Wiesbaden – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Nora Bossong liest aus ihrem Romanwerk
Nora Bossong, die aktuelle Poetikdozentin der Hochschule RheinMain und der Landeshauptstadt Wiesbaden, hat im November bereits ihren Gedichtband „Kreuzzug mit Hund“ im Literaturhaus Villa Clementine vorgestellt. Am Mittwoch, den 6. Februar, liest sie um 19.30 Uhr wieder im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, aus ihrem bisherigen Romanwerk und stellt sich den Fragen von Alf Mentzer (hr2-kultur).
In ihrem Debütroman „Gegend“ von 2006 erzählte Nora Bossong eine abgründige Familiengeschichte. 2009 folgte „Webers Protokoll“ um einen deutschen Konsul in Italien während der NS-Zeit, 2012 „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Familienunternehmens über vier Generationen. „36,9°“, ihr vierter und bislang letzter Roman, erschien 2015. Darin nähert sie sich der historischen Figur des italienischen Politikers und Philosophen Antonio Gramsci über dessen Briefe aus dem Gefängnis an und verknüpft diese Erzählung mit einer in der Gegenwart spielenden Parallelhandlung um den persönlich wie beruflich gescheiterten Akademiker Anton Stöver. Dieser stößt bei seiner Beschäftigung mit Gramsci, der prägenden Gestalt des italienischen Kommunismus, auf dessen Liebesgeschichte mit einer russischen Genossin. Auch Stöver selbst verliebt sich während seiner Forschungsreise in Italien obsessiv in eine junge Frau. Der Konflikt zwischen den großen Gefühlen für einen Menschen und dem Kampf für eine große Sache ist das zentrale Thema des Romans.
Auch einen Ausblick auf ihren nächsten Roman, der im August 2019 erscheint, wird Nora Bossong geben. Von der Kritik wurde sie als hochtalentierte Schriftstellerin und feinfühlige Stilistin gefeiert, deren Sprache Sogwirkung entfaltet. Zudem ist sie eine Autorin mit politischer Sensibilität, deren Bücher ethische und gesellschaftspolitische Fragen stellen.
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Leipzig am Deutschen Literaturinstitut und an der Humboldt-Universität in Berlin Philosophie und Komparatistik. Neben ihren vier Romanen veröffentlichte sie Gedichte, Essays und Reportagen. Ihr Gedichtband „Sommer vor den Mauern“ wurde 2012 mit dem Peter Huchel-Preis ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie den Kunstpreis Berlin und den Roswitha-Preis.
Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.wiesbaden.de/literaturhaus
Kulturbeirat tagt zur Walhalla-Immobilie
In seiner Sitzung am Mittwoch, 23. Januar, hat der Kulturbeirat zum Leerstand der Walhalla-Immobilie und der Sichtbarkeit kulturellen und künstlerischen Schaffens beraten. Auch die erste, kommende Veranstaltung des Beirats im Februar war Thema der Sitzung.
Im Kulturbeirat herrscht Einigkeit, dass ausschließlich eine kulturelle Nutzung des ehemaligen „Specialitätentheaters“ Walhalla in Frage kommt. Anlässlich der zweiten Jährung des Leerstands der Walhalla-Immobilie trug Beiratsmitglied Dirk Fellinghauer die missliche Lage um die einstige Kulturstätte vor.
„An dieser zentralen Stelle der Stadt fehlt eindeutig eine Belebung, die über den Einzelhandel hinausgeht“, fügt Ernst Szebedits, Vorsitzender des Beirats an. „Im Sinne der kulturellen Stadtentwicklung ist eine solch ehrwürdige Immobilie ein riesiges Geschenk. Es würde der Stadt gut zu Gesicht stehen, hier eine geförderte kulturelle Nutzung zu ermöglichen. Der Kulturbeirat wird sich nun mit der Sachlage um die Sanierung – hinsichtlich Kosten, Zeitplan und Konzeptionierung – beschäftigen, um der Stadt eine fundierte und sachorientierte Empfehlung zu geben.“
Um die Sichtbarkeit der kulturellen Arbeit zu erhöhen, setzte sich der Beirat auf Initiative von Beiratsmitglied Andrea Wink mit den Möglichkeiten geförderter Werbung für Kulturschaffende auseinander. Das Ergebnis ist eine Beschlussempfehlung an den Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaften, Transparenz in die zahlreichen Möglichkeiten der geförderten Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen. „Dies ist ein ideales Exempel, um die Dienstleistungsrolle der Kulturverwaltung zu schärfen“, erklärt Szebedits die Anregung an das Gremium. „Die Werbemöglichkeiten sind da, aber nicht öffentlich einsehbar zusammengefasst.“ Im nächsten Schritt wird sich zudem eine Arbeitsgruppe des Beirats mit weiteren Möglichkeiten zur Förderung von Werbung und Ideen zur generellen Steigerung der Sichtbarkeit beschäftigen.
