Neustadt an der Weinstraße – Gleich vier Solisten bietet das vierte Abonnementskonzert auf. Alle sind sie jung, alle sind sie Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe wie z. B. dem ARD-Wettbewerb. Kein Komponist vor Mozart hat die Bläserfarben so gekonnt eingesetzt wie er und ihnen zu solistischer Bedeutung verholfen, sei es in den Opern, sei es in den Sinfonien. Das Fagottkonzert ist das erste Solo-Konzert, das Mozart überhaupt komponiert hat. Wie die anderen Werke auch, ist es bedeutenden Virtuosen aus Mozarts Umfeld auf den Leib geschrieben. In der Concertante vereinigen sich alle vier Instrumente in meisterhafter Weise. Wer das Werk hört, mag kaum glauben, dass seine Echtheit angezweifelt wird.
Ursprünglich war es wohl für die Solisten der Mannheimer Hofkapelle gedacht und sollte 1778 in Paris aufgeführt werden. Anscheinend scheiterte diese Aufführung aber an einer Intrige, dennoch konnte Mozart die Komposition mit finanziellem Erfolg an einen Liebhaber verkaufen. In einem Brief schreibt Mozart: „Er glaubt, daß er sie [die Sinfonia concertante] alleine besitzt, aber das stimmt nicht, ich habe sie noch frisch in meinem Gedächtnis und sobald ich nach Hause komme, werde ich sie wieder aufschreiben.“ Ob er dies wirklich getan hat und ob das Werk unseres Konzertabends dieser Niederschrift entspricht, werden wir wohl nie erfahren.
W.A. Mozart (1756-1791):
Konzert für Fagott und Orchester B-dur KV 191
Konzert für Horn und Orchester Es-dur KV 417
Konzert für Oboe und Orchester C-dur KV 285d
Sinfonia concertante Es-dur KV 297b Soli für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Zum Orchester
Seit 1981 gibt es dieses Kammerorchester, das aus den besten Solisten der in
Kattowitz beheimateten Schlesischen Philharmonie besteht. Der spezifische Klang dieses Ensembles wurde entscheidend vom ersten Dirigenten des Ensembles geprägt: dem Dirigenten und Komponisten Jan Wincenty Hawel. Die Presse lobte das Orchester als „höchst präzise, musikantisch und mit jugend-lichem Elan“. Weiter wurde „die große Bandbreite der Dynamik verbunden mit einem überaus exakten Streicherklang“ beschrieben. Dieses Ensemble der Schlesischen Philharmonie hat seit seiner Gründung als Kammerorchester Tourneen innerhalb Europas, den vereinigten Staaten und Asiens unternommen.
Es war zu Gast bei internationalen Festivals und arbeitete mit Künstlern wie Yehudi Menuhin, Garrick Ohlsson und Pawel Przytocki zusammen.
Das Orchester deckt das gesamte für seine Größe komponierte Repertoire, von den großen Meistern des Barocks bis hin zu den Werken unserer Tage ab. Zahlreiche Uraufführungen sowie Rundfunk-, Fernseh- und CD-Einspielungen belegen eindrucksvoll den Rang des Ensembles.
Zum Dirigenten
Volker Schmidt-Gertenbach war von 1974 bis 1989 Chefdirigent des Göttinger
Symphonie Orchesters. Seither widmet er sich ausschließlich seinen umfang-reichen Verpflichtungen als Gastdirigent in aller Welt.
Künstler wie Wilhelm Kempff, Claudio Arrau, Alfred Brendel, Martha Argerich, Geza Anda und Frank Peter Zimmermann zählen zu jenen Persönlichkeiten, mit denen er mehrfach bzw. regelmäßig musiziert hat. Neben seinem Engagement in Göttingen war Volker Schmidt-Gertenbach von 1981 bis 1984 auch ständiger Dirigent des Radio-Symphonie-Orchesters in Stavanger (Norwegen). Besonders verbunden ist er heute den weltberühmten Orchestern „Sinfonia Varsovia“, „AUKSO Kammerorchester“ und „Cappella Istropolitana“. Mit ihnen hat er umfangreiche Konzertreisen durch u.a. die Bundesrepublik, Italien und die USA absolviert. In Städten wie Wien, Berlin, Rom und Washington ist er ebenso aufgetreten wie beim Eastern Music Festival (USA), dem Sommer-Festival von Menton in Frankreich, dem Rheingau Musik Festival und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern.
