Kreis Bergstraße: Kreisnotizen

In den Räumen der Idea Distillers GmbH in Heppenheim (von links): Markus Lahm, Leiter der Gründerberatung der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Landrat Christian Engelhardt, Simon Weiß, Geschäftsführer des Unternehmens, und Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer. Christian Schrade war aus Berlin via Videotelefonie live zugeschaltet. Foto: WfB
In den Räumen der Idea Distillers GmbH in Heppenheim (von links): Markus Lahm, Leiter der Gründerberatung der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), Landrat Christian Engelhardt, Simon Weiß, Geschäftsführer des Unternehmens, und Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer. Christian Schrade war aus Berlin via Videotelefonie live zugeschaltet. Foto: WfB

Kreis Bergstraße – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Heppenheim bleibt „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“

Stadt Heppenheim und Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar

IHK Darmstadt vergibt erneut Auszeichnung für Wohnortqualität / Besonders in den Bereichen „Beruf und Familie“ und „Ausländische Fachkräfte“ punktet die Stadt

Heppenheim an der Bergstraße kann weiter mit dem Prädikat „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ für sich werben. Bürgermeister Rainer Burelbach hat beim Unternehmertreff am Mittwochabend, 30. Januar erneut die Urkunde der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar für den erfolgreichen zweiten Durchlauf der Stadt Heppenheim beim Audit von IHK-Vizepräsidenten Matthias Martiné entgegengenommen.

„Die erneute Überprüfung durch das IHK-Audit verdeutlicht, dass die Willkommenskultur einen wichtigen Stellenwert für die Stadt hat“, sagt der IHK-Vizepräsident. Er überreichte die Urkunde beim jährlichen Unternehmertreff im Haus der Vereine. „Heppenheim punktet als solider Wohnstandort und geht auf die Bedürfnisse von Fachkräften ein“, so Martiné. Im Auditverfahren wird das Leistungsangebot und Serviceverhalten für Neubürger von Kommunen in der Region Frankfurt Rhein Main in mehreren Handlungsfeldern überprüft (siehe unten).

Bedürfnisse von Fachkräften erkennen

Für die Wirtschaft sind Fach- und Führungskräfte von herausragender Bedeutung. Ein Wohnortwechsel aufgrund eines neuen Jobs gibt es immer häufiger. Um mit großen Städten konkurrieren zu können, müssen sich Kommunen mit anderen Qualitäten hervorheben. Eine besondere Art zu wohnen bietet Heppenheim durch „The Bergstraße Sports & Country Club“ und zieht damit auch überregionales Interesse auf sich. „Wichtig ist, dass die Kommunen für Bedürfnisse von Fachkräften sensibilisiert werden und entsprechende Maßnahmen umsetzen“, erläuterte der Vizepräsident. In Heppenheim wird die Kinderbetreuung groß geschrieben: Von zahlreichen U3-Krippenplätzen, über eine individuelle Beratung über die Betreuungssituation bis hin zu einer zentralen Anmeldestelle. „Junge Eltern erhalten ein optimales Angebot für die Betreuung ihrer Kinder und das hilft Familie und Beruf bedarfsgerecht zu organisieren“ so Martiné.

In den Entwicklungszielen kündigt Heppenheim an, die bereits hohe Servicequalität für Neubürger noch kundenorientierter umzusetzen. Geplant ist beispielsweis eine Checkliste zum einfachen Start in Heppenheim.

Bürgermeister Rainer Burelbach zeigte sich bei der Übergabe der Urkunde sehr erfreut: „Das Gütezeichen „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ erneut erhalten zu haben ist eine tolle Bestätigung für unser Engagement. Nach wie vor ist es uns ein großes Anliegen, Heppenheim für Familien attraktiv zu gestalten“.

