Kaiserslautern – Zwei Halbzeiten wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können, erlebten die knapp 400 Zuschauer in der Layenberger Sporthalle in Dansenberg.
Der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg siegte am Ende verdient gegen den TSV Neuhausen, doch nach 30 Minuten hätte sich kaum einer der Besucher vorstellen können, dass die Gäste von den Fildern dem TuS noch hätten gefährlich werden können, denn zu eindeutig waren die Kräfteverhältnisse im ersten Durchgang verteilt.
Der TuS startete furios. Die Abwehr funktionierte von der ersten Sekunde an und Kevin Klier im Tor war sofort „on fire“. Im Angriff wurde schnell und präzise kombiniert und hochprozentig getroffen. Zwischenstand nach sieben Minuten: 5:0! Eine Auszeit der Gäste unterbrach den Dansenberger Angriffswirbel nur kurz (8:4, 13.), dann legte der TuS nach. Über 15:6 (25.) ging der TuS mit einer auch in der Höhe völlig verdienten 17:8-Führung in die Pause. Der TuS fand gegen alle Abwehrvarianten die TSV-Trainer Eckard Nothdurft ausprobierte die passenden Lösungen, spielte sich Torchance um Torchance heraus und verwertete diese hoch konzentriert. Viel besser geht nicht.
Nach der Pause, in der die „Black Gems Cheerleader“ die Zuschauer mit heißen Beats und toller Akrobatik unterhalten hatten, plötzlich ein ganz anderes Bild. Die Gäste, nun deutlich aggressiver, suchten mit schnellen Abschlüssen ihr Glück und wurden belohnt, während die TuS-Offensive mehr und mehr ins Stocken geriet. Zwei gute Torchancen von Jan Claussen und Alexander Schulze vereitelte Gäste-Keeper Nicolas Gross. Dann wurden drei Angriffe in Überzahl leichtfertig vergeben, so dass TuS-Coach Marco Sliwa bereits nach drei Minuten beim Zwischenstand von 17:12 (33.) die grüne Karte zückte und seine Jungs zum Rapport bat.
Eine zweifelhafte 2-Minuten-Strafe gegen Luca Munzinger nutzte der TSV und verkürzte zum 17:14 (35.). Dann beendete Marc-Robin Eisel die mehr als fünf Minuten dauernde torlose Durststrecke durch eine erfolgreiche Einzelaktion zum 18:14 (36.). Der TuS war nun wieder im Spiel, konnte aber nicht mehr an die spielerische Klasse der ersten Hälfte anknüpfen. Jetzt waren Wille und Leidenschaft gefragt, denn die Gäste drängten mit aller Macht und hohem körperlichen Aufwand auf den Ausgleich. Doch der TuS verteidigte, angetrieben von seinen Fans, den Vorsprung und ließ die Gäste auf maximal zwei Tore herankommen (18:16, 20:18, 22:20, 24:22). In dieser Phase zeigte Kevin Klier seine ganze Klasse, parierte zwei Siebenmeter und entschärfte weitere hochkarätige Einwurfmöglichkeiten der TSV-Angreifer. Als Steffen Kiefer zwei Minuten vor Spielende mit seinem dritten Treffer das 26:22 erzielte, war die Entscheidung gefallen. Die letzten Treffer des Spiels erzielten die besten Akteure auf dem Feld: Jan Claussen (9 Treffer) und Hannes Grundler (7 Tore) trafen noch jeweils zwei Mal für ihre Farben. Endstand 28:24.
Im anschließenden Trainerinterview bescheinigte TSV-Coach Eckard Nothdurft seiner Mannschaft eine tolle Moral, nach einer so schlechten ersten Halbzeit, noch einmal zurückzukommen, haderte aber auch damit, dass nur einer von fünf Siebenmetern verwertet wurden: „Auch wenn wir erst sechs Punkte auf dem Konto haben, haben wir in vielen Spielen und auch heute nicht wie ein Absteiger gespielt“. Das ist auch ein Grund warum er für die Rückrunde durchaus optimistisch ist, den Abstieg noch abwenden zu können. Marco Sliwa dagegen ist mit der Punkteausbeute zum Abschluss der Hinrunde mehr als zufrieden:
„Mit 20:10 Punkten und dem 5. Tabellenplatz können wir sehr gut leben. Jetzt wollen wir auch in die letzten beiden Spiele vor Weihnachten nochmals alles investieren, um zu punkten. Dann freuen wir uns auf die Pause, in der dann hoffentlich die verletzten Spieler zurückkehren werden“.
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Markus Seitz (im Tor), Steffen Kiefer (3), Theodoros Megalooikonomou, Christopher Seitz (4), Marc-Robin Eisel (4/3), Tim Beutler, Timo Holstein, Alexander Schulze (3), Luca Munzinger (2), Jan Claussen (9), Sebastian Bösing (3), Fabian Serwinski. – Trainer: Marco Sliwa.
TSV Neuhausen/Filder
Sebastian Arnold und Nicolas Gross (im Tor), Louis Mönch (1), Timo Durst (2), Patrik Letzgus (5), Leon Pabst, Moritz Hipp (3), Roman Fleisch, Hannes Grundler (7/1), Julian Reinhardt, Daniel Roos (3), Luis Sommer (1), Lukas Lohmann, Lucca Holder, Philipp Keppeler (2). – Trainer: Eckard Nothdurft.
Schiedsrichter: Sven Beck/Sven Braun (TV Sandweier)
Zuschauer: 380
Siebenmeter: 3/3 : 1/5
Zeitstrafen: 6 : 3
Der Spielfilm: 5:0, 8:4, 15:6, 17:8 (Halbzeit), 17:14, 20:18, 24:22, 28:24