Frankfurt – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
20 Landesbeste der Weiterbildung aus der IHK Frankfurt am Main
Jedes Jahr absolvieren hessenweit über 4.000 Fachkräfte eine anerkannte IHK-Weiterbildung. Die Teilnehmer mit den besten Abschlüssen aus dem jüngsten Prüfungsjahrgang wurden jetzt durch Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und den Präsidenten des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK), Eberhard Flammer, in Wiesbaden ausgezeichnet.
In ganz Hessen gibt es 62 Männer und Frauen, die landesweit ihre Weiterbildungsprüfung als Beste abgelegt haben. 20 davon legten ihre Prüfung in der IHK Frankfurt am Main ab. Vertreten sind die Weiterbildungsabschlüsse Fremdsprachenkorrespondent, Fachkauffrau/mann für Einkauf und Logistik, Restaurantmeister, Meister der Hauswirtschaft, Fachwirt für Medienmarketing und -vertrieb, Aus- und Weiterbildungspädagoge, Fachwirt für Einkauf, Fachwirt für Finanzberatung, Hotelmeister, Industriemeister Luftfahrttechnik, Tourismusfachwirt, Energiefachwirt, Fachwirt Güterverkehr und Logistik, Fachberater für Servicemanagement, Schutz- und Sicherheitskraft, Meister für Bahnverkehr, Küchenmeister, Industriemeister Chemie sowie Fachwirt für Logistiksysteme.
„Unsere Mitgliedsunternehmen suchen händeringend nach beruflich qualifizierten Fachkräften. Diese Spitzenabsolventinnen und -absolventen sind hochqualifizierte Spezialisten, denen die Zukunft offen steht – und das nicht nur hier bei uns, sondern auch international. Wir begrüßen deswegen den Ansatz der Bundesregierung, die Bezeichnungen ‚Berufsspezialist‘, ‚Berufsbachelor‘ und ‚Berufsmaster‘ einzuführen und damit einer langjährigen Forderung der Industrie- und Handelskammern nach international verständlichen und die Güte des Abschlusses dokumentierende Bezeichnungen nachzukommen“, lobte Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung der IHK Frankfurt am Main.
Besuch im Schloss Bellevue
Oberbürgermeister Feldmann informiert Bundespräsident Steinmeier über Pläne zur Paulskirche
(ffm) Oberbürgermeister Peter Feldmann hat mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Berliner Schloss Bellevue über die Zukunft der Paulskirche gesprochen. Dabei ging es um notwendige bauliche Maßnahmen, die mögliche Aufwertung des Baus durch ein Demokratiezentrum sowie den Beginn eines Bürgerdialogs über die deutsche Demokratiegeschichte und die Bedeutung des ersten deutschen Parlaments von 1848 für heute.
Oberbürgermeister Feldmann betonte: „Wir müssen die Paulskirche wieder stärker in den Mittelpunkt unserer Stadt, aber auch unseres Landes stellen. Aus Geschichte zu lernen, heißt, für die Zukunft gewappnet zu sein.“ Für den Oberbürgermeister geht es darum, das Denkmal der Demokratie neu zu beleben.
Stadt und ABG Frankfurt Holding schreiben Konzeptverfahren aus
Gemeinschaftliche Wohnprojekte fürs Hilgenfeld gesucht
(ffm) Ab sofort sind gemeinschaftliche und genossenschaftliche Projekte aufgerufen, sich mit einem überzeugenden Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens am Frankfurter Berg – im Neubauquartier Hilgenfeld – zu bewerben. Das teilten Planungsdezernent Mike Josef und der Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding, Frank Junker, am Montag, 4. Februar, bei einem Pressegespräch mit.
„Wir unterstützen nun schon seit einigen Jahren Wohnprojekte, die mit einem gemeinschaftlichen Konzept bauen und wohnen möchten“, sagt Planungsdezernent Josef. „Mit dem Hilgenfeld beginnen wir nun systematisch genossenschaftliche und gemeinschaftliche Wohnprojekte in Neubauquartieren zu realisieren. Bisher wurden Liegenschaften an einzelne Wohngruppen vergeben. Diesen erfolgreichen Weg setzen wir nun in größerem Maßstab fort.“
Das Konzeptverfahren wird gemeinsam mit der ABG Frankfurt Holding, die das Quartier Hilgenfeld entwickelt, durchgeführt. Zukünftig sollen gemeinschaftliche und genossenschaftliche Projekte bei Neubauvorhaben berücksichtigt werden, denn diese nicht Rendite-orientierten Akteure tragen entscheidend zu einer langfristigen Stabilisierung der Mietpreise bei und bringen wichtige Impulse für lebendige und integrierte Quartiere.