Um die erste öffentliche Veranstaltung des Beirats am 25. Februar kümmert sich federführend Susanne Müller, Beiratsmitglied für die Sparte der darstellenden Künste. Die Veranstaltung hat die freien Theaterhäuser Wiesbadens und Ensembles ohne eigene Bühne im Fokus. Bei einem Bühnengespräch im Bürgersaal des Georg-Buch-Haus erörtern Susanne Müller, Ernst Szebedits und eine Vertreterin des Bundesverbands Freier Darstellender Künste gemeinsam mit den Theaterschaffenden die Herausforderungen ihrer Arbeit und die Rolle der freien Szene für die Stadtgesellschaft.
Lehrerkonzert der Wiesbadener Musik- & Kunstschule
„Teamwork“ heißt es am Donnerstag, 31. Januar, im Studio der Wiesbadener Musik- & Kunstschule (WMK), Schillerplatz 1-2. Gemeinsam mit Kollegen des Fachbereichs RockPopJazz stellen sich die neuen Lehrkräfte Hanns Höhn (Bass) und Markus Fleischer (Gitarre) vor. Los geht es um 19 Uhr mit Jazz- und Popklassikern von John Coltrane, Bill Frisell, Herbie Hancock und anderen.
Die Bandbreite reicht von akustisch bis rockig, interpretiert auf verschiedenen Bässen und Gitarren. Darüber hinaus sind Eigenkompositionen von Hanns Höhn und Markus Fleischer zu hören. Mit dabei sind die langjährigen WMK-Lehrkräfte Dieter Guntermann (Saxofon), Wolfgang Wittemann (Saxofon), Stefan Varga (Gitarre), Martin Pfeifer (Keyboard), Michael Großmann (Schlagzeug) und Ernst Erlbeck (Schlagzeug, Percussion). Der Eintritt ist frei.
Hanns Höhn studierte E-Bass und Kontrabass an der Frankfurter Musikwerkstatt und ist seither als Bassist mit internationaler Konzert- und Tourneeerfahrung in der Jazz- und Popszene unterwegs. Seit 2017 verstärkt er das Team der WMK.
Markus Fleischer unterrichtet seit 2018 an der Wiesbadener Musik- & Kunstschule. Sein Studium in Jazz-Gitarre absolvierte er an der Amsterdamer Hochschule der Künste. Er ist aktiver Musiker in verschiedenen Jazz- und Bandprojekten, unter anderem dem Fleischer Magnússon Duo und dem Gravity Blues Project.
15. Deutsches FernsehKrimi-Festival Wiesbaden: Die Wettbewerbsfilme 2019
Vom 12. bis 17. März findet das diesjährige Deutsche FernsehKrimi-Festival statt. Der Wettbewerb wird mit der Premiere „Polizeiruf 110 – Kindeswohl“ am 12. März eröffnet. Schauspielerin Anneke Kim Sarnau und Schauspieler Charly Hübner werden zur Filmvorführung in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9, in Wiesbaden erwartet.
Der Entscheidung über die zehn Wettbewerbsfilme ging ein Einreichungsrekord voraus: 67 Produktionen von Sendern und Produktionsfirmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden eingereicht, darunter 18 Premieren. „So viel wie nie zuvor“, teilt Festivalleiterin Cathrin Ehrlich mit: „Das zeigt, dass der Deutsche FernsehKrimi-Preis auch in seinem 15. Jahr eine begehrte Auszeichnung darstellt.“ Die nominierten Filme überzeugen durch ihre thematische und atmosphärische Bandbreite: „Wir tauchen in die Wirren des Verfassungsschutzes und in das Berliner Clan-Leben ein, sehen was Cybermobbing auslöst und wie Fremdenhass Früchte trägt, mal geht es tragisch und dramatisch, mal heiter und Dank Murot ganz skurril zu.“
Die zehn Wettbewerbsfilme werden vom 12. bis 14. März in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden zu sehen sein. Eröffnet wird das Festival am Dienstag, 12. März, 20 Uhr, mit der Premiere des Wettbewerbsbeitrag „Polizeiruf 110 – Kindeswohl“. Unter der Regie von Lars Jessen haben es Charly Hübner als Kommissar Alexander Bukow und Anneke Kim Sarnau als seine Kollegin Katrin König mit einem ganz persönlichen Fall zu tun: In Rostock wird der Leiter eines privaten Kinderheimträgers erschossen. Schnell gerät das Heimkind Keno in Verdacht. Keno ist jedoch verschwunden – und zusammen mit ihm offenbar auch Samuel, der Sohn von Kommissar Bukow. War Samuel auch an der Tat beteiligt oder ist er eine Geisel von Keno? Der Rostocker Kripo-Chef Henning Röder überträgt Katrin König die Leitung der Ermittlungen. Die Spur der beiden Jugendlichen führt nach Polen … Nach der Vorführung begrüßt Moderator Knut Elstermann im Filmgespräch die Schauspielerin und Schauspieler Anneke Kim Sarnau, Charly Hübner, Jack Owen Berglund, Junis Marlon, den Regisseur und Drehbuchautor Lars Jessen, die Drehbuchautorin Christina Sothmann und die Produzentin Iris Kiefer.