Unternehmen können Qualitätszeichen nutzen Unternehmen aus Heppenheim können mit dem Qualitätszeichen für ihren Standort werben und Fachkräfte ansprechen. Sie erhalten das Zeichen bei der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung Heppenheim: Sophia Seifert, Tel. 06252 13-1110, wirtschaftsfoerderung@stadt.heppenheim.de

Hintergrund: Gütezeichen „Ausgezeichneter Wohnort“

Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ ist eine Initiative des IHK-Forums Rhein-Main. Alle Kommunen in der Region Frankfurt Rhein Main können sich bei ihrer Industrie- und Handelskammer für die Auszeichnung bewerben. Bei der seit Juli 2018 gültigen Fassung der Auditierung werden insgesamt 38 Kriterien in den fünf Handlungsfeldern „Strategische Zielsetzung“, „Zuzug leichtgemacht“, „Beruf und Familie“, „Ausländische Fachkräfte“ und „Lebensqualität“ berücksichtigt. Für jedes Kriterium, das eine Kommune erfüllt, werden – je nach Gewichtung des Kriteriums – ein bis drei Punkte vergeben. Maximal kann eine Kommune 118 Punkte erreichen. Um das Zertifikat zu erlangen, muss sie mindestens 83 Punkte – insgesamt 70 Prozent – bekommen.

Bislang ausgezeichnete Kommunen in der Region:

Mittlerweile sind 45 Kommunen in der Rhein-Main-Region mit dem Qualitätszeichen „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ ausgezeichnet, darunter die zwei Oberzentren Darmstadt und Offenbach. Eine vollständige Liste und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.ausgezeichneter-wohnort.de

Auszeichnung ist Bestätigung und Motivationsschub – SIEHE FOTO

Landrat Christian Engelhardt und die Wirtschaftsförderung Bergstraße statteten der Idea Distillers GmbH einen Besuch ab / Heppenheimer Unternehmen ist Preisträger im Gründerwettbewerb 2018

Die Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald bietet den Teilnehmern jedes Jahr aufs Neue die Chance, nicht nur Preise, sondern zudem jede Menge Aufmerksamkeit und wichtige Kontakte zu erhalten. Seit 2009 ermutigen die Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) und die Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) mit dem Projekt alle Gründer und Gründungswilligen im Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Mit Erfolg. Jedes Jahr bewerben sich rund 30 Teilnehmer für den Gründerwettbewerb, der im Zentrum der Initiative steht. Und immer wieder überzeugen die Beiträge durch ihre hohe Qualität und Innovationskraft, so dass es für die fachkundige Jury, bestehend aus namhaften Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft, kein Leichtes ist die Preisträger zu ermitteln.

Zum sechsten Mal wurde im vergangenen Jahr der Preis für „Junge Unternehmen im Wachstum“ vergeben, 2018 gesponsert vom Catering-Unternehmen „CaterKati“ aus Bensheim. Hier setzten sich Christian Schrade und Simon Weiß mit der Marketing-Agentur Idea Distillers GmbH aus Heppenheim durch. Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, Dr. Matthias Zürker, WFB-Geschäftsführer, und Markus Lahm, Leiter der Gründerberatung der WFB, ließen es sich nicht nehmen, dem Preisträger am vergangenen Dienstag einen Besuch vor Ort abzustatten und sich persönlich über die Geschäftsidee der beiden Gründer informieren zu lassen.

Weiß und Schrade, der aus Berlin via Videotelefonie live am Gespräch teilnahm, gaben ihrer Freude über den Besuch und die Auszeichnung Ausdruck. „Der Preis im Gründerwettbewerb ist für uns ein Motivationsschub und eine Bestätigung für unsere Gründung“, so die beiden unisono. Wie sie weiter erläuterten, hat sich die Idea Distillers GmbH auf die Genussmittelbranche mit der besonderen Zielgruppe der Hersteller von hochwertigen Spirituosen spezialisiert und unterstützt ihre Kunden bei der gesamten Prozesskette – von der Produktentwicklung bis zum Verkauf des Produkts an den Endkunden. Wie die Geschäftsführer erklärten, konnten sie seit ihrer Gründung vor drei Jahren ein Team von mittlerweile sieben Festangestellten und zusätzlich mehreren freien Mitarbeitern aufbauen. Auch der Umsatz ist seit der Gründung stetig angestiegen.