„Im Hilgenfeld am Frankfurter Berg bietet sich für Wohnprojekte die Möglichkeit, auf ein wesentlich größeres Baugebiet zuzugreifen, als es in bisherigen Ausschreibungen der Fall war“, führt ABG-Chef Junker aus. „Es werden voraussichtlich rund 850 Wohneinheiten gebaut, von denen 15 Prozent für das gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnen vorgesehen sind.“
Der neue Stadtteil entsteht nach einem Entwurf von Thomas Schüler Architekten Stadtplaner aus Düsseldorf und Faktorgrün Landschaftsarchitekten aus Freiburg. Bei der Entwicklung des Quartiers sollen neue städtebauliche und architektonische Wege gegangen werden. Hierzu gehört als besonderes Anliegen der Stadt Frankfurt auch die Förderung von gemeinschaftlichem und genossenschaftlichem Wohnen, da vielfach bewiesen wurde, dass von den sozialen, ökonomischen und städtebaulichen Vorteilen der Wohnprojekte auch die Nachbarschaften profitieren. Außerdem sind vier Baufelder Teil des Wettbewerbs „Wohnen für Alle: Neues Frankfurt 2018“. Darüber hinaus entstehen auf dem Areal 40 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen.
Die einzelnen Flächen für das gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnen werden im Rahmen eines Konzeptverfahrens vergeben. Jedes Wohnprojekt, das mit guten Ideen zum gemeinsamen Wohnen, Leben und Organisieren besticht, kann sich bewerben. Das Interesse von Genossenschaften ist ausdrücklich erwünscht. Die Ausschreibung läuft bis zum 29. Mai. Detaillierte Informationen sind im Internet unter http://www.wohnungsamt.frankfurt.de , http://www.abg-fh.com/projekte oder unter www.gemeinschaftliches-wohnen.de einsehbar. Auskünfte erteilt das Amt für Wohnungswesen unter der Telefonnummer 069/212-34703.
Gestern, heute, morgen – Aktueller Blick auf historisches Bildmaterial
Sonderführung in „Grey is the new Pink“ im Weltkulturen Museum
(ffm) Am Mittwoch, den 6. Februar um 18 Uhr lädt das Weltkulturen Museum ein zur Sonderführung „Gestern, Heute, Morgen – Aktueller Blick auf historisches Bildmaterial“ mit der wissenschaftlichen Volontärin Leonie Neumann, die bei der Ausstellung „Grey ist h new Pink“ als kuratorische Assistenz mitgewirkt hat.
Welche Bilder dokumentieren das Alter? Wie lässt sich das Alter historisch und aktuell visuell darstellen? Welche Einblicke gewähren uns Filme, Videos und Kunstwerke in die Prozesse des Alterns? Die Sammlung Visuelle Anthropologie des Weltkulturen Museums umfasst einen umfangreichen Bestand an ethnografischen Fotografien und Filmen, der seit der Gründung im Jahre 1987 durch Schenkungen, Nachlässe, aber vor allem durch kontinuierliche Ankäufe von Wissenschaftlern, Fotografen, Journalisten und Reisenden systematisch aufgebaut wurde.
Die Führung beleuchtet das historische Bildmaterial des Weltkulturen Museums, setzt es in Beziehung zum Thema Altern und verbindet es mit aktuellen visuellen Statements aus der ganzen Welt. Ergänzt wird diese „Fotostory“ durch die künstlerischen Fotoarbeiten der in der Ausstellung „Grey is the new Pink“ gezeigten Künstlerinnen und Künstler.
Der Ausstellungseintritt am Schaumainkai 29 beträgt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Besucherinnen und Besucher ab 65 Jahren erhalten ermäßigten Eintritt. Die Führung ist kostenlos.
