Landau – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Mit Filmklassiker und Kunstraum Kinderhilfe gefördert
Deutscher Kinderschutzbund LD-SÜW e.V.
Am Dienstag, 5. Februar um 10:00 Uhr überreichten Thorsten Hans und Anja Ohmer vom Rotary Club Landau (Pfalz) dem Deutschen Kinderschutzbund Landau-SÜW e.V. eine Geldspende in Höhe von 2.200 Euro für das Projekt „Trennungs- und Scheidungskindergruppe“, das ab Dienstag, 9. April Grundschüler der 3. und 4. Klassen bei der Verarbeitung des schmerzlichen Auseinanderbrechens ihrer Familien unterstützen wird. Interessierte Eltern(-teile) können ihre Kinder telefonisch unter 06341-141426 anmelden. Die Gruppe findet an 10 aufeinanderfolgenden Terminen von 15:30 bis 17:30 Uhr im neuen Kinderhaus BLAUER ELEFANT, Nordring 31 in Landau statt. Teilnehmen können maximal sechs Kinder.
„Die Trennung der Eltern kann für betroffene Kinder sehr belastend sein. Es besteht die Gefahr, dass sie Bewältigungsstrategien entwickeln, die ihnen nicht gut tun. Dies können aggressives Verhalten, Bauch- und Kopfschmerzen, Angstzustände oder ein Leistungsabfall in der Schule sein. Ziel unseres Gruppenangebots ist es, den Kindern altersgerechte Informationen über die neue Familiensituation zu vermitteln, die sie entlasten. Im Zusammensein mit anderen Gleichaltrigen erleben sie, dass sie mit ihrer Erfahrung nicht alleine sind. Wir möchten den Kindern helfen, ihre Gefühle in Bezug auf die Trennung der Eltern auszudrücken, sie dabei unterstützen, gesunde Möglichkeiten zu finden, mit der veränderten Situation umzugehen und zudem ein belastbarer Ansprechpartner für die Kinder sein“, so Diplom-Pädagogin Christine Heeger-Roos, die sowohl die Kindergruppe als auch den Fachbereich „Jugend- und Familienberatung“ des Kinderschutzbundes leitet. Die Spende des Rotary Clubs ist für die Fortführung der qualifizierten pädagogischen Arbeit ein großer Gewinn.
„Die wunderbare Fördersumme kam im Zuge zweier gemeinsamer Aktionen mit dem Zentrum für Kultur- und Wissensdialog – dem ZKW der Universität Koblenz-Landau – zusammen“, erklärte Thorsten Hans, Präsident des ortsansässigen Rotary Clubs, im Zuge der symbolischen Scheckübergabe. „Genauer haben wir im Dezember 2017 im ‚Kunstraum 100‘ der Landauer Marktstraße von Rotariern und Künstlern gespendete Kunstwerke für den guten Zweck verkauft. Im Dezember 2018 haben wir bei unserer ‚Nikolausparty‘ im Landauer Universum-Kino den 50er-Jahre-Spielfilm-Klassiker ‚Die Feuerzangenbowle‘ mit Heinz Rühmann gezeigt und Glühwein ausgeschenkt.“
Der Rotary Club Landau (Pfalz) setzt sich seit Jahren für Kinder aus der Region ein. Die Sprachförderung in der Protestantischen Kindertagesstätte Langstraße, das Outdoorcamp der Zooschule Landau oder der Jugendaustausch eines Jungen aus dem Kinderdorf Maria Regina in Silz sind weitere Beispiele gemeinschaftlichen Engagements für hilfsbedürftige Heranwachsende in unserer Gesellschaft.
Wir pflegen! – Informationen zur Altenpflegeausbildung und zur neuen Pflegeausbildung ab 2020
Agentur für Arbeit
Informationsveranstaltung für Schülerinnen, Schüler und Erwachsene im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Landau
Am Donnerstag, den 21. Februar, findet im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Landau, Johannes-Kopp-Str. 2, von 15.00 bis 17.00 Uhr eine Informationsveranstaltung für Jugendliche und Erwachsene statt, die sich für eine Ausbildung in der Altenpflege interessieren.
Alexander Hack vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben informiert über das Berufsbild und die anspruchsvollen wie auch abwechslungsreichen Aufgaben in der Pflege. Er zeigt die Vielzahl von Einsatzgebieten sowie die Entwicklungs- und Aufstiegschancen auf, informiert über die neue Pflegeausbildung ab 2020 und beantwortet die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Informationen zur Vortragsreihe und weitere Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.arbeitsagentur.de/veranstaltungen.
