Bei der 14. Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ in Mainz kamen am 11. August vergangenen Jahres durch das Engagement der 444 Teilnehmer, Sponsorengelder und Spenden 31.000 Euro zusammen.
Gestern (22.01.) fand hierzu im Bootshaus des Mainzer Ruder-Vereins (MRV) die offizielle Scheckübergabe statt. Die Stiftung Leben mit Krebs unterstützt als Regattaveranstalter mit dieser Summe zwei Mainzer Projekte.
Zum einen werden damit in den Krebszentren des Katholischen Klinikums Mainz supportive Therapien wie Sport-, Musik- und Malprogramme ausgebaut. Zum anderen kommt der Erlös des „Meenzer Narren-Cups“, als ein Einlagerennen der Fastnachtsvereine, der Stiftung „Kinder. Gesundheit. Mainz“ zugute. Diese will mit den Spendengeldern den Aufbau einer neuen Notfallaufnahmestation, kurz „NOA“, am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz unterstützen.
Die Scheckübergabe erfolgte im Beisein der wichtigsten Unterstützer der Regatta sowie weiterer Ehrengäste. Klaus Schrott, Vorstandsvorsitzender der in Mainz-Kastel ansässigen Stiftung Leben mit Krebs, freut sich über das Ergebnis der Regatta: „Die Erfolgsgeschichte der Mainzer Ausgabe von „Rudern gegen Krebs“, unserer ältesten Regatta, beeindruckt uns jedes Jahr aufs Neue. Wir konnten 2018 gleich zwei neue Rekorde brechen: den Melderekord und den Spendenrekord.
Wir freuen uns, dass wir zwei Mainzer Projekten einen Gesamtbetrag in Höhe von 31.000 Euro zur Verfügung stellen können. Das sind 6.000 Euro mehr als im Vorjahr. Dank der Erlöse der Regatta und dieser therapieunterstützenden Angebote kann Krebspatienten auf ganz besondere Weise geholfen werden: ihre Lebensqualität wird spürbar besser. Außerdem soll die neue Notfallaufnahmestation die unverzügliche medizinische Betreuung aller kritisch kranken Kinder und Jugendlichen sichern können“, so Klaus Schrott weiter. „Wir sind außerdem sehr stolz darauf, dass sich diese Sportveranstaltung, die wir vor fast 14 Jahren hier in Mainz erstmals ausgerichtet haben und inzwischen in vielen deutschen Standorten organisieren, zu Deutschlands größter Breitensportregatta entwickelt hat. Im September vergangenen Jahres haben wir in Dresden die 100. Regatta insgesamt gefeiert!“ 111 Vierer-Mannschaften aus Mainz, Wiesbaden und dem Umland – Ruderer und Amateure mit Unterstützern aus allen Bereichen der Gesellschaft, Vereinen, Arztpraxen sowie betroffene Patientinnen und Patienten – nahmen an der Regatta teil, um „gegen den Krebs“ zu rudern. Damit wurde die Teilnehmerzahl von „nur“ 76 Booten aus dem Jahr 2017 deutlich übertroffen und sogar ein närrischer Rekord aufgestellt. Unter den Teilnehmer waren auch acht Teams der regionalen Fastnachtsvereine, die sich zum vierten Mal in Folge beim speziellen Rennen „Meenzer Narren-Cup“ in die Riemen legten.
Fürs Mitmachen konnten hierzu die Mainzer Ranzengarde, die Mainzer Prinzengarde, die Füsilier-Garde, der Carnevalverein „Eiskalte Brüder“, die Rosa Käppscher und der Musikverein und Fastnachtsgesellschaft „Die Jakobiner“ – im wahrsten Sinne des Wortes – mit ins Boot geholt werden. Lothar Both, Präsident der Mainzer Ranzengarde ist von Anfang an dabei und fasst die Hintergründe des Cups so zusammen: „Es ist gute alte Tradition der Meenzer Fastnacht, Feste zu feiern und anschließend Gutes zu tun. Und genau das machen wir hier. Es macht richtig Freude mit den närrischen Mitstreitern zuerst ein wenig zu trainieren und dann am Regattatag zu rudern und zu feiern. Das Rennergebnis ist nicht so bedeutend.