„Ihr Unternehmen ist etwas ganz Besonderes“, kommentierte Landrat Engelhardt. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende der WFB hervorhob, profitiere die Wirtschaftsregion Bergstraße von Firmen mit starker Innovationskraft und pfiffigen Geschäftsideen wie der Idea Distillers GmbH. Dr. Zürker bot die weitere Unterstützung der WFB bei etwa der Suche nach Personal oder nach neuen Firmenräumen an. „Die WFB steht Gründern auch bei ihren weiteren Wachstumsschritten als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung“, so der WFB-Geschäftsführer. Als Beispiele führte er das Mentorenprogramm und das Jobportal der WFB sowie ihre Unternehmensdatenbank an.

Info: Wissenswertes über das Unternehmen gibt es unter www.idea-distillers.de. Informationen über die Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald und die kostenlosen Serviceleistungen der WFB-Gründerberatung gibt es unter www.wirtschaftsregion-bergstrasse.de.

Piraten in der Viehweide! – Kindergarten wächst weiter

Stadt Lorsch

Gut, dass sich der Bürgermeister mit Geschenken bewaffnet hatte! Denn beim Eintreffen der politischen Repräsentanten im Lorscher Kindergarten Viehweide, sahen sich diese sofort von Piraten umzingelt. Andererseits kein Wunder: Denn diesen Namen hatten sich die 25 Kinder im neuen Erweiterungsbau der wiederum wachsenden Einrichtung selbst gegeben: Die Piraten-Gruppe. Und dieses Gebäude galt es am Donnerstag offiziell zu übergeben.

Die neueste, etwa 250m2 große Erweiterung der Kindertagesstätte bietet Platz für 25 weitere Kinder über 3 Jahre. Etwa 800.000 € wurden hier investiert, der „wunderschön integrierte Komplex“ verbindet nun die bestehenden Gebäude. Neben einem hellen Gruppenraum einem Ruheraum und einem Werkraum finden sich hier ein Besprechungsraum, sowie ein geräumiger Flur. Begeistert zeigten sich davon nicht nur die politischen Gäste aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung: Auch die eingeladenen Leiterinnen anderer Einrichtungen waren angetan von den Verbesserungen im Platzangebot und waren zur Einweihung gekommen. Genau wie der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Renatus Keller, der sich auch an deren musikalischer Gestaltung beteiligte.

Damit beherbergt der Kindergarten Viehweide nun insgesamt 95 Kinder: 20 Krippenkinder und 75 Kinder über 3 Jahre. Zudem wurden die Öffnungszeiten ausgedehnt. Auch die Ü3-Kinder können nun täglich bis 16 Uhr im Kindergarten bleiben. Gekocht wird nach wie vor frisch und vor Ort. „Das ist wirklich super: Der Qualitätsstandard kann trotz weiterer 25 Kinder gehalten werden“, äußerte sich die Leiterin des Sozialamtes, Sylvia Weber, anerkennend. Die Anerkennung gilt jedoch noch anderen: „Wir danken den Eltern für ihr Verständnis in der Bauphase“, so Bürgermeister Schönung. „Und natürlich den Erzieherinnen, die hier durchgehalten und alles super mitgemacht haben!“

Die Piraten schließlich – abenteuerlich mit blutroten Kopftüchern und kohlschwarzen Augenklappe gekleidet – gaben sich selbstbewusst und wussten auch noch ein Lied zu singen. Der Bürgermeister hingegen parierte das mit eine Seeräubergedicht und sicherte sich deren unverbrüchlicher Freundschaft und freiem Geleit durch die Übergabe von zwei Piratenschiffen an die neue Kindermannschaft. Die politische Prominenz konnte am Ende des kleinen Festaktes jedenfalls frohgemut ihres Weges ziehen: Hier wurde das benötigte und von den Gremien bewilligte Geld ganz offensichtlich bestens angelegt.