Für eine nachhaltige und zukunftsweisende Mobilität: Landauer Stadtspitze spricht sich für großangelegten Ausbau des ÖPNV-Angebots im Stadtgebiet aus
Das ÖPNV-Angebot im Stadtgebiet Landau soll deutlich ausgeweitet werden. Hintergrund ist die anstehende Neuausschreibung des Stadtlinienbündels Landau in der Pfalz im Jahr 2021 mit Inbetriebnahme im darauffolgenden Jahr. Der Neuausschreibung liegt ein von der Stadt Landau und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH in Auftrag gegebenes Gutachten zugrunde, in dem das Kasseler Fachbüro plan:mobil das derzeitige Angebot bewertet und drei unterschiedliche Varianten für die zukünftige Entwicklung präsentiert. Der Landauer Stadtvorstand spricht sich für Variante 3 aus, die einen umfassenden Ausbau des ÖPNV im Stadtgebiet vorsieht. Der Vorschlag wird nun in die städtischen Gremien eingebracht; die endgültige Entscheidung trifft am 19. Februar der Stadtrat.
„Die Organisation der Mobilität stellt einen wichtigen Baustein für die Lebensqualität einer Stadt dar“, weiß Oberbürgermeister Thomas Hirsch. Der Stadtchef verweist auf Landaus Funktion als Mittelzentrum mit Teilfunktion eines Oberzentrums für die Südpfalz und betont: „Gerade Städte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Mobilität verbessern. Unser Ziel ist dabei nicht, das Auto als noch immer wichtiges Verkehrsmittel gerade im ländlichen Raum aus der Stadt zu verdrängen; durch die Förderung einer zukunftsweisenden Mobilität auf allen Verkehrsträgern will die Stadt Landau jedoch ihrer großen Bedeutung in der Region gerecht werden.“ Hierfür brauche es aktuell ein besonderes Augenmerk auf den fußläufigen Verkehr, den Radverkehr und nicht zuletzt auch den städtischen und regionalen Busverkehr, so der Stadtchef.
„Ein deutlicher Ausbau des ÖPNV ist Grundvoraussetzung dafür, dass der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel für die Menschen attraktiv wird“, verdeutlicht auch Bürgermeister und Verkehrsdezernent Dr. Maximilian Ingenthron. „Nur durch eine enge Taktung, eine sinnvolle Linienführung und die Anbindung aller Stadtteile und Stadtdörfer kann die Stadt Landau den ÖPNV wirklich konkurrenzfähig aufstellen und einen wichtigen und unerlässlichen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilität gehen.“ Die geplante Stärkung des ÖPNV im Stadtgebiet Landau stelle einen Beitrag für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt und Region dar, ist der Verkehrsdezernent überzeugt. „Bessere und zugleich verzahnte ÖPNV-Angebote sind auch eine Konsequenz aus der Erarbeitung des Integrierten Mobilitätskonzepts. Dessen Schlussfassung wird in Kürze in den städtischen Gremien beraten“, so Dr. Ingenthron.
Genau wie seine beiden Stadtvorstandskollegen spricht sich auch Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm für einen Ausbau des ÖPNV aus. „Sowohl im Klimaschutz- als auch im Klimaanpassungskonzept unserer Stadt bildet der ÖPNV eine Schlüsselrolle zur Reduzierung von Schadstoffemissionen“, erklärt Klemm. Die gesteckten Ziele seien nur durch eine nachhaltige Mobilität zu erreichen, da ein nicht unerheblicher Teil der Schadstoffemissionen aus dem Verkehrssektor stamme. Als weitere Argumente für einen ÖPNV-Ausbau nennt der Umweltdezernent die Themenbereiche Lärmschutz und Feinstaubbelastung.
Das Fachgutachten des Büros plan:mobil kommt zu dem Schluss, dass große Bereiche der Kernstadt und die meisten Stadtdörfer bereits gut an den Busverkehr angeschlossen sind – auch außerhalb der Schulzeiten. Allerdings sieht das Gutachten auch Verbesserungspotentiale. So empfiehlt es in der Variante 3 unter anderem einen 30-Minuten-Takt für die Busse in der Kernstadt sowie die Verlängerung einzelner Stadtbuslinien in die Stadtdörfer. Neu: In Kombination mit den Regionallinien, die dann Stadtverkehrsfunktionen übernehmen, sollen alle Stadtdörfer auf zwei Fahrten pro Stunde und Richtung kommen. Außerdem ist die Einführung einer Shuttle-Linie zwischen Messegelände, Hauptbahnhof und Innenstadt sowie einer neuen Linie zwischen Malerviertel, Hauptbahnhof und Südstadt vorgesehen. Die Linienführung in der Kernstadt soll durch zwei „Korridore“ zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt (Industriestraße und Ostbahnstraße) einheitlicher und transparenter gestaltet werden. Zudem ist die Einrichtung neuer Haltestellen geplant.
