Frankfurt am Main – Mit einer deutlichen Stellungnahme hat sich der Landessportbund Hessen hinter die Entscheidung des Hessischen Ringer-Verbandes gestellt, drei Ringer zu sperren, die einer Kampfrichterin zu Beginn eines Verbandsliga-Kampfes den Handschlag verweigert hatten. Die Ringer der RWG Hanau/Erlensee sind muslimischen Glaubens und hatten angeführt, ihre Religion verbiete ihnen die körperliche Berührung fremder Frauen. Die Kampfrichterin hatte die Sportler der RWG daraufhin disqualifiziert.
„Der organisierte Sport ist unbestritten und mit Abstand die größte integrative Kraft unserer Gesellschaft. In unseren Sportvereinen finden alle Menschen, unabhängig von ihrer Ethnie oder ihrem Glauben, eine Heimat. Wir sind stolz darauf sagen zu können: Sport verbindet über Grenzen hinweg“, stellte Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen e.V., klar. „Gleichzeitig sind wir unseren Werten verpflichtet, treten für die Gleichstellung der Geschlechter ein und verurteilen Diskriminierungen“, so Müller weiter.
Mit Blick auf das Verhalten der drei Ringer sagte Müller: „Wir akzeptieren selbstverständlich, wenn ein Sportler unsere Regeln aus persönlichen Gründen nicht anerkennen kann oder will. Aber gerade der Wettkampfsport braucht klare und nachvollziehbare Regeln. Deshalb sagen wir unmissverständlich: Wer diese Regeln nicht akzeptieren will, kann an unserem Wettkampfsport leider nicht teilnehmen!“ Die Entscheidung des Ringer-Verbandes sei vor diesem Hintergrund „absolut rechtens“ und werde von der Dachorganisation des Sports in Hessen „voller Überzeugung mitgetragen“.