamikum, Veranstaltungsraum, Fröhnstraße 8, statt. Aus organisatorischen Gründen werden Interessierte um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens Montag, 3. Dezember 2018 gebeten, wahlweise per E-Mail unter tiefbau@pirmasens.de oder telefonisch unter der Rufnummer 06631/842463. Weitere Informationen zur Mobilitätsuntersuchung gibt es im Internet unter www.mobil-in-pirmasens.de .

Hintergrund:

Die Stadt Pirmasens erstellt gerade einen Verkehrsentwicklungsplan, welcher die Leitlinien der zukünftigen Verkehrsplanung festlegt und den Anforderungen einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Verkehrsplanung entsprechen soll. Der bisherige Verkehrsentwicklungsplan ist inzwischen 14 Jahre alt. Er entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen und zukünftigen Herausforderungen.

Was ist ein Verkehrsentwicklungsplan?

Der VEP ist ein Planwerk, in dem die Strategie für die Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung in Pirmasens bis zum Jahr 2030+ definiert wird. Zur inhaltlich-thematischen Ausrichtung des VEP werden Leitlinien und Ziele bestimmt. Auf Basis einer detaillierten Analyse der verkehrlichen Ausgangssituation sowohl von Pirmasens als auch in Bezug auf die regionale Erreichbarkeit wird ein aktuelles Stärken- und Schwächen-Profil erarbeitet. Dieses dient als Basis für das integrierte Handlungskonzept, das unter Berücksichtigung von Prognosen und Entwicklungsszenarien unterschiedliche Maßnahmen für alle Verkehrsträger und alle Bereiche der Mobilität in Pirmasens aufzeigt. Die Stadt Pirmasens hat zur Unterstützung erfahrene Gutachter – das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Planersocietät mit Sitz in Karlsruhe und Dortmund – beauftragt.

Welche Inhalte hat ein Verkehrsentwicklungsplan?

Im Rahmen des VEP werden sowohl die einzelnen Verkehrsarten (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV, MIV, Wirtschaftsverkehr) als auch übergeordnete und querschnittsorientierte Mobilitätsthemen wie die Verkehrssicherheit, ein Verkehrs- und Mobilitätsmanagement, Umweltwirkungen des Verkehrs, neue Mobilitätsformen (E-Mobität/CarSharing etc) sowie weitere Facetten der Mobilität analysiert. Der VEP versteht sich hier als strategisches Planwerk, das verkehrsmittelübergreifend die „Leitplanken“ der Verkehrsplanung sowie –entwicklung für die nächsten Jahre definiert, ohne die Maßnahmen bis ins Detail auszuarbeiten. Der VEP orientiert sich hierbei immer an den rahmengebenden Herausforderungen. Diese betreffen insbesondere die verkehrlichen Folgen des Demografischen Wandels, steigende Anforderungen im Klimaschutz sowie die Finanzierbarkeit, Kosteneffizienz und Umsetzbarkeit von Maßnahmen.

Der Prozess des Verkehrsentwicklungsplans!

Der gesamte Erarbeitungs- und Planungsprozess wird sich über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren erstrecken. Der Prozess befindet sich am Beginn der Planungen. Verkehrszählungen im Stadtgebiet sowie eine Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten der Pirmasenser Bevölkerung (4 800 per Zufallsstichprobe ausgewählte Haushalte wurden angeschrieben) haben in diesem Sommer bereits stattgefunden. Hinzu kommen weitere Bestandsaufnahmen und –analysen zu den Verkehrsarten und den querschnittsorientierten Mobilitätsthemen durch das beauftragte Verkehrsplanungsbüro.

Stichwort:

Die Planersocietät Stadtplanung – Verkehrsplanung – Kommunikation mit Hauptsitz in Dortmund ist mit Erstellung des neuen Verkehrsentwicklungsplanes für die Stadt Pirmasens betraut worden. Einen entsprechenden Auftrag mit einem Volumen von rund 134 000 Euro hatte der Hauptausschuss in der Sitzung vom 5. März 2018 an das Unternehmen erteilt.

Der Leistungskatalog umfasst folgende acht Bausteine:

  • Grundlagen, Arbeitsbasis, Eingangsdaten
  • Bestandsaufnahme und -analyse
  • Definition von Zielen
  • Bewertung des Status-Quo
  • Maßnahmenentwicklung und -untersuchung für alle Verkehrsarten
  • Integriertes Handlungs- und Umsetzungskonzept für alle Verkehrsarten
  • Evaluationskonzept
  • Beteiligung, Abstimmung und Berichtswesen

Die Projektdauer wird mit rund 18 Monaten angegeben.