Abschied mit weinendem und lachendem Auge: Zoo Landau in der Pfalz beendet die Haltung von Südamerikanischen Seebären – SIEHE EINGANGSFOTO
Das derzeitige Robbengehege des Zoo Landau hat im Laufe der Geschichte des Zoos schon einige verschiedene Arten tierischer Bewohner beherbergt. Von 1969 bis 1976 lebten hier zwei Eisbären, bevor die Anlage für Mähnenrobben und Humboldt-Pinguine umgestaltet wurde. Im Jahr 2002 wurde die Anlage zuletzt umgestaltet und saniert. Die beliebten Mähnenrobben wurden aus Haltungsgründen zugunsten der deutlich kleineren Südamerikanischen Seebären abgegeben. Diese Beispiele belegen, wie sich die Sicht auf die Ansprüche an die Haltung von Wildtieren in Menschenobhut in nur wenigen Jahrzehnten durch Erkenntnisse der Forschung und tierhalterische Erfahrungen weiterentwickelt.
Bis zu vier erwachsene Südamerikanische Seebären lebten in Landau als Zuchtgruppe. Zweimal gelang die Aufzucht von Jungtieren. Nach dem krankheitsbedingten Tod zweier Zuchtweibchen in den Jahren 2016 und 2017 lebten zuletzt ein Bulle und ein junges Weibchen im Landauer Zoo. Leider harmonisierten die beiden Tiere nicht sehr gut miteinander, und es stellte sich die Frage, die Gruppe erneut zu vergrößern oder die Haltung zu beenden, um einer noch kleineren „Wasserraubtierart“ hier eine neue gute Haltungsperspektive zu geben. Leicht fiel die Entscheidung nicht, doch Zooleitung und Pflegerteam kamen nach Abwägung der teils schwierigen Haltungserfahrungen mit Seebären gemeinsam zu dem Schluss, deren Haltung aufzugeben. Nach Abstimmung mit der Koordinatorin des Europäischen Zuchtbuchs für die Art und einigen Monaten der Transportvorbereitungen war es diese Woche soweit. Das zweijährige Weibchen JACI wurde am 4. Februar an den Parc Zoologique de Paris abgeben, wo sie mit einem Bullen aus dem Zoo Emmen vergesellschaftet wurde. Das Tier hat den Transport sehr gut überstanden und hat sich auf den ersten Blick gut mit ihrem neuen Gefährten verstanden. Kurz darauf, am 6. Februar, verließ der 15jährige Bulle GONZO, der seit 2005 im Zoo Landau gepflegt wurde, den Zoo Richtung „Wildlands“, dem erst 2016 neu eröffneten Zoo in Emmen in den Niederlanden. Hier wird er mit drei Weibchen vergesellschaftet werden und kann dort, so die Hoffnung, erneut seine Qualitäten als Zuchtbulle unter Beweis stellen.
In Landau geht es nun mit Hochdruck daran, das Seebärengehege für die künftigen Bewohner umzugestalten. Asiatische Kurzkrallenotter sollen die Anlage beziehen. Für sie wird ein größerer Landteil mit Flachwasserzonen geschaffen, das Gehege naturnah mit Steinen aus dem Albersweiler Steinbruch, Bachlauf und zahlreichen Kletter- und Ausguckmöglichkeiten eingerichtet.
Südostasiatische Kurzkrallenotter oder auch Zwergotter gelten laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Ihre Populationen im natürlichen Lebensraum schrumpfen. Der Europäische Zoo- und Aquarienverband EAZA überwacht die Bestände in den Europäischen Zoos, und es soll künftig ein koordiniertes Zuchtprogramm (Europäisches Ex-situ-Programm, EEP) für diese kleinsten Vertreter der Otter geben. Etwas unerwartet gab es 2007 schon einmal ein kürzeres „Haltungsintermezzo“ im Landauer Zoo mit dem jungen Kurzkrallenotter „MURPHY“. Das äußerst possierliche Kerlchen gelangte von einem anderen Tierpark nach Landau wurde notwendigerweise per Hand durch die damalige Zoologin des Landauer Zoos, Sandra Honigs, erfolgreich aufgezogen. In der VOX TV-Serie „Wildes Wohnzimmer“ erlangte MURPHY große Bekanntheit auch über Landau hinaus und fand dann sein neues Zuhause im Loro Parque in Teneriffa.
Auch wenn die Haltung von Robben nun endet, der Zoo Landau wird mit den Zwergottern auch zukünftig eine besonders besucherattraktive „Wasserraubtierart“ zeigen und seinem Anliegen, besonders bedrohten Tierarten eine Heimat zu geben und seine Besucherinnen und Besucher über deren Gefährdung aufzuklären, gerecht werden.