Karlsruhe – Bei den Süddeutschen Titelkämpfen der U23 in Kassel, bei denen trotz der weiten Anfahrt ein gutes halbes Dutzend LGR-Athlet/innen an den Start gingen, waren wieder verschiedene gute Leistungen zu sehen.
Im Weitsprung gab es dabei am ersten Tag Licht und Schatten. Nach jeweils zwei ungültigen Versuchen liefen weder Nina Garay noch Patricia Jendrzok konsequent zum Brett – die Quittung kam postwendend: Bei Nina lag der letzte Absprung mehr als einen Fuß vor dem Brett und die damit erzielten 5,14m reichten genauso wenig zum Finale wie Patricias Sprung ohne Brett auf 5,23 Meter.
Gut in Szene setzte sich Patricia dagegen über die 100m Hürden, wo in zwei Zeitendläufen die Meisterin gekürt wurde. Mit 14,92sec belegte sie einen guten 4. Gesamtplatz.
Am Sonntag wollte Nina dann wegen ihrer Rückenbeschwerden eigentlich gar nicht mehr antreten, aber manchmal hilft es, wenn man Leute kennt – und so half die mitgereiste Mutter einer Athletin des TV Niefern aus und deblockierte Ninas Rücken. Der Lohn war am Sonntagmorgen eine neue PB über 200 Meter mit 25,37sec, die Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften in Jena und die Finalteilnahme. Dort ging nach der Kraftanstrengung im Vorlauf allerdings nichts mehr, der Tank war leer und Nina kam mit 26,10sec als Achte platt ins Ziel.
Auch die Männer hatten am Samstag im Weitsprung ihre Probleme. Anton Epp kam nicht richtig in die Gänge und war sichtlich enttäuscht über Platz 2 und 7,14m. Noch unglücklicher war Kevin Nwaoha, der knapp geschlagen mit 6,98 Rang 4 belegte und dabei keinen einzigen Sprung aufs Brett brachte – schon die beiden ersten Versuche waren effektiv weit über 7,30m, womit Kevin den neuen Meister Dominic Johnson wohl hätte schlagen können.
Eigentlich sollten die 100 Meter für Anton nur eine Zusatzaufgabe sein – doch letztlich wurde daraus ein komplettes Wettkampfprogramm. Nach 11,35sec im Vorlauf bei -1,5m/sec und neuer PB im Zwischenlauf bei -1,8m/sec, schaffte Anton im Finale bei +0,8m/sec mit 11,25sec eine erneute Verbesserung. Am Sonntag war Anton dann der „Mehrkampf“ mit drei Läufen über 100m noch anzumerken. Mit 22,89sec konnte er über die halbe Stadionrunde nicht mehr an seine Bestmarke von Balingen heranlaufen, war aber mit dem gesamten Wochenende mehr als zufrieden.
Anlaufprobleme kennzeichneten den Hochsprung von Michael Schwaiger, der so nicht ordentlich zumSpringen kam und mit 1,90 Metern als Fünfter unter Wert aus dem Wettbewerb ging.
Gold und Silber holten schließlich Felix Wammetsberger und Joshua Sickinger über 1500 Meter. In einem verbummelten Rennen mit 2:20min bei 800 Metern übernahm letztlich Joshua nach ca. 900m das Kommando und suchte sein Heil in der Flucht nach vorne – es reichte allerdings nicht ganz. Felix, der noch zwei Tage zuvor die Bergdorfmeile als Top-Vorbereitung für seinen Kasseler Auftritt genutzt hatte, überspurtete Joshua auf der Zielgeraden. So blieb die Uhr bei 4:04,27min zu 4:04,47min stehenund der Doppelsieg für die LGR-Mittelstreckler war perfekt.
Schlaglichter vom Wochenende
Immer schneller wird LGR-Top-Sprinter Florian Gedemer – nach seinen neuen PBen von letzter Woche in Kaiserslautern steigerte er sich beim Meeting in Pfullingen erneut. Nach sehr guten 10,81sec im Vorlauf sprintete Florian im Finale bei zulässigem Wind von +1,5m/sec zu einer neuen Bestmarke von 10,72sec.
Hervorragend aufgelegt zeigte sich auch LGR-Topläufer Jannik Arbogast, der beim sog. Globus Elitelauf durch Ludwigshafen über 9,6km Platz fünf belegte. Mit seiner Endzeit von 29:14min war er in dem abermals afrikanisch dominierten Feld bei 35 Grad bester deutsche Teilnehmer.