„Drei Top-Integrationslotsen für Lorsch“ – Zertifikatsverleihung im Schöffensaal

Stadt Lorsch

Foto: Stadt Lorsch
Foto: Stadt Lorsch

Stolz waren sie. Und ein bisschen mehr angekommen: Als drei frischgebackenen Lorscher Integrationslotsen ihre Zertifikate am vergangenen Mittwoch überreicht bekamen, war nicht nur der Rahmen besonders. Im Schöffensaal des Stadthauses hatte sich mit dem Magistrat, zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter der ökumenischen Flüchtlingshilfe, der Integrationsbeauftragten der Stadt, der Ausbildungsleiterin und dem Bürgermeister eine stattliche Gruppe von Gratulanten eingefunden. Gonca Karagöz vom Lernmobil e.V. Viernheim sprach gar von „drei Top-Intergrationslotsen für Lorsch, auf die ich richtig neidisch bin.“ Kein Wunder: Wasihun Bekele war Verwaltungsleiter in einem äthiopischen Krankenhaus, bevor er flüchten musste. Mussie Nugusse Kidane studierte Chemie, er flüchtete aus Eritrea. Marzia Surie schließlich arbeitet als Krankenschwester. Sie kam aus Afghanistan und ist schon seit ihrer Kindheit hier. „Viele möchten sich intergieren. Aber wie?“, weiß sie. Oftmals ist die unbekannte deutsche Sprache das größte Hindernis. Aber Marzia ist überzeugt: „Hier können alle etwas erreichen und wir wollen dabei helfen.“

36 Unterrichtseinheiten, zwei Workshops, insgesamt sieben Ausbildungsmodule, ein Praktikum und am Ende eine Prüfung und das neben einer beruflichen Tätigkeit – die Ausbildung zum Integrationslotsen ist nicht leicht. Mussie Kidane, der eine Anstellung in Darmstadt hat, bedankte sich deshalb bei dem Kreis der Unterstützer aus Lorsch: „Die Verkehrsverbindungen nach Viernheim sind nicht sehr gut. Ihr habt uns immer wieder hingefahren und immer unterstützt – wie hätten wir es sonst geschafft!“

Das Lernmobil e.v. gibt es seit über 30 Jahren. „Integration durch Bildung“ ist hier das Motto, die Sprache steht im Zentrum. Wer weiß, wie man auch als Deutsche/r auf Ämtern, in Notsituationen oder angesichts von Anträgen und Formularen den Überblick und den Mut verliert, mag sich vorstellen können, wie es Menschen geht, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind. Hier helfen die Lotsen, die in Grundlagen der interkulturellen Kommunikation geschult werden, Sachwissen in integrationsspezifischen Themen vermittelt bekommen oder bspw. Kenntnisse über die zentralen Einrichtungen und Beratungsstellen.

Ganz sicherlich ist die Ausbildung und die neue Tätigkeit für diese drei auch ein weiterer Schritt bei einem ganz wichtigen persönlichen Ziel: Selbst eine neue Heimat zu finden und in dem fremden Land anzukommen. Alle drei werden ihre neue ehrenamtliche neben ihrer beruflichen Tätigkeit ausüben. Und neben ihren Hobbys. Zum Beispiel Fußballspielen beim SC Olympia, wie Mussie Kidane, dessen deutscher Vereinskollege prompt auf Facebook gratulierte und sagte: „Freue mich, dich bald wieder Fußball spielen zu sehen!“ Hoffentlich findet der neue Integrationslotse dazu in Zukunft wieder Zeit!

Immer auf dem neuesten Stand – Kreis informiert mit neuem Gesundheits-Newsletter über Aktivitäten

Kreis Bergstraße (kb). Was hat der Kreis Bergstraße mit den Universitäten in Heidelberg und Frankfurt zu tun? Wer ist eigentlich diese PauLa? Und was unternimmt die Kreisverwaltung in Sachen Gesundheitsprävention? Diese und ähnliche Fragen beantwortet der Kreis in seinem neuen Newsletter.