Über 100 Werke hat er für die verschiedensten Rundfunkanstalten eingespielt, ist
mehrfach im Fernsehen aufgetreten und hat sich auch auf dem Tonträgermarkt einen Namen gemacht.
Zu den Solisten
Lydia Pantzier (Fagott) stammt aus einer Leipziger Musikerfamilie. Neben ihrem
Festengagement als Solo-Fagottistin bei der Badischen Staatskapelle Karlsruhe, widmet sie sich intensiv der Kammermusik und ist unter anderem mit dem 2012 gegründeten Rheingold-Trio auch als Solistin zu hören. Eine Konzertreise im Rahmen des Goethe-Instituts führte sie mit dem Trio 2014 nach Finnland.
Ihr Solodebüt mit Orchester gab sie mit 17 Jahren im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Lydia Pantzier studierte fünf Jahre als Jungstudentin bei Prof. Eckart Hübner, bevor sie 2009 ihren Diplomstudiengang bei ebendiesem an der Universität der Künste Berlin begann und im April 2015 mit 1,0 abschloss.
Während dieser Zeit war sie sowohl Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie des PE-Förderkreises für Studierende der Musik e.V., wodurch ihr die Anschaffung ihres professionellen Instruments ermöglicht wurde.
Des Weiteren konnte sie bei nationalen wie internationalen Wettbewerben mit Preisen auf sich aufmerksam machen, wobei auch Meisterkurse bei Fagottisten wie Sergio Azzolini, Prof. Klaus Thunemann, Matthew Wilkie, Prof. Dag Jensen sowie dem Sharoun-Ensemble der Berliner Philharmoniker sie in ihrem solistischen Spiel prägten.
In ihrer langjährigen Orchestererfahrung im Bundesjugendorchester, später im
Jugendorchester der Europäischen Union sowie als Praktikantin im SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, spielte Lydia Pantzier unter renommierten Dirigenten wie Kirill Petrenko in namhaften Konzertsälen, wie der Royal Albert Hall in London, dem Concertgebouw Amsterdam oder der Suntory Hall in Tokyo. Seit 2015 ist Lydia Pantzier außerdem als Dozentin für methodische Übungen und Orchesterstellen an der Hochschule für Musik Karlsruhe tätig.
Sergey Eletskiy (Klarinette) wurde 1989 in Moskau geboren. Er startete seine musikalische Ausbildung an der Central Music School in Moskau wo er mit V. Ferapontov. Ab 2007 bis 2012 hat er mit Prof. E. Petroc in Moskau an der Moskau State Conservatory studiert. Von 2009 bis 2013 hat er außerdem an der Music Highschool in Lübeck mit prof. R. Wehle studiert.
Er hat als Soloist mit vielen Orchestern wie zum Beispiel dem Bayerischen Radio Symphonie Orchester, them Münchner Kammer-Orchester und dem Düsseldorfer Symphonie Orchester gespielt.
Er ist Preisträger mehrere internationaler Musikwettbewerbe, wie dem 3. Internationalen Klarinetten-Wettbewerb in Gent (2015, Gent, Belgien), Carl Nielsen Internationalem Wettbewerb (2013, Odense, Dänemark) und dem Internationalen Musikwettbewerb – ARD (2012, München).
Im Moment ist Sergey Hauptklarinette im Russischen National Orchester und der Perm Oper und Ballett Theater.