Die Drogenszene im Bahnhofsviertel: Vortrag im Institut für Stadtgeschichte
(ffm) Am Montag, 11. Februar, nimmt Bernd Werse, Diplomsoziologie und Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim „Centre for Drug Research“, in seinem Vortrag „Druck machen, Stein rauchen“ die Drogenszene im Frankfurter Bahnhofsviertel in den Fokus. Werse setzt damit das Begleitprogramm zur Ausstellung „Banker, Bordelle und Bohème: Stationen der Geschichte des Bahnhofsviertels“ fort, die das Institut für Stadtgeschichte bis 7. April im Karmeliterkloster zeigt.
Das Bahnhofsviertel ist seit mehreren Jahrzehnten auch die Heimat der „harten“ Drogenszene. Ursprünglich aus den Ausläufern der „Haschwiese“ im Anlagenring hervorgegangen, dominierte in den letzten beiden Dekaden neben Heroin vor allem das rauchbare Kokainderivat Crack die Szenerie. Gleichzeitig haben sich umfassende niedrigschwellige Hilfsangebote für die sich zumeist in prekären Lebensverhältnissen befindenden Konsumenten etabliert.
Werse erläutert die vergangenen Entwicklungen und die aktuellen Herausforderungen, auch mit Blick auf die Gentrifizierung im Viertel. Seit 2002 führt sein Forschungsbüro „Centre for Drug Research“ an der Goethe-Universität, gefördert von der Stadt Frankfurt, regelmäßige Befragungen direkt in der Szene durch und interviewt darüber hinaus professionell Beteiligte wie Sozialarbeiterinnen und Ordnungskräfte.
Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Es besteht nur ein begrenztes Platzangebot. Reservierungen sind nicht möglich.
Aktuelle Informationen unter http://www.stadtgeschichte-frankfurt.de sowie auf http://www.facebook.com/isgfrankfurt und http://www.twitter.com/isg_frankfurt im Internet.
Oberbürgermeister Feldmann: ‚Paulskirche wird unter Wert verkauft‘
Bürgerdialog über Demokratie-Monument soll Mitte des Jahres beginnen
(ffm) „Die Paulskirche steht für den Freiheitswillen der Bürger dieser Stadt und dieses Landes“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Sie definiert Frankfurt und wie die Frankfurterinnen und Frankfurter denken.“ Das Bauwerk im Herzen der Stadt sei ein großartiges Symbol der deutschen Demokratie und nationalen Einheit. „Es ist unsere Geschichte, auf die man stolz sein kann. Doch im Vergleich zu anderen Ländern gehen wir mit dem großen Symbol Paulskirche sehr bescheiden um, wir verkaufen sie unter Wert.“
Mitte des Jahres soll daher ein Bürgerdialog über die Geschichte und Zukunft der Paulskirche initiiert werden. In Frankfurts Partnerstadt Philadelphia zelebriere man den Ursprung der amerikanischen Demokratie und Unabhängigkeit regelrecht: „Jedes US-amerikanische Schulkind erfährt von dieser Geschichte hautnah“, sagt das Stadtoberhaupt. In Frankfurt sei die Paulskirche dagegen in einem Dornröschenschlaf. „Es gibt Bürgerinnen und Bürger, die ein Demokratiezentrum in der Paulskirche oder in ihrer direkten Nachbarschaft fordern. Darüber sollten wir sprechen. Ein solches Demokratiezentrum wäre eine große Chance, die Paulskirche endlich wieder von der lokalen auf die nationale Bühne zu bringen“, erklärt Feldmann. Gerade in Zeiten wieder erstarkenden Rechtspopulismus sei eine bundesweite Debatte über demokratische Werte und Prinzipien wichtig.
Der Bürgerdialog beginne vor dem Hintergrund, dass das Gebäude der Paulskirche an einigen Stellen in den kommenden Jahren saniert werden muss. Zugleich steht 2023 ein besonderes Jahr an: Dann jährt sich die Revolution von 1848 zum 175. Mal.
