Hannover / Lissabon – Letzter gegen Vorletzter – so lautet die Paarung, wenn die deutsche Rugby-Nationalmannschaft am Samstag (28. Februar, 19 Uhr dt. Zeit) in Lissabon auf Portugal trifft. Nach zwei Niederlagen rangiert die DRV XV in der Rugby Europe Championship punktlos auf dem sechsten Rang. Die “Os Lobos” rangieren dagegen mit einem Zähler auf dem fünften Platz. Ein Sieg für die DRV-Auswahl muss also her, um die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt nicht zu weit enteilen zu lassen.
DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter gibt daher auch unmissverständlich das Ziel für die Partie gegen Portugal aus: „Wir wollen gewinnen!“ Dafür muss die deutsche Mannschaft auf die gezeigte Leistung im Spiel gegen Russland aufbauen. Dort lag die DRV XV bis zur 60. Minute mit 22:12 in Führung – bevor der große Einbruch kam.
“Gegen die Russen waren wir in der Verteidigung nicht sattelfest und konnten nicht schnell genug auf die taktischen Änderungen des Gegners reagieren“,
macht Potgieter die Schwachstellen aus dem Spiel gegen Russland aus. Neben der Verteidigung lag ein weiterer Schwerpunkt in der Vorbereitung auf die Partie gegen Portugal auf der Arbeit in den Kontaktsituationen, um in solchen Szenen sowohl in der Offensive als auch in der Defensive den Ball besser behaupten zu können.
„Die Mannschaft hat in den vergangenen zwei Wochen hart gearbeitet, um die Fehler aus dem Spiel gegen Russland nicht zu wiederholen. Aber wir müssen auch eine bessere Vollstreckermentalität entwickeln, jederzeit Punkte zu erzielen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt“, betont Potgieter. „Und wir müssen die kompletten 80 Minuten sicher in der Verteidigung stehen.“
Seine Spieler müssen jederzeit mit erhobenem Hauptes auf dem Feld agieren. Nur dann könne seine Mannschaft auch ihrem eigenen Anspruch gerecht werden, führt Potgieter weiter aus.
Verzichten muss der DRV-Nationaltrainer Potgieter auf Robert Mohr (Zweite Reihe, Heidelberger RK), der an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel laboriert. Und auch #8 Alan Kessen (San Isidro Club, Argentinien) muss wegen seiner gegen Russland erlittenen Gehirnerschütterung eine Zwangspause einlegen. Ebenso stehen die beiden Props Damien Tussac (US Montauban, Frankreich) und Matthias Schösser (Aberdeen, Schottland) nicht zur Verfügung. Zurück ins Team kehren dagegen Prop Samy Füchsel (Heidelberger RK), Flanker Umberto Pilla (M-Three Rugby San Dona, Italien), Kapitän Sean Armstrong und Innendreiviertel Anjo Buckman (Heidelberger RK) sowie die beiden Hintermannschaftsspieler Phil Szczesny (Hannover 78) und Kieron Manawatu (SC 1880 Frankfurt).
„Mit Phil und Kieron können wir in der Hintermannschaft die Attacken fahren, die wir für einen Sieg benötigen“,
erläutert Kobus Potgieter seine Nominierungskriterien. Sein Debüt im DRV-Trikot feiert dagegen Benedikt Scherrer vom Heidelberger TV, der sowohl in der Zweiten als auch in der Dritten Reihe zum Einsatz kommen könnte.
Die bisher beiden letzten Partien in der Rugby Europe Championship gegen Portugal gingen 2009/10 für die DRV XV mit 6:44 und 0:69 verloren. Der bisher letzte Sieg einer DRV-Auswahl gegen die „Os Lobos“ datiert vom 17. April 1994, als sich die DRV XV sich mit 20:18 in Lissabon durchsetzen konnte.
Folgenden Kader haben die DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter und Pieter Jordaan für das EM-Spiel gegen Portugal nominiert:
- Heidelberger RK: Arthur Zeiler, Alexander Widiker, Samy Füchsel, Kehoma Brenner, Sean Armstrong, Hendrik van der Merwe, Clemens von Grumbkow, Steffen Liebig, Robert Hittel, Anjo Buckman
- TV Pforzheim: Rob May, Jeremy Te Huia
- Hannover 78: Phil Szczesny
- Heidelberger TV: Benedikt Scherrer
- SC 1880 Frankfurt: Kieron Manawatu
- False Bay (SA): Michael Poppmeier
- M-Three Rugby San Dona (I): Umberto Pilla
- US Colmiers (F): Chris Hilsenbeck
- USA Perpignan (F): Tim Menzel
- SO Chambéry (F): Julius Nostadt
- CA St. Etienne (F): Chris Howells
- USON Rugby Plus SASP (F): Paul Bosch
- Stourbridge RFC (ENG): Dale Garner