Mit dem übersichtlichen und frischen Layout gibt der Newsletter bebilderte Einblicke in Veranstaltungen, Projekte und Aktivitäten, die im Bereich Gesundheit neu sind beziehungsweise stattgefunden haben. Auch Wissenswertes über nützliche Netzwerke und Kooperationen kommen nicht zu kurz. Selbstverständlich darf eine Übersicht der nächsten Termine nicht fehlen.

„Wir nehmen mit diesem Newsletter eine Anregung aus der Ärzteschaft des Kreises auf. Rund 65 Personen aus den unterschiedlichsten Gesundheitsberufen, aber auch aus anderen Bereichen, haben sich in kürzester Zeit für unseren Newsletter registriert. Das zeigt, welch großes Interesse an diesen Informationen besteht“, freute sich Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Kreises.

Redaktionell ist die Leiterin der Geschäftsstelle des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO), Tanja Kögel, für den neuen Newsletter verantwortlich. Interessierte können sich jederzeit unter www.novo.kreis-bergstrasse.de oder per E-Mail an novo@kreis-bergstrasse.de für den Newsletter registrieren. Auch eine Anmeldung per Telefon unter 06252 -15 58 26 ist möglich. Auf den NOVO-Seiten unter www.kreis-bergstrasse.de ist der Newsletter ebenfalls einsehbar.

Haus am Markt: Cafe Extrablatt, Familienzentrum und Hospiz-Akademie ziehen an den Markplatz

Stadt Bensheim

Bensheim. „Beim Haus am Markt sind wir entscheidende Schritte vorangekommen“, sagt Bürgermeister Rolf Richter. „Das neue Haus am Markt wird für eine Belebung des Marktplatzes sorgen“, ist Richter überzeugt. Als Gastronomiebetrieb konnte die Stadt das Cafe Extrablatt gewinnen, das Familienzentrum Bensheim, der Hospizverein Bergstraße und die Stadt sind die weiteren Mieter des Gebäudes. Carsten Dreyer von Cafe Extrablatt lobt die Vorzüge des Standorts: „Wir wollen eine ganztägige Gastronomie anbieten. Wir brauchen den Neubau, um unser Konzept in Bensheim anzubieten und finden die Neugestaltung sehr attraktiv“, betonte er. Hinter Cafe Extrablatt steht ein deutschlandweit tätiges Unternehmen. Mindestens 1,2 Millionen Euro will man in die Ausstattung investieren. Zehn Jahre läuft der Mietvertrag mit Option auf Verlängerung. Insgesamt plant man mit einem Zeithorizont von 25 bis 30 Jahren. 250 Quadratmeter Fläche stehen für die Gäste zur Verfügung, 120 Sitzplätze sind außen auf dem Marktplatz geplant, weitere 120 Sitzplätze im Inneren.

Birgit Siefert vom Familienzentrum spricht von über 100 Kursen, die die Einrichtung jedes Jahr im Haus am Markt anbieten will: „Wir wollen zur Belebung des Marktplatzes beitragen und finden es wichtig, dass Familien im Zentrum Bensheims einen Platz finden“, betonte sie. 70 Mitarbeiter hat das Familienzentrum, die angebotenen Kurse werden von 10 bis 15 Personen besucht. Auch für Claudia Mayer vom Hospiz-Verein Bergstraße spielt der Standort eine wichtige Rolle: Eines der Ziele des Hospiz-Vereins ist es, das Tabuthema Sterben in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Im Haus am Markt sollen Schulungen und Lehrgänge der Hospiz-Akademie für Fachpersonal und Weiterbildungen für Betroffene angeboten werden. „Das Bildungsangebot unserer Akademie braucht Räume, um die vielen Seminare zeitgemäß durchführen zu können“, sagte Mayer.