„Wir müssen die Paulskirche wieder stärker in den Mittelpunkt unserer Stadt, aber auch unseres Landes stellen. Aus Geschichte zu lernen, heißt, für die Zukunft besser gewappnet zu sein.“ Dazu gehöre auch, die Paulskirche mehr zu öffnen und wieder zu einem Ort der Diskussion zu machen. „Ich würde mir wünschen, dass auch in der Paulskirche das Engagement und die Internationalität unserer Stadt sichtbar werden“, sagt der Oberbürgermeister. Zur Paulskirche
Die Paulskirche war von 1848 bis 1849 Sitz der Frankfurter Nationalversammlung. Der Kirchenbau war 1833 eingeweiht worden, das Parlament bediente sich ihm als damals größtem und modernstem Versammlungsraum. Dafür wurden schwarz-rot-goldene Fahnen an Wände und Fenster gehängt, die Orgel verdeckt. Am 18. Mai 1848 trat die Nationalversammlung erstmals zusammen, bald darauf wurde Johann von Österreich das erste parlamentarisch gewählte Staatsoberhaupt Deutschlands. Die junge Demokratie blieb nicht von Dauer, nein: Sie scheiterte. Aber sie blieb bis heute im kollektiven Gedächtnis. John F. Kennedy sagte am 25. Juni 1963 in der Paulskirche: „Keine parlamentarische Versammlung hat jemals größere Anstrengungen unternommen, etwas Vollkommenes ins Werk zu setzen. Und obwohl ihre Bemühungen scheiterten, kann kein anderes Gebäude in Deutschland begründeten Anspruch auf den Ehrentitel ‚Wiege der deutschen Demokratie‘ erheben.“
1944 wurde die Paulskirche komplett zerstört. Ihr Neuaufbau begann kurz nach Kriegsende. Eingeweiht wurde sie am 18. Mai 1948 anlässlich der Hundertjahrfeier der Deutschen Nationalversammlung. Seitdem dient sie ausschließlich als Ort der Erinnerung an den Beginn der deutschen Demokratie.
Von 1988 bis 1991 wurde die Paulskirche renoviert. 1991 wurde im Untergeschoss das kolossale Wandgemälde „Der Zug der Volksvertreter zur Paulskirche“ des Berliner Malers Johannes Grützke feierlich enthüllt. Eine Dauerausstellung zeigt die Entwicklung der deutschen Einheit und Demokratie in ihren wechselvollen Stationen. Der Versammlungssaal im Obergeschoss ist staatlichen oder städtischen Veranstaltungen vorbehalten – der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Goethepreis der Stadt Frankfurt werden an diesem historischen Ort verliehen.
Oberbürgermeister Feldmann dankt Helfern, die sich am Weihnachtsgans-Essen für Obdachlose beteiligten
(ffm) Wenn sich Prominente wie Uschi Glas, Tarek Al-Wazir oder Wolfgang Bosbach eine Schürze überstreifen und im Eiltempo Teller voller Gänsekeulen und Klößen durch den Ratskeller des Frankfurter Römers tragen, dann handelt es sich mit Sicherheit um das von Bernd Reisig und dessen Stiftung „Helfen helfen“ initiierte Weihnachtsgans-Essen für Obdachlose.
„Frankfurt ist eine tolle Stadt, die stetig wächst, denn immer mehr Menschen wollen hier leben. Es gibt hier aber auch Armut und Einsamkeit. Politik und Verwaltung handeln, um diesen Menschen zu helfen. Aber Frankfurt ist eine Stadt mit Bürgersinn, in der die Menschen die Dinge selbst in die Hand nehmen“, bedankte sich Oberbürgermeister Feldmann bei Bernd Reisig, welcher das Weihnachtsgans-Essen für Obdachlose im Jahr 2012 initiierte.
Während die prominenten Helfer stets am Tag nach der Veranstaltung in der Presse zu sehen sind, bleibt das Gros der Unterstützer ungenannt. „Um jenen, die im Hintergrund wirken, einmal danke zu sagen, sind wir heute hier. Denn ohne Sie wäre das Obdachlosenessen gar nicht möglich“, betonte Feldmann. Namentlich bedankte sich das Stadtoberhaupt bei Christian und Manuela Dressler von der Lohrberg-Schänke, die gemeinsam mit Jean Pierre Berlejung und Carlos Schönig von der wineBank das Essen zubereiten. Auch Bernd Kaffenberger von REWE, der die Lebensmittel zur Verfügung stellt, sowie Thomas Wissgott und Robert Jakob von der VGF, welche die jedes Jahr 650 Fahrscheine zu Verfügung stellt, damit die hilfsbedürftigen Menschen mit der Bahn zum Römer fahren können, gebührt Dank.
