Kreis Mainz-Bingen – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Gewusst wie – Meistern und Auszubildenden über die Schulter schauen
Meisterleistung Foto: Stadt MainzDamit sich Geflüchtete in Deutschland langfristig integrieren können, ist vor allem eins wichtig – ein Job. Genau an diesem Punkt setzt eine Führung durch das Berufsbildungszentrum (BBZ) Mainz an, bei der sich zehn Flüchtlinge über ihre beruflichen Perspektiven informieren konnten. Ziel ist die Orientierung in den handwerklichen Berufen und das Heranführen an den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Insbesondere sollen die Flüchtlinge hier auch ihr Blickfeld erweitern auf Berufe, die sie bislang noch nicht ins Auge gefasst haben.
Die Führung wurde von den Bildungskoordinatorinnen für Neuzugewanderte des Landkreises Mainz-Bingen, dem Diakonischen Werk Mainz-Bingen und der in Mainz bei der Handwerkskammer Rheinhessen ansässigen KAUSA-Servicestelle Rheinland-Pfalz organisiert. Es handelt sich um eine Folgeveranstaltung zu den Info-Abenden zur dualen Berufsausbildung „Gewusst wie! – Wege in Ausbildung und Beruf“.
Austausch mit Ausbildungsmeistern und Auszubildenden
Welche Anforderungen gibt es vor und während der dualen Ausbildung? Welche Sprachkenntnisse sind erforderlich? Wie anspruchsvoll ist möglicherweise eine Ausbildung? Diese Fragen beschäftigten die Geflüchteten beim Besuch der Werkstätten der Berufsbildungszentren I und II. Von Zimmerern, Straßenbauern über Kraftfahrzeugmechatroniker bis hin zu Elektronikern und Friseuren: Die Besucherinnen und Besucher konnten den Meistern und Auszubildenden – einige von ihnen sind selbst nach Deutschland geflüchtet – über die Schulter schauen und sich direkt mit ihnen über ihre Erfahrungen austauschen. Die Neuzugewanderten hatten so die Möglichkeit, ein Gespür für die Einstiegsqualifizierungen der dualen Berufsausbildung zu bekommen. Zudem konnten sie sich bezüglich Übernahme- und Aufstiegschancen sowie umfangreicher Weiterbildungsmöglichkeiten informieren.
Perspektiven für die Zukunft entwickeln
Einige erkannten dabei, dass sie ihre Wunschvorstellungen noch nicht in die Realität umsetzen können, dass sie Praktika in verschiedenen Unternehmen vorweisen oder ihre Deutschkenntnisse noch ausbauen müssen. So reichen die Sprachkenntnisse oft nicht aus, um im Betrieb mit Ausbildern, Kollegen und Kunden sicher kommunizieren zu können. Auch im Unterricht fällt es schwer, den Aufgabenstellungen zu folgen, komplexe Fachbücher zu verstehen und die erforderlichen Prüfungen zu bestehen – denn für Geflüchtete gibt es keine Prüfungserleichterung. „Ein Job bedeutet Unabhängigkeit, mehr Selbstbewusstsein und Kontakt zu Einheimischen“, erläutert Janine Göthling, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Landkreis. Umso wichtiger sei es, die Migrantinnen und Migranten auf die Ausbildung vorzubereiten, damit sie sich realistische Ziele stecken und Perspektiven für die Zukunft entwickeln können.
Nächste Spaziergangsgruppe startet
Stadt Ingelheim
Am Montag, 17. Dezember trifft sich die Spaziergangsgruppe für ältere Menschen im Bereich Neue Mitte und Nieder-Ingelheim bereits um 14 Uhr. Treffpunkt ist wie gewohnt das Café DIA in der Georg-Rückert Straße 24. In gemütlicher Runde können Sie das Jahr anhand einer Fotopräsentation Revue passieren lassen. Die erste Spaziergangsgruppe im neuen Jahr ist am 7. Januar um 14 Uhr. Dieses Angebot im Rahmen der Bewegungsförderung älterer Menschen findet in Kooperation mit dem städtischen Seniorenbüro, den Stadtteilkümmerern und dem Diakonischen Werk Mainz-Bingen statt. Zielgruppe sind ältere Menschen mit und ohne Demenz, mit und ohne Bewegungseinschränkungen, mit und ohne Rollator. Alle sind herzlich willkommen.
Nähere Infos erteilt Christine Jacobi-Becker vom Seniorenbüro unter der Telefonnummer 06132- 782 176.
OB Thomas Feser trifft Amtskollegen zum Thema Stadtentwicklung – Ende Januar besucht Feser Oberbürgermeister Boris Palmer in Tübingen
Stadt Bingen
„Man muss das Rad nicht immer neu erfinden und ein Austausch unter Amtskollegen ist da manchmal schon sehr hilfreich“, weiß Oberbürgermeister aus langjähriger Erfahrung als Rathauschef. Vor diesem Hintergrund macht er sich Ende Januar auf den Weg nach Tübingen.
Dort hat er ein Treffen mit seinem Amtskollegen Boris Palmer vereinbart. Dieser hat sich mit seiner Stadt durch eine rasante Stadtentwicklung im Wohnungsbau einen Namen gemacht. So schaffte es die Stadt Tübingen, das große Investitionen im Neubau- und Sozialwohnungen unter seiner Ägide getätigt wurden. Größtenteils entstanden dies auf ungenutzten innerstädtischen Brachflächen und damit konnte man dem beständigen, starken Einwohnerzuwachs der Studentenstadt mit entsprechenden Wohnraumangebot begegnen. „Auch in Bingen sind neue Wohnbauflächen nur begrenzt auszuweisen, dementsprechend gilt es mehr den Fokus auf den Altbestand und die Freiflächen in der Innenstadt aber durchaus auch in den Stadtteilen zu legen“, so Oberbürgermeister Thomas Feser. „Gerade das Tübinger Modell, bestehenden Wohnraum in Sozialwohnungen mit einem Zuschuss von Stadt und Land von bis zu 100.000 Euro umzuwandeln, kann auch für unsere Stadt interessant sein, können wir doch gleich mit drei Stadtsanierungsprogrammen gegebenenfalls Fördermittel generieren.“ Für den Oberbürgermeister hätte eine solche Nachverdichtung gleich den mehrfachen Effekt einer Revitalisierung von Altbausubstanz, der Schließung von Baulücken sowie eines Vorrangs der allenthalben geforderten Innenentwicklung vor Außenentwicklung. „Ich freue mich auf einen intensiven Austausch und vielleicht die eine oder andere Anregung, die wir auf Bingen übertragen können“; blickt Thomas Feser erwartungsvoll dem Treffen am 31. Januar 2019, 11.00 Uhr, im Rathaus in Tübingen entgegen.