Kreis Bergstraße – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Kreisübergreifende Kooperation bei der Versorgung von Patienten mit Prostataerkrankungen – SIEHE EINGANGSFOTO
Kreis Bergstraße (kb). Prostataerkrankte DAK-Patienten können nun an einem neuen orts- und fachübergreifenden Programm teilnehmen. Das Besondere hieran ist die wohnortnahe Therapie mit fortlaufender Unterstützung durch Casemanagerinnen und Casemanager. Bei einem Vororttermin in der urologischen Praxis Dr. med. Michael Muscheck in Mörlenbach informierte sich die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz über die Einführung dieses besonderen Versorgungsprogramm. Dieses ist ein Ergebnis der kreisübergreifenden Kooperation zwischen dem Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis.
Die kreisübergreifende Kooperation zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald wurde unter der Federführung des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) an einem runden Tisch von Vertretern des Odenwaldkreises, der Gesundheitsversorgungskooperation Odenwald und des Kreises Bergstraße erarbeitet. Im September 2017 unterzeichneten die beiden Landräte Christian Engelhardt und Frank Matiaske die Kooperationsvereinbarung. Diese landesweit einmalige Zusammenarbeit der Akteure im Kreis Bergstraße sowie des Odenwaldkreises soll Nachwuchs in den Gesundheitsberufen sichern und eine bessere Versorgung insbesondere älterer Menschen bringen.
„Gerade an den Kreisgrenzen kann durch eine kreisübergreifende Abstimmung und Zusammenarbeit die Qualität der Patientenversorgung erhöht werden. Dadurch können wir gleichzeitig attraktive Arbeitsbedingungen für den Berufsnachwuchs in der Region schaffen“, erläuterte Stolz.
Dr. Alwin Weber, der erste Vorsitzende des GVK Odenwald e.V. und Geschäftsführer der Urologischen Netzwerk Organisation GbR, erklärte: „Aufgrund des demografischen Wandels ist mit einer Zunahme von älteren Patienten mit Mehrfacherkrankungen zu rechnen. Eine integrierte Versorgung, die patientenzentriert fach- und sektorenübergreifend arbeitet, erhöht die Versorgungsqualität und schont gleichzeitig Ressourcen.“ Aus diesem Grund wurde ein Konzept zur Versorgung von Patienten mit Prostataerkrankungen etabliert.
Bei dem Versorgungsprogramm handelt es sich um eine kostenfreie Serviceleistung der DAK-Gesundheit für ihre Versicherten, die Inhalt eines Vertrages zur besonderen Versorgung zwischen der DAK-Gesundheit in Hessen, der Urologische Netzwerk Organisation GbR (UNO) mit Sitz in Michelstadt und der Odenwälder Ärzte Genossenschaft eG ist. Mit diesem besonderen Service möchte die DAK-Gesundheit in Hessen alle versicherten Männer über 45 Jahre dazu motivieren, die gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Je früher eine Veränderung der Prostata diagnostiziert wird, desto höher sind die Heilungschancen. „Vorsorge kann auch hier Leben retten“, betonte Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.
„Vertragsteilnehmer können alle hessischen urologischen und hausärztlichen Praxen sowie Kliniken sein“, erläuterte Dr. Michael Muscheck. Er nimmt mit seiner Praxis seit dem 1. Dezember 2018 als erste urologische Praxis im Kreis Bergstraße an diesem Programm teil.
Im Falle einer Erkrankung bietet das orts- und fachübergreifende Programm eine wohnortnahe Therapie nach neuestem medizinischem Standard und eine ständige Begleitung durch eine Casemanagerin oder einen Casemanager. Ziel ist es, den Patienten während und nach der Erkrankung umfassend zu betreuen. Dabei stehen das Wohl und die Bedürfnisse jedes Einzelnen im Mittelpunkt.
Darüber hinaus unterstützt die Casemanagerin oder der Casemanager bei der Terminvergabe beim Facharzt und in den Kliniken. Ferner gibt es auch eine digitale Begleitung: Das elektronische Patienteninformationssystem (ePat) bietet zum jeweiligen Stand der Erkrankung verständliche Erklärungen. So erhalten sowohl der Patient als auch seine Angehörigen jederzeit online ausführliche Informationen, die gemeinsam zuhause abgerufen werden können und sich somit ganz nach den persönlichen Zeitvorstellungen und dem individuellen Informationsbedarf richten. Systemgeber ist das Institut für patientenzentrierte Versorgungsformen ASD Concepts GmbH & CoKG, das auch die Praxen bei der Einführung und der Schulung der Casemanagerinnen und Casemanager unterstützt.