„Wir haben schon einmal ein Helfer-Essen veranstaltet. Leider klappt das nicht jedes Jahr. Aber diesmal hat uns Stefan Marquard vom Restaurant Trares eingeladen. Das finde ich eine sehr nette Geste“, sagt Bernd Reisig und zeigte sich seinerseits für die große Unterstützung seiner Charity-Aktionen erkenntlich. Denn egal ob prominent oder nicht: „Es ist schön zu sehen, dass unabhängig von parteipolitischer Zugehörigkeit jeder mit anpackt. Die Leute schaffen richtig was weg. Da stellt sich niemand nur für ein Foto hin“, lobt Reisig den Fleiß seiner ehrenamtlichen Helfertruppe.
Dass das von ihm ersonnene Gänse-Essen im Römer inzwischen eine derartige Erfolgsgeschichte ist, habe er sich anfangs nicht erträumt. „Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits freue ich mich, wenn so viele Leute kommen, andererseits wäre es am besten, wenn gar keiner mehr kommen müsste“, spielt der Moderator und Manager auf die prekäre Situation vieler Obdachloser an. Die Stadt leiste sehr viel, um Obdachlosen und Menschen in Notlagen zu helfen. So lege auch der Oberbürgermeister großen Wert darauf, das Gänse-Essen für Obdachlose im Römer zu veranstalten. „Die Menschen glücklich zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie dazu gehören, ist jede Mühe wert“, sagt Reisig.
Am Donnerstag, 6. Dezember 2018, fand das traditionelle Gänseessen mit mehr als 500 Gästen bereits zum siebten Mal statt. Knapp zwei Monate später, am Freitag, 1. Februar, luden Initiator Bernd Reisig und Oberbürgermeister Peter Feldmann all jene Helfer und Unterstützter, die nicht täglich im Rampenlicht stehen, zu einem Dankes-Essen im Restaurant Trares ein.
Eine Siedlung mit Vorzeigecharakter
Peter Feldmann gratuliert dem Mieterbeirat der Otto-Brenner-Siedlung zum 25-jährigen Bestehen
(ffm) Sie kümmern sich um mietrechtliche Beratung, vermitteln bei Problemen in der Nachbarschaft oder mit dem Vermieter, sie stellen Kinder- und Sommerfeste auf die Beine, haben einen Jugendbeirat ins Leben gerufen, schmücken im Advent die Siedlung und laden die Senioren zum Weihnachtskaffee ein . Seit einem Vierteljahrhundert machen die Frauen und Männer des Mieterbeirats Otto-Brenner-Siedlung 1-15 aus ihrem Quartier in Sossenheim eines, auf dessen Miteinander und Zusammenhalt sich neidisch werden ließe.
Dank dieses Engagements wurde das Quartier zu einem, das Oberbürgermeister Peter Feldmann seinen Amtskollegen aus dem Umland gern präsentieren würde: „Wenn ich höre, wie groß die Angst vor neuem Bauland, vor neuen Siedlungen ist, würde ich so manchen meiner Kollegen am liebsten mitnehmen in die Otto-Brenner-Siedlung“, sagte Feldmann am Freitag, 1. Februar im Kaisersaal, wo anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Mieterbeirats ein Empfang stattfand. „Denn dort würde er erleben, was gute Nachbarschaft ist: Einmal im Jahr unternehmen die Mieter einen gemeinsamen Ausflug, dank des Beirats gibt es in der Otto-Brenner-Straße neue Tischtennisplatten, Spielgeräte, einen Bolzplatz, stabile Sitzbänke und Papierkörbe, einen Sperrpoller zum Innenhof, der für die Sicherheit der dort spielenden Kinder sorgt und gleichzeitig für Lärmschutz. Die Ehrenamtlichen pflegen Kontakte zu Jugendeinrichtungen und Kommunalpolitikern und lotsen seit Jahren das Orientierungsmobil, das Berufsberatung für Jugendliche anbietet, in die Siedlung.“
Dies alles steht für ein ausgesprochen starkes Miteinander in der Nachbarschaft. Doch besonders beeindruckt war Feldmann von der Aktion gegen den Verkauf der Nassauischen Heimstätte (NH) im Jahr 2012. Damals hatte der Mieterbeirat Otto-Brenner-Siedlung 1-15 sich intensiv an der Protestaktion gegen die Veräußerung beteiligt und war dabei, als im Hessischen Landtag eine entsprechende Petition übergeben wurde. Mit Erfolg. „Als der Verkauf der NH drohte, haben Sie nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Nein, Sie sind aktiv geworden, haben Unterschriften gesammelt, die Presse eingespannt, Politikern Beine gemacht. Das imponiert mir“, stellte Feldmann fest. „Wohnungen sind keine Spekulations- und Renditeobjekte, keine Spielmasse. Sie sind das Zuhause von Menschen!“
Konjunktur weiter auf hohem Niveau – Erwartungen trüben sich ein
IHK Frankfurt am Main
Die Stimmung unter den Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main ist weiterhin gut, trübt sich aber zum dritten Mal in Folge leicht ein. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2019. „Der IHK-Geschäftsklimaindex geht im Vergleich zur Vorumfrage um drei Punkte zurück, liegt mit 123 Punkten aber weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt“, fasst Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.