Die Bauweise des Hauses am Markt ermöglicht eine flexible Raumaufteilung. Die Pläne sehen vor, dass die gastronomische Nutzung im Erdgeschoss untergebracht wird. In den beiden Obergeschossen finden das Familienzentrum und der Hospizverein eine neue Heimat. Ins Dachgeschoss kommt der öffentliche Mehrzweckraum für Vereine, Konzerte oder Lesungen und weitere Flächen für den Hospizverein. Ins Untergeschoss kommt außerdem die öffentliche WC-Anlage. Die Baukosten liegen bei rund 6,8 Millionen Euro, die Mieteinnahmen werden jährlich rund 230.000 EUR betragen. Der Verlustausgleich der Stadt an die MEGB liegt bei maximal 60.000 Euro. Nach Abzug sämtlicher in Verbindung zur Immobilie stehender Kosten zur Bewirtschaftung, Instandhaltung und Finanzierung kann, unter Einbeziehung des gedeckelten Verlustausgleichs, ein wirtschaftlicher Betrieb mit einem ausgeglichenen Ergebnis erfolgen. Der Denkmalschutz in Heppenheim hat erklärt, einem Abriss nur zuzustimmen, wenn an gleicher Stelle ein Gebäude mit ähnlichen Proportionen wieder errichtet wird. Den Antrag zur Abrissgenehmigung hat die Stadt am 31. Januar gestellt.

Viernheim bewirbt sich um das – Label „StadtGrün naturnah“

Stadt Viernheim

Bundesweites Projekt schafft Impulse für mehr Natur in der Stadt Viernheim ist eine von bundesweit 14 Kommunen, die vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ (Bündnis) für die Teilnahme am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ ausgewählt wurde. Das Bündnis zeichnet mit dem Label kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt aus. Honoriert werden beispielsweise die Verwendung heimischer Arten bei der Baumpflanzung oder die Anlage von Blühwiesen im innerstädtischen Bereich. Start des einjährigen Labeling-Verfahrens war der 2. Januar 2019.

Menschen brauchen Grünflächen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Gesundheit und Zufriedenheit von Menschen höher ist, wenn sie näher an Grünflächen leben. Besonders Kinder können hier ihren Drang nach Entdeckung und Abenteuer ausleben sowie heimische Pflanzen und Tiere beobachten. Werden innerstädtische Grünflächen naturnah gepflegt, profitieren auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle.

Naturnahe Gestaltungsformen setzen jedoch häufig ein Umdenken in Verwaltung, Politik und Bürgerschaft voraus. Ein Umdenken, das Viernheim mit der Teilnahme am Labeling-Verfahren jetzt einleitet.

Das Label „StadtGrün naturnah“ bietet hierzu Impulse und Unterstützung: Eine Vor-Ort-Beratung durch das Bündnis und der Austausch mit den weiteren Teilnehmenden helfen bei der Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen. Kostenlose Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit sollen auch die Bürgerinnen und Bürger für mehr Natur in der Stadt begeistern. Viernheim lädt außerdem auch als Akteure -wie die örtlich aktiven anerkannten Naturschutzverbände- ein, am Labeling-Verfahren teilzunehmen. Die bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt im innerstädtischen Bereich entscheiden am Ende, ob Viernheim das Label in Bronze, Silber oder Gold erhält. Das Bündnis vergibt das Label für jeweils drei Jahre. Anschließend muss es durch eine Rezertifizierung erneuert werden. Entwickelt wurde das Label im Rahmen des Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ des Bündnisses und der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) sowie unter Mitwirkung der Städte Frankfurt am Main, Hannover, Wernigerode, Kirchhain und Neu-Anspach. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.