Die Wettbewerbsfilme des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2019:
Dienstag, 12. März 2019, 20.00 Uhr – Eröffnung/Premiere Polizeiruf 110 – Kindeswohl NDR Regie: Lars Jessen, Buch: Christina Sothmann, Lars Jessen mit Anneke Kim Sarnau, Charly Hübner, Andreas Guenther, Josef Heynert, Jack Owen Berglund, Junis Marlon u.a.
Mittwoch, 13. März 2019, 9.30 Uhr – Schulvorstellung Polizeiruf 110 – Das Gespenst der Freiheit BR Regie: Jan Bonny, Buch: nach einer Idee von Günter Schütter mit Matthias Brandt, Joachim Król, Jasper Engelhardt, Ricarda Seifried, Kais Setti, Victoria Sordo u.a. Mittwoch, 13. März 2019, 12.00 Uhr Nichts zu verlieren BR/ORF Regie: Wolfgang Murnberger, Buch: Ruth Toma mit Georg Friedrich, Christopher Schärf, Susanne Wolff, Johanna Gastdorf, Emily Cox, Lisa Wagner u.a. Mittwoch, 13. März 2019, 16.30 Uhr Tatort – Borowski und das Glück der anderen NDR Regie: Andreas Kleinert, Buch: Sascha Arango mit Axel Milberg, Almila Bagriacik, Thomas Kügel, Katrin Wichmann, Aljoscha Stadelmann, Sarah Hoststettler, u.a.
Mittwoch, 13. März 2019, 19.00 Uhr – Premiere Gegen die Angst ZDF Regie: Andreas Herzog, Buch: Robert Hummel mit Nadja Uhl, Dirk Borchardt, Andreas Pietschmann, Sabrina Amali, Atheer Adel, Burak Yigit u.a.
Mittwoch, 13. März 2019, 21.15 Uhr Tatort – Murot und das Murmeltier HR Regie und Buch: Dietrich Brüggemann mit Ulrich Tukur, Barbara Philipp, Christian Ehrich, Nadine Dubois, Tom Lass, Jörg Bundschuh u.a.
Donnerstag, 14. März 2019, 9.30 – Schulvorstellung Rufmord ZDF/ARTE Regie: Viviane Andereggen, Buch: Claudia Kaufmann, Britta Stöckle mit Rosalie Thomass, Johann von Bülow, Verena Altenberger, Johanna Gastdorf, Shenja Lacher, Lilly Forgách u.a.
Donnerstag, 14. März 2019, 12.00 Uhr Schwartz & Schwartz – Mein erster Mord ZDF Regie: Rainer Kaufmann, Buch: Alexander Adolph, Eva Wehrum mit Devid Striesow, Golo Euler, Cornelia Gröschel, Ulrich Noethen, Brigitte Hobmeier, Lisa Martinek u.a.
Donnerstag, 14. März 2019, 16.30 Uhr – Premiere Spuren des Bösen – Sehnsucht ZDF/ORF Regie: Andreas Prochaska, Buch: Martin Ambrosch mit Heino Ferch, Sabrina Reiter, Gerhard Liebmann, Jürgen Maurer, Gerda Drabek, Katrin Bauerfeind u.a.
Donnerstag, 14. März 2019, 19.00 Uhr Tatort – Für immer und Dich SWR Regie: Julia von Heinz, Buch: Magnus Vattrodt mit Eva Löbau, Hans-Jochen Wagner, Andreas Lust, Meira Marlise Durand, Saro Emirze, Ursula Werner u.a.