Wichtig ist nur der olympische Gedanke “Dabei sein ist alles”. Das Ganze dann noch für einen guten Zweck, nämlich für Menschen, denen bei Krebserkrankungen nicht nur medizinisch geholfen werden soll.“ Auch der Landeshauptstadt Mainz und anderen Unternehmen aus der Region gebührt Dank für die mehr als 10 Jahre Unterstützung der Stiftung. Die Schirmherrschaften der Regatta – Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft und Michael Ebling, Mainzer Oberbürgermeister – konnten zwar bei dem gestrigen Termin nicht anwesend sein, haben aber am Tag der Regatta die Veranstaltung persönlich besucht und mitgestaltet. Beide waren von der Resonanz der Veranstaltung beeindruckt und lobten ein starkes Zeichen der Mainzer Gesellschaft gegen den Krebs und für eine bessere Lebensqualität. Nicht zu vergessen war dabei die großzügige Unterstützung der Sponsoren und Förderer wie die der Mainzer Volksbank (MVB), der Firmen J. Molitor Immobilien GmbH und Hermed Technische Beratungs GmbH sowie der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, dem Hauptförderer der Stiftung Leben mit Krebs. Sie alle haben mit namhaften Summen und Engagement dazu beigetragen, dass die Regatta und die onkologischen Projekte zustande gekommen sind und weiter geführt werden können. Guido Behrendt, MVB-Direktor für den Regionalmarkt Mainz, lobt in diesem Zusammenhang die wichtige Arbeit aller Beteiligten und zeigt sich stolz, dass die MVB als die regionale Genossenschaftsbank einen maßgeblichen Beitrag dazu leistet.
Den ersten Scheck mit der bemerkenswerten Summe in Höhe von 21.000 Euro nahm Dr. med. Patrick Frey, MBA, Geschäftsführer im Katholischen Klinikum Mainz, entgegen. Er freut sich, zum vierten Mal Kooperationspartner der Veranstaltung gewesen zu sein: „Durch das Engagement der zahlreich teilnehmenden Mainzer Unternehmen, Sponsoren und Ruderteams wird auf diesem Weg die Grundlage geschaffen, den rund 500 Patienten des Brust-, Darm- und Lungenkrebs-Zentrums am Katholischen Klinikums Mainz Mal-, Musik- und Sporttherapien zu ermöglichen. Diese Therapien umfassen die Prävention und das Management von unerwünschten Nebenwirkungen einer Tumorerkrankung und bedeuten auch eine Verbesserung der Rehabilitation und des Überlebens.“ Dr. Frey fügt hinzu: „Das Projekt geht somit über die Standardleistungen und Therapiemöglichkeiten innerhalb der klinischen Betreuung hinaus und wird von den Krankenkassen nicht finanziert.“
Er betont dabei noch einen Aspekt: „Es freut uns sehr, dass die Regatta auch im letzten Jahr allen Beteiligten großen Spaß bereitete, was sich ebenfalls in der hohen Teilnehmerzahl (15 Boote) unseres Klinikums in Mainz und des Schwesterkrankenhauses, des Heilig-Geist-Hospitals in Bingen widergespiegelt hat. Zudem zeigt es, dass sich unsere Ärzte, Pflegkräfte und Verwaltungsmitarbeiter nicht nur auf dem Land als Team im Kampf gegen den Krebs verstehen, sondern auch Hand in Hand auf dem Wasser sportlich zusammen arbeiten.“