Yuriy Khvostov (Oboe) wurde 1988 in Lemberg in einer Künstlerfamilie geboren. Mit acht Jahren begann seine musikalische Ausbildung an der Spezial-Musikschule in Lemberg. Bereits ab dem ersten Jahr seiner Ausbildung folgten Teilnahmen an verschiedenen internationalen Musikwettbewerben, bei denen er stets Preise erzielte.
Zudem nahm er an Meisterkursen u.a. Prof. Ingo Goritzky teil.
Yuriy Khvostov ist Preisträger des Musikfestivals „Neue Namen der junge Sterne von Ukraine“ und Stipendiat des Internationalen wohltätigen Organisation von Vladimir Spivakov.
Im Jahr 2006 begann er sein Studium in der Klasse Prof. Christian Wetzel an der
Hochschule für Musik und Tanz Leipzig und 2008 an der Hochschule für Musik Köln auch bei Prof. Wetzel. 2007 gewann er den 3. Preis beim Richard Lauschmann Wettbewerb in Mannheim.
2009 erhielt Yuriy Khvostov das Förderstipendium der Gen Re in Köln und das Stipendium des Lions Clubs. Von 2011 bis 2013 spielte Yuriy Khvostov als Akademist bei den Berliner Philhar-monikern und erhielt Unterricht bei Jonathan Kelly.
Seit 2013 studiert er nun als Masterstudent an der Hochschule für Musik und Tanz Köln im Hauptfach „Neue Musik“. Seit 2016 ist er Solo-Oboist der Philharmonie Lemberg
Daniel Loipold erhielt seinen ersten Hornunterricht bereits mit fünf Jahren.
Er studierte an der Kunstuniversität Graz und an der Anton-Bruckner-Privat-universität in Linz. Er ist mehrfacher erster Preisträger bei „Jugend musiziert“.
Mit seinem Ensemble „Brass Boys“ gewann er 2010 mit der noch nie erreichten
Höchstpunktezahl von 100 Punkten den „Internationalen Blechbläserwettbewerb“ in Passau und 2014 den österreichischen Musikwettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“. 2014 bekam er den ersten Preis beim „Österreichischen Lions Musikwettbewerb“ und wurde als österreichischer Vertreter zum „Lions Music Competition“ nach Birmingham/England eingeladen.
Erste Orchestererfahrung sammelte er beim „European Union Youth Orchestra“. In der Spielzeit 15/16 spielte er als Wechselhornist im Brucknerorchester Linz und seit der Spielzeit 16/17 ist er Solohornist im Brucknerorchester.
Solistisch arbeitete er bereits mehrfach mit dem Orchester des Musikgymnasium
Viktring/ Klagenfurt, dem SFK-Euro Sinfonieorchester und dem Kärntner
Sinfonieorchester/ Stadttheater Klagenfurt
SCHLESISCHES KAMMERORCHESTER
Dirigent: Volker Schmidt-Gertenbach
Solisten: Lydia Pantzier, Fagott | Sergey Eletskiy, Klarinette | Yuriy Khvostov, Oboe | Daniel Loipold, Horn
Di, 12. Februar 2019
Stadthalle Saalbau (Bahnhofstraße 1, 67433 Neustadt a. d. W.)
Einlass: 18:45 Uhr | Beginn: 20 Uhr
Einführung zu dem Konzert um 19.00 Uhr im Beethovensaal
Karten (10 – 20€) können online unter www.ticket-regional.de, bei der Kulturabteilung Neustadt (Friedrichstraße 1), bei Tabak Weiss (Hauptstraße 61) oder im Media Markt (Chemnitzer Straße 33) erworben werden.
Für Rückfragen oder Kartenreservierungen steht die Kulturabteilung Ihnen auch gerne telefonisch unter der 06321 855-404 oder per Mail unter kultur@neustadt.eu zur Verfügung.
Öffnungszeiten der Kulturabteilung:
Mo-Mi: 09:30-12:30 / 14:00-16:00 Uhr
Do: 09:30-12:30 / 14-17:00 Uhr
Fr: 09:30-12:30 Uhr