Schöneck/Niederösterreich -(neu) – Gut fünf Monate nach dem außergewöhnlichen Gewaltverbrechen an einer 51 Jahre alten Frau aus Schöneck nahmen die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Hanau am Freitag einen 23 Jahre alten Mann in Niederösterreich/Bezirk Korneuburg vorläufig fest. Der Verdächtige wurde mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Nach der jetzigen Festnahme soll er sobald wie möglich in die Bundesrepublik überstellt werden.
Der Fall aus dem Main-Kinzig-Kreis hatte überregional für Aufsehen gesorgt, nachdem das Geschehen in dem Reiterhof am Ortsrand von Büdesheim am 10. September 2018 zunächst nach einem Suizid aussah. Doch schnell kamen den erfahrenen Ermittlern Zweifel, ob sich die Frau tatsächlich selbst das Leben genommen hatte. Erste Gewissheit, dass sich in dem Einfamilienhaus ein Tötungsdelikt ereignet hatte, brachte die Obduktion der Verstorbenen. Die Gerichtsmediziner stellten dabei fest, dass der 51-Jährigen gravierende Verletzungen am Hals zugefügt wurden, die tödlich für sie waren.
In den Fokus der Ermittlungen geriet unter anderem kurz nach der Tat ein 23 Jahre alter Mann, der auf dem Hof seit einiger Zeit als Pferdepfleger arbeitete. Nach der Auswertung zahlreicher Spuren durch die Experten des Hessischen Landeskriminalamtes stand für die Hanauer Ermittler fest, dass der gebürtige Rumäne etwas mit dem Tod seiner Chefin zu tun haben musste.
Obwohl er im September 2018 den Main-Kinzig-Kreis verließ, um eine neue Stelle in Österreich anzutreten, behielt ihn ein fünfköpfiges Ermittlerteam des Hanauer K11 fest im Blick. Nachdem sich die Beweise mehr und mehr verdichteten, die für den 23-Jährigen als wahrscheinlichen Täter sprachen, beantragte die Staatsanwaltschaft Hanau einen Haftbefehl, der heute Morgen mit Unterstützung der Kollegen des LKA Niederösterreich vollstreckt werden konnte. Der Mann hatte auf einem Pferdehof in der Nähe der Landeshauptstadt wiederum eine Stelle als Pferdepfleger angenommen.
Das Motiv des Mannes konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Auslöser könnten Streitigkeiten im Arbeitsverhältnis der beiden gewesen sein. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von den Vernehmungen des Mannes, die für die nächste Zeit geplant sind.