Der zweite Scheck in Höhe von 10.000 Euro, Erlös der Regatta um den „Meenzer Narren-Cup“, wurde von Univ.-Prof. Dr. med. Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz und Vorsitzender der Stiftung “Kinder. Gesundheit. Mainz”, entgegen genommen. Mit Freude und Dank erfüllt, betonte Professor Zepp dabei die Bedeutung der Teamleistung: „Ich freue mich besonders, dass unser Zentrum in diesem Jahr mit neun Booten bei „Rudern gegen Krebs“ am Start war. Dies steht für unsere Mission – nur ein gut abgestimmtes Miteinander aller Beteiligten führt zum gemeinsamen Ziel. Rudern funktioniert am besten im Team und steht damit stellvertretend für unsere Vision, kranke Kinder gemeinsam mit ihren Familien umfassend, individuell und persönlich zu betreuen. Unser wichtigstes aktuelles Ziel ist es, eine pädiatrische Notaufnahmestation aufzubauen und weiter zu entwickeln, damit wir unsere kleinen Patienten noch effektiver erstversorgen können. Deshalb freue ich mich, dass die Regatta der „Meenzer Narren“ einen Beitrag zur Finanzierung dieser wichtigen Station leistet, die das Bindeglied zwischen der ambulanten Kindernotaufnahme und den stationären Versorgungseinheiten der Kinderklinik darstellen soll.“
„Ein Event dieser Größenordnung wäre unmöglich ohne das große Engagement des Mainzer Ruder-Vereins 1878 e.V., der sich seit 14 Jahren als Ausrichter an der Organisation der Regatta beteiligt“, betont Klaus Schrott und bedankt sich dafür beim MRV. „Das bedeutet nicht nur, dass für den Tag der Regatta zahlreiche freiwillige Helfer aktiviert werden müssen, sondern auch, dass die Betreuung und Ausbildung der meist unerfahrenen Teilnehmer- Mannschaften im Vorfeld der Veranstaltung durch etliche erfahrene Ruderer gewährleistet wird“, sagt Martin Steffes-Mies, Präsident des MRV. „In den vierzehn Jahren der Zusammenarbeit mit der Stiftung Leben mit Krebs hat es allen Beteiligten vor allen Dingen Spaß gemacht, für Krebspatienten etwas zu tun und die gesunde Verbindung von Krankheit und Sport weiter in die Öffentlichkeit zu tragen.“ In diesem Jahr wird auf dem Rhein weiter für den guten Zweck gerudert – und zwar auf dem gesamten Fluss. Der jahrelange Mitarbeiter der Stiftung und Mainzer Regattakoordinator Marco Mattes wagt einen Spendenmarathon der besonderen Art und wird den gesamten Rhein im Ruder-Einer für krebserkrankte Kinder befahren. Schon mit 1 Euro können auch Sie dabei sein. Mehr dazu unter www.rheinrudern-gegen-krebs.com.
Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“
„Rudern gegen Krebs“ – eine in Mainz geborene Initiative der Stiftung Leben mit Krebs – wird bundesweit seit 2005 in Kooperation mit lokalen Rudervereinen und onkologischen Zentren ausgetragen. Bisher haben insgesamt 101 „Rudern gegen Krebs“ Regatten stattgefunden. 28.000 Ruderbegeisterte legten sich bisher in 23 deutschen Städten für die gute Sache in die Riemen. Pro Jahr werden zehn und mehr solche Regatten ausgetragen. Somit ist die Regatta die größte Breitensportveranstaltung dieser Art in Deutschland. Dank der Stiftung, unterstützt durch den Hauptförderer – die Else Kröner-Fresenius Stiftung – kommen jährlich etwa 10.000 Patientinnen und Patienten in den Genuss von bundesweiten Angeboten wie Sportprogramme, Kunst-, Tanz- oder Wandertreffs. Jährlich lässt die Stiftung einschlägigen Projekten ca. 500.000 Euro an Fördermitteln zugutekommen.