Kreis Mainz-Bingen – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Engagement mit Herz für die Menschen in der Neustadt – „Mr. zag“ geht in Rente
STADTVERWALTUNG BAD KREUZNACH
Die Pflanzen im Jahngärtchen im Hinterhof von „Mach ebbes“ wachsen, blühen und gedeihen. Für Rainer Schmidt ist das Jahngärtchen als Gemeinschaftsprojekt von Nachbarn ein Glücksfall mit Symbolkraft für die Arbeit, die er in den vergangenen drei Jahren in der Neustadt mit historischem Stadtkern leistete. Zusammen aktiv gestalten, kurz zag genannt, ist nicht nur der Titel für das Stadtteilmanagement. Rainer Schmitt lebte auch zag, war ein unermüdlicher Vermittler zwischen allen Interessengruppen in der Neustadt, alles andere als ein leichter Job mitten in den Konfliktfeldern zwischen Gastronomie, Anwohnern, Einzelhandel und Verwaltung. Dennoch ist Rainer Schmitt mit ein bißchen Wehmut nach 45 Jahren „Lohnarbeit“ und mit knapp 65 Lebensjahren in Rente gegangen. In einer kleinen Feierstunde wurde „Mr. Zag“ von Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer verabschiedet, die sich für sein Engagement mit Herz für die Menschen der Neustadt bedankte.
Großes Bedauern überall in der Neustadt, sei es im Bistro Käuzchen, wo er regelmäßig Mittagspause machte, aber auch beim Altstadtverein, der Initiative Klein Venedig Boheme, bei den Männern vom Sprechzimmer, Künstlern etc. Rainer Schmitt war als Vermittler und Ansprechpartner respektiert und hoch geschätzt. Die Nachfolgerin oder den Nachfolger hätte er gerne eingearbeitet, weiß er doch, wie schwierig die Startphase in dieses Stadtteilmanagement ist. „Ich habe ein Jahr gebraucht, um die Strukturen zu begreifen und die Situation bzw. die Menschen kennenzulernen und einzuschätzen.“ Entstanden ist ein hervorragendes Netzwerk mit vielen Kontakten.
Sehr viel Spaß bereitete ihm auch die Zusammenarbeit mit den 43 Studenten der TU Kaiserslautern, die für die „Neustadt 2030“ interessante städtebauliche Visionen entwickelt haben. Zu seiner positiven Bilanz gehören auch die vielen Beratungsgespräche von privaten Bauherren, die Überzeugungsarbeit für die neue Gestaltungssatzung (schöner wärs, wenn
s schöner wär). Auch das Fest zur Einweihung der sanierten Brücken, 2017, und das Folgefest in diesem Jahr trugen seine organisatorische Handschrift, Kommunikation und Informationen genossen bei ihm höchste Priorität. Sein elektronischer Newsletter (Neustadt-Blatt) hatte zuletzt 700 Adressen.
„Die Neustadt hat großes Potenzial“, appelliert er an die Stadtverantwortlichen diesen Weg weiterzugehen. Zum Abschied hinterlässt er den Rat, regelmäßig eine Stadtteilkonferenz einzuberufen, um alle Interessensgruppen an einen Tisch zu holen. Ein gemeinsam zu erarbeitendes „Leitbild Kreuznacher Neustadt“ wäre eine gute Grundlage, die Potentiale der Neustadt auszuschöpfen.
Am Ende geht Rainer Schmitt wieder an seine beruflichen Wurzeln zurück. Der gelernte Schlosser richtet sich in seinem „Schlosshof“ in Waldlaubersheim eine offene Werkstatt ein. Zu diesem Zweck hat er sich eine Schmiedeesse gekauft und einen Schmiede-Kurs in der Toskana besucht. Auch zu Hause bleibt alles auf „zag“ – zusammen aktiv gestalten“
Vernissage „Positionen des Realismus. Pastelle von Johannes Grützke, Susanne Mull und Gerlinde Zantis“
Stadt Ingelheim
Am Freitag, 30. November um 18 Uhr lädt das Kulturamt der Stadt Ingelheim zur Vernissage der Kunstausstellung „Positionen des Realismus. Pastelle von Johannes Grützke, Susanne Mull und Gerlinde Zantis“ im „Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus“, Francois-Lachenal Platz. Vom 1. Dezember bis einschließlich 13. Januar 2019 werden dort erstmals rund 60 Werke der drei Künstler unter einem Dach präsentiert.
Der Hamburger Journalist, Publizist und Autor Dr. Martin Tschechne bietet eine Einführung in die Ausstellung. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Mainzer Stadtmusikerin Steph Winzen. Im Anschluss an die Eröffnung stellt Dietmar Gross, Initiator und Gast-Kurator die drei Künstler in einer Kurzführung vor. Die Ausstellung wird von einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet.