Die beiden Komponenten des Geschäftsklimaindex, die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, verzeichnen eine gegenläufige Entwicklung. Während die derzeitige Geschäftslage besser eingeschätzt wird als im zurückliegenden Herbst, gehen die Erwartungen an die künftige Entwicklung zurück. „Die Unternehmen sehen die regionale Wirtschaft weiterhin in einer sehr guten Verfassung. Nur acht Prozent der Unternehmen berichten von einer schlechten Geschäftslage, 92 Prozent bezeichnen sie als zufriedenstellend oder gut“, so Prof. Dr. Müller. Mit Blick auf die Zukunft ergänzt er: „Die Erwartungen an die zukünftige Geschäftslage trüben sich weiter ein, sind unter dem Strich aber immer noch positiv. Die große Mehrheit der Unternehmen geht von einer Fortsetzung der derzeitigen konjunkturellen Lage aus, aber nur noch 21 Prozent erwarten eine bessere Entwicklung. Vor vier Monaten waren dies noch 25 Prozent“.
Die Beschäftigungs- und Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist auch zum Jahresbeginn hoch. „Starke Investitionsimpulse gehen vor allem vom Kreditgewerbe, der Verkehrsbranche und der Industrie aus. Neben dem Ersatzbedarf stehen Produktinnovationen und Kapazitätsausweitungen im Fokus“, erläutert Prof. Dr. Müller. Auffallend sind die hohen Investitionsabsichten der Kreditinstitute in Produktinnovationen und die der Verkehrsbetriebe in Ersatzbedarf. Hier zeigen sich die Auswirkungen von Digitalisierung und zunehmenden Pendlerströmen.
Die Einstellungsbereitschaft nimmt im Vergleich zur Vorumfrage leicht ab, verliert aber nicht an expansiver Dynamik. „65 Prozent der Unternehmen wollen am aktuellen Personalbestand festhalten, 23 Prozent möchten ihn weiter ausbauen und nur zwölf Prozent planen, ihn zu verringern“, führt Prof. Dr. Müller aus.
52 Prozent der Unternehmen sehen im Fachkräftemangel das größte Risiko für die zukünftige Geschäftsentwicklung, damit wird das Rekordniveau der Vorumfrage erneut erreicht. Auf den zweiten Platz der größten Risiken rückt mit 44 Prozent eine abnehmende Inlandsnachfrage. „Sorge bereiten insbesondere die internationalen Handelsstreitigkeiten, eine mögliche Abkühlung der Weltkonjunktur, der drohende ungeordnete Brexit und die hohe Schuldenquote Italiens“, erklärt Prof. Dr. Müller. Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft spiegeln sich auch in weiter sinkenden Exporterwartungen wider. Fast jedes fünfte Unternehmen rechnet mittlerweile mit einem abnehmenden Exportvolumen. „Dennoch bleibt festzuhalten, dass deutliche Auswirkungen auf die Lage der regionalen Wirtschaft als Ganzes nach wie vor nicht zu erkennen sind“, so Prof. Dr. Müller abschließend.
Zum Hintergrund: Die IHK Frankfurt am Main befragt dreimal jährlich rund 3.000 Mitgliedsunternehmen im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sowie in der Stadt Frankfurt am Main zur aktuellen Lage und ihren Erwartungen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung. Weitere Ergebnisse, auch aus den einzelnen Branchen, sind im Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main erläutert. Er steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.frankfurt-main.ihk.de/konjunkturbericht