Informationen zum Programm sind über die Geschäftsstelle der GVK Odenwald erhältlich: geschäftsstelle@gvk-odenwald.de.
Keine Angst vorm Doktor
Kreiskrankenhaus Bergstraße
„Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“ // Mit den Chefärzten Professor Dr. Schneider und PD Dr. Kalenka sprechen am 29. Januar im Kurfürstensaal in Heppenheim ein Chirurg und ein Anästhesist über die Arbeit im OP des Kreiskrankenhauses Bergstraße // Forum zum Dialog
KREIS BERGSTRASSE | Januar 2019 |Neues Jahr, neue Themen. Nach der Premiere 2018 und zwei Folgeveranstaltungen im gleichen Jahr, erlebt die Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“, initiiert vom Kreiskrankenhaus Bergstraße, nun eine Fortsetzung. Die Bilanz nach dem ersten Jahr ist bei den Verantwortlichen durchweg positiv. Das Format, in dem Vortrag, Dialog zwischen Zuhörern und Ärzten sowie Interviews mit den Medizinern und mit Betroffenen Platz haben, findet Anklang. Die erste Veranstaltung 2019 ist am 29. Januar (Dienstag), Thema: „Der richtige Schnitt – moderne OP-Techniken und Anästhesie“. Veranstaltungsort: Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofs in Heppenheim, Amtsgasse 5. Beginn ist um 18.30 Uhr, Ende gegen 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Der Abend gibt Einblick in die Arbeit in den OP-Sälen des Kreiskrankenhauses Bergstraße in Heppenheim. Mit Professor Dr. Lutz Schneider, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Hauses, und PD Dr. Armin Kalenka, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin, stehen zwei ausgewiesene und über die Region hinaus geschätzte Experten Rede und Antwort, sprechen über die Entwicklung der Chirurgie und Anästhesie hin zum heutigen Stand, über Sicherheitskriterien und über ihr Berufsverständnis. Routine und komplexe Fälle liegen bei der Arbeit im OP oft dicht beisammen. Dank der rasanten Entwicklung in Forschung und Wissenschaft sowie bei Operationstechnologien kann heutzutage in Kliniken wie dem Kreiskrankenhaus Bergstraße ein umfassendes Leistungsspektrum sehr unterschiedlicher Eingriffe, offen wie auch minimalinvasiv, realisiert werden. Wichtig sind dabei die individuelle Betrachtung eines jeden Patienten und das funktionierende Miteinander aller Beteiligten, also auch des Operateurs und des Anästhesisten. Wie aber läuft eine Operation ab? Beim Patientenforum geben die beiden Fachmediziner Antworten. Sie möchten nachhaltige Aufklärung schaffen, mit Mythen, die sich rund um die Arbeit hinter den OP-Türen ranken, aufräumen und Ängste nehmen.
Kein Mensch, das wissen Professor Dr. Schneider und Dr. Kalenka, lässt sich gerne operieren, doch in der modernen Medizin bietet sich die Chancen auf Heilung bei Befunden, bei denen dies vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen ist. Mitentscheidend aber ist, dass Patienten Hemmschwellen überwinden und sich den Themen Krankheit und Heilung stellen. Eben da setzt die noch junge Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“ an. Quer durch die Fachbereiche soll in jährlich drei bis vier Veranstaltungen über Schwerpunktthemen gesprochen werden, wobei der Prävention ebenso Gewicht zukommt wie der Therapie im Akutfall. Das Kreiskrankenhaus Bergstraße, das als regionale Einrichtung unter dem Dach des Universitätsklinikums Heidelberg arbeitet, unterstreicht mit dem Informations- und Gesprächsangebot, dass es nicht nur zentrale medizinische Versorgungseinrichtung für den Kreis Bergstraße und das Umland ist, sondern auch ein nach außen offener Ratgeber der Bevölkerung in Gesundheitsfragen. In der Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkten“ sind es vor allem die Chefärzte des Hauses, die im Wechsel zu Wort kommen. Aber auch Professoren des Heidelberger Universitätsklinikums und andere Spezialisten sind dabei.