Neben Viernheim wurden folgende Kommunen vom Bündnis für die Teilnahme am Labeling-Verfahren 2019 ausgewählt: Gemeinde Abtsgmünd, Stadt Augsburg, Stadt Bad Wildungen, Stadt Darmstadt, Stadt Dreieich, Stadt Günzburg, Stadt Ilmenau, Stadt Kirchheim unter Teck, Stadt Nettetal, Markt Peißenberg, Stadt Pirmasens, Stadt Preetz, Stadt Sankt Augustin. Mit dieser Auswahl will das Bündnis ein möglichst breites Spektrum an Kommunen bezüglich dem Stand der Umsetzung, der Einwohnerzahl und ihrer geografischen Lage abdecken. „Es gibt viele Wege, die Artenvielfalt im Siedlungsraum zu schützen und zu fördern. Auch die Sensibilisierung der Stadtbevölkerung für die Belange des Naturschutzes spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ möchten wir Städte und Gemeinden dabei unterstützen und für mehr naturnahe Grünflächen in Kommunen sorgen“, erklärt Jörg Sibbel, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses und Bürgermeister der Stadt Eckernförde. Viernheim will der Bedrohung der Bioversität entgegentreten „Im Jahre 2014 ist die Stadt Viernheim auf politische Initiative und den Beschluss der Stadtverordneten-Versammlung dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ e. V. beigetreten. Sie hat sich damit den gemeinsamen Zielen der inzwischen 163 beteiligten Kommunen verpflichtet. Ihr Kernziel ist es, der Bedrohung der Biodiversität entgegenzutreten“, betont Erster Stadtrat Jens Bolze. „Extensive Mähflächenpflege, Blühstaudenmischungen statt Einwegbepflanzung, Entsiegelungs- und

Versickerungsmaßnahmen und die Aktion „Viernheim summt“ sind einige wesentliche Bausteine, die in Viernheim in dieses Themenfeld gehören und in den letzten Jahren bearbeitet wurden. Der Grund für die Bewerbung um die vom Bündnis ausgelobte Zertifizierung „StadtGrün naturnah“ ist, diese bisherigen Projekte zu bestätigen und den Bürgern zu vermitteln.“ Im Lauf dieses Jahres soll dieses Labelingverfahren nun durchgeführt werden. Dies betrifft auch alle, die an den bisherigen und künftigen Themenfeldern mitgewirkt haben und künftig mitwirken werden. Entwickelt wurde das Label im Rahmen eines Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.

Viernheim kann schon viele Aktivitäten vorweisen Viernheim kann bei den Bemühungen um den Schutz der Biodiversität im öffentlichen Grün auf einiges verweisen. Eine Reihe von Themenfeldern und Projekten wurden bearbeitet. In den letzten Jahren hat man Rasen- und Wiesenflächen unterschiedlich in der Pflege eingestuft, damit sie sich zu mehr Artenreichtum entwickeln sollen. Ein Großteil der Zierbeete mit Halbjahresbepflanzungen wurde in Dauerblühflächen umgewandelt. In Verkehrsinseln ist der Asphalt und Beton inzwischen beseitigt und mit vielfältigem, blühendem Grün ersetzt worden. Dazu ruft auch die Aktion „Viernheim summt“ alle Bürger auf. An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet, wie beispielsweise am alten Friedhof, wurden ebenfalls Flächen vom Belag befreit, die nicht befestigt sein müssen. Bei dieser Entsiegelung wird gezielt für die Versorgung von Bäumen und Grünflächen gesorgt, indem Regen von den benachbarten Flächen geschickt geleitet wird, anstatt den Kanal zu füllen.

Diese Bemühungen stützen sich auf Konzepte wie den Landschaftsplan oder gehören zu den Inhalten des aktuellen Klimaschutzkonzepts, nach dem auch auf die Folgen der Klimaveränderung mit Schutzmaßnahmen vor Ort reagiert werden muss. Vermehrte Verwendung heimischer Pflanzen, ungefüllte und damit insektenfreundliche Blüten und -allgemein gesagt- mehr und naturnäheres Grün ist schon lange Zeit ein Ziel für das öffentliche Grün. Es wurde zunächst vorwiegend bei neu entstandenen Begrünungen in Neubaugebieten oder bei Verkehrsberuhigungen realisiert.

Angesichts des dramatischen Artenrückganges braucht es möglichst intensive Reaktionen. Im öffentlichen Grün sind weitere Veränderungen notwendig. Die Unterstützung der Bürger und auch Schritte in privaten Gärten, in Feld und Flur müssen dabei zusammenwirken um unsere Natur zu bewahren.