In der Vorjury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2019 wählten Birgit Brandes (Redaktion fiktionale Filme und Serien ProSiebenSat1.), Anne Even (ehem. ARTE und ZDF-Fernsehfilmredakteurin), Jürgen Heimbach (Krimiautor, Redakteur „Kulturzeit“/3sat), Liane Jessen (Fernsehfilmchefin HR), Diana Kraus (Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie ZDF), Wolfgang Oppenrieder (Redaktion fiktionale Filme und Serien ProSiebenSat.1) sowie die Leiterin des Festivals Cathrin Ehrlich die Filme des Wettbewerbs aus.
Der Kartenvorverkauf für das 15. Deutsche FernsehKrimi-Festival beginnt am Freitag, 22. Februar, ab 10 Uhr, in der Wiesbadener Tourist-Information, Marktplatz 1.
Die Preisverleihung findet am 15. März um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne statt. Beendet wird das Festival traditionell mit der Langen FernsehKrimi-Nacht vom 16. auf den 17. März.
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH und den Hessischen Rundfunk, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine und dem Wiesbadener Kurier.
„Georg Goldstein – Zur Erinnerung“ im Caligari
Am Mittwoch, 30. Januar, 20 Uhr, ist der Dokumentarfilm „Georg Goldstein – Zur Erinnerung“ von Harald Kuntze und Dorothee Lottmann-Kaeseler im Caligari zu sehen. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit den Filmemachern statt. Es moderiert Katherine Lukat, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtarchivs Wiesbaden.
Dr. Georg Goldstein aus Breslau lebte mit Frau und zwei Kindern in Wiesbaden. Als Direktor trägt er ab 1912 über zwanzig Jahre entscheidend zum Erfolg der „Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime“ (GKH) in ganz Deutschland bei. 1930 bei der Einweihung des „Hauses auf der Alb“ in Bad Urach äußerte er sich als Bauherr selbstbewusst über die Zielsetzung, mit diesem modernen Gebäude der sozialen Fürsorge der Angestellten zu dienen. Er war auch im politischen Vereinsleben der Stadt tätig, ganz im Sinne seines Selbstverständnisses als demokratischer liberaler deutscher Jude. Aber bereits am 10. Juni 1933 entließ ihn der Vorstand der GKH. Der Verlust von beruflicher Position und Anerkennung verletzte ihn sehr. Die Emigration gelang nur den Kindern; Goldstein und seine Frau wurden in Auschwitz ermordet. In Wiesbaden sind sie völlig vergessen. Der Film zeigt auf, wie jedoch andernorts das Lebenswerk Goldsteins gewürdigt wird.
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 7 Euro, ermäßigt 6 Euro, bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse der Caligari Filmbühne, Markplatz 9.
Umleitung Linie 27
Wegen der Veranstaltung „Energy Rund“ nimmt die Buslinie 27 von Samstag, 2. Februar, von 10.30 bis voraussichtlich 13 Uhr, folgende Umleitung:
In Richtung Freizeitbad/Velvets Theater fahren die Busse von der Haltestelle „Hauptbahnhof Bussteig A“ nach rechts in die Gartenfeldstraße, rechts in die Mainzer Straße, links in die Weidenbornstraße, rechts in die Hasengartenstraße und weiter auf dem normalen Weg.
In Richtung Schelmengraben verkehren die Busse von der Haltestelle „Hasengartenstraße“ links in die Welfenstraße, rechts in Mainzer Straße, links in die Gartenfeldstraße und dann auf dem normalen Fahrweg.
Weitere Informationen gibt es in den Fahrplankästen an den Haltestellen sowie unter Telefon (0611) 45022450 oder im Internet unter www.eswe-verkehr.de.
Kunstverein Bellevue-Saal zeigt „FRAGMENTE“
Ab heute, 24. Januar, bis zum 24. Februar zeigt der Kunstverein Bellevue-Saal neue Arbeiten des Künstlers Bernd Brach in seiner Ausstellung „FRAGMENTE“. Bernd Brach zeigt die komplette Serie seiner in der letzten Zeit entstandenen „FRAGMENTE“ in drei Werkgruppen.
Die Vernissage findet heute am Donnerstag, 24. Januar, um 19 Uhr statt. Die Einführung hält Ulrich Meyer-Hussmann.
Bernd Brach gehört zu den Gründungsmitgliedern des Kunstverein Bellevue-Saal. Er war bereits bei den ersten Ausstellungen im Jahre 1986 dabei, als der Kunstverein noch seinen alten Namen trug. Bernd Brach stand als ausstellender Künstler, Kurator, Betreuer anderer Künstler oder als Vorstandsmitglied dem Verein nahe. Er arbeitet auch an anderen Projekten, wie der Wiesbadener Kunstarche, bei welcher er zweiter Vorsitzender ist.