Johannes Grützke (1937-2017), einer der bedeutendsten realistischen deutschen Maler des zwanzigsten Jahrhunderts, griff die in den 1970er Jahren in Vergessenheit geratene künstlerische Technik des Pastells wieder auf. Er nutzte dabei die Kombination von Malerei und Zeichnung. Die 1963 geborene Gerlinde Zantis markiert eine gegensätzliche Position: Sie lotet in ihren fast surreal monochromen Zeichnungen die Grenze der Technik aus und beschreibt dunkle Welten. Susanne Mull, geboren 1967, scheint beide Positionen zu verbinden: Koloristische Vitalität der Darstellung verknüpft sie mit formaler Akkuratesse und treibt die Kreidezeichnung weit über bisher Gesehenes hinaus.
„Bingen im Nationalsozialismus“: Buchvorstellung im Museum am Strom
Stadt Bingen
Mehr als 80 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft liegt nun endlich auch für Bingen eine erste wissenschaftlich fundierte Überblicksdarstellung zu den Jahren 1933-1945 vor: Finanziert und herausgegeben durch die Historische Gesellschaft Bingen stellt der Band in elf Einzelbeiträgen und auf 400 Seiten ganz unterschiedlichste Aspekte der Stadtgeschichte unter dem Hakenkreuz vor. Dabei wird u.a. die Entwicklung des Tourismus‘ ebenso thematisiert wie die Schulgeschichte Bingens; die Mitarbeiterstruktur der Stadtverwaltung und die Biografien von Bürgermeistern bzw. Kreisleitern werden vorgestellt, ein NS-Hetzblatt und das Parteigericht der NSDAP analysiert und auch das Schicksal der politisch Inhaftierten aus dem Kreisgebiet in Osthofen sowie der Judenprogrom vom 9./10. November 1938 werden aufgearbeitet. Der Band bietet somit in Einzelstudien erste Detailergebnisse und einen allgemeinen Überblick über die relevanten Dokumente zum nationalsozialistischen Bingen. Im kommenden Jahr wird dann auf dieser Grundlage eine Gesamtdarstellung der Epoche im Rahmen der offiziellen Binger Stadtgeschichte folgen.
Anlässlich der öffentlichen Vorstellung des Buches „Bingen im Nationalsozialismus. Quellen & Studien“ am 29. November, um 18 Uhr, im Museum am Strom, wird AZ-Redakteur Erich Michael Lang gemeinsam mit dem Herausgeber Dr. Matthias Schmandt über Konzept und Inhalte des Buches und seine Entstehungsgeschichte sprechen und auch über die zahlreichen noch offenen Fragen zum nationalsozialistischen Bingen diskutieren. Erstmals erhältlich ist das Buch im Rahmen der Veranstaltung übrigens an der Museumskasse sowie von diesem Zeitpunkt an auch im lokalen und überregionalen Buchhandel (Preis: 20 €).
Ein „Löwe“ kommt nach Büdesheim
Stadt Bingen
Dies wird in Zukunft der „Löwen-Kreisel“ sein. Die Skulptur wird in Richtung Dromersheim schauen, so hat man von der B9 kommend, den direkten Blick auf die Vorderseite. Foto: Stadt Bingen
Der Kreisel an der Hitchinstraße bekommt sein Wahrzeichen Irgendetwas fehlte noch am Kreisel an der Büdesheimer Hitchinstraße. Aber dies wird sich ändern: Ein „Braunschweiger Löwe“ wird dann den Mittelpunkt im Kreu- zungsbereich an der „Altdeutschen“ bilden. LÖWEN ENTERTAINMENT wird „sein“ Wappentier, gestaltet von dem renommierten Künstler Prof. Ottmar Hörl, der Stadt spenden. Der Löwe ist etwa 3 x 1,2 Meter groß und besteht aus rotlackiertem Fiberglas. Die Skulptur wird ab kommenden Frühjahr im Knotenpunkt von Dromersheimer Chaussee, Saarlandstraße und Hitchinstraße in Richtung Dromersheim schauen. Oberbürgermeister Thomas Feser freut sich sehr, dass bereits jetzt die vorbereiten- den Maßnahmen anlaufen, um dem Kreisel 2019 „ein Gesicht“ zu geben. Zurzeit werden das Fundament und der Sockel geplant und umgesetzt. Immergrüne, winter- feste und pflegearme Bodendecker werden für den passenden Rahmen sorgen. „Mit dieser Spende zeigt LÖWEN ENTERTAINMENT erneut seine große Verbun- denheit zu unserer Stadt. Bereits in der Vergangenheit durften wir dies schon in viel- facher Art und Weise erfahren. Ob bei sozialen oder kulturellen Projekten, die Unter- nehmensleitung zeigt sich immer offen für das Wohl der Allgemeinheit. Es ist beson- ders schön, dass an dieser exponierten Lage – einerseits von der B9 kommend und andererseits in unmittelbarer Nähe zum Firmengelände der ,Löwen‘ – uns dieses Kunstwerk erfreuen wird. Dafür meinen allerherzlichsten Dank“, so Oberbürgermeis- ter Thomas Feser.