Seit ungefähr 20 Jahren ist Wachs der Werkstoff, mit dem Bernd Brach arbeitet. Anfangs kombinierte er seine Wachsarbeiten mit Acrylmalereien, doch diese Acrylmalereien traten immer mehr in den Hintergrund zugunsten seiner Wachsarbeiten.
Der Künstler setzt Wachs nicht zum Erzielen von Effekten ein, sondern wegen seiner stofflichen Eigenschaften, die hauptsächlich die Motive bestimmen. Die Eigenschaften des Wachses werden nochmals durch das Trägermaterial für die Bilder verstärkt.
Der Bellevue-Saal hat dienstags bis freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://bernd-brach.de/ und www.kunstverein-bellevue-saal.de.
Sozialer Arbeitsmarkt startet in Wiesbaden
Mit dem Programm „Sozialer Arbeitsmarkt“ sollen mehr Langzeitarbeitslose in Wiesbaden durch eine individuelle Betreuung und Lohnkostenzuschüsse wieder Arbeit finden.
Wenige Wochen nach dem Beschluss des Bundestags im Dezember 2018 sind die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass der „Soziale Arbeitsmarkt“ auch in Wiesbaden starten kann. „Damit können wir Langzeitarbeitslosen in Wiesbaden künftig neue Teilhabechancen anbieten, die zudem mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung einhergehen“, zeigt sich Sozialdezernent Christoph Manjura erfreut. Noch immer sei Arbeit ein zentraler Schlüssel für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, so Manjura weiter. Nun habe das Kommunale Jobcenter (KJC) endlich die seit vielen Jahren eingeforderte Möglichkeit, langzeitarbeitslosen Menschen neue Beschäftigungsperspektiven zu eröffnen.
„Unser Ziel ist es, 200 Menschen in den so genannten sozialen Arbeitsmarkt zu vermitteln“, sagt Manjura. Dazu wird ein Team von Coaches und Betriebsakquisiteuren im KJC aufgebaut. Die Mitarbeiter sollen Langzeitarbeitslosen individuell angepasste Chancen zur Rückkehr in ein Erwerbsleben ermöglichen und Arbeitnehmer und Betriebe, bei diesem Prozess begleiten. Auch Arbeitgeber profitieren davon: Private, gemeinnützige und öffentliche Arbeitgeber können für bis zu fünf Jahren Zuschüsse von hundert bis siebzig Prozent des Gehaltes für eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung eines Langzeitbeziehers von SGB-II-Leistungen erhalten und somit die Chance nutzen, dauerhaft neues Personal für ihr Unternehmen zu gewinnen.
Das Inkrafttreten des Paragraphen 16i, „Teilhabe am Arbeitsmarkt“, im Sozialgesetzbuch II zum 1. Januar 2019 macht dies möglich. Die gesetzliche Neureglung baut auf den Erfahrungen des „Bundesprojektes zur Integration von Langzeitarbeitslosen“ auf. Das KJC der Landeshauptstadt Wiesbaden beteiligt sich daran seit 2015. Die Erfahrungen aus dem Langzeitarbeitslosenprogramm zeigen, dass es zur Stabilisierung der neuen Arbeitsverhältnisse einer intensiven Betreuung sowohl der geförderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeberseite bedarf, um die Beschäftigungsverhältnisse zu sichern und nachhaltig zu gestalten. „Insbesondere die an der Praxis orientierte Neureglung, die frei von zusätzlichen Verwaltungsvorschriften oder Richtlinien ist, eröffnet dem kommunalen Jobcenter in Wiesbaden eine Handlungsfreiheit, die viel Potential hat und sich vor allem an dem Menschen orientiert“, sagt Manjura.
Insgesamt umfasst die Zielgruppe der Neuregelung in Wiesbaden etwa 2.400 Personen, die im Langezeitbezug stehen und potentiell von der Regelung profitieren könnten. „Im ersten Schritt der Umsetzung ist es jedoch unser Ziel, etwa zehn Prozent davon zu erreichen“, sagt Manjura. Zu seiner Freude konnten die ersten drei Arbeitsverträge bereits im Januar unter Dach und Fach gebracht werden.
Interessierte werden gebeten, sich im Kommunalen Jobcenter Wiesbaden an Christine Pietsch, Telefon (0611) 316798, oder Christian Baller, Telelefon (0611) 315642, oder per Mail an kommAV@wiesbaden